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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurückzuerobern. Jede Minute kann zählen. Leonardo darf keine Zeit finden, sich endgültig dort einzunisten. Wir müssen ihn ausräuchern.«
    »Ich muß mich um Wang und Su kümmern«, beharrte Tendyke.
    »Rob, du kannst mich hier nicht im Stich lassen…«
    »Ich kann die beiden auch nicht im Stich lassen!« schrie Tendyke. »Ihnen zu helfen ist wichtiger, als England zu erobern! Vielleicht leben sie noch und werden von Leonardos Bütteln gejagt! Hast du mal daran gedacht?«
    »Wang weiß sich zu helfen…«
    »Deswegen ist das Flugzeug ja auch auf die Nase gefallen. Ende, Ted!« Er warf den Hörer auf die Gabel. Er verstand den Reporter nicht. Sah der denn nicht ein, daß es wichtiger war, sich um Menschenleben zu kümmern? Caermardhin lief ihnen nicht weg. Aber vielleicht waren die Dämonischen bereits hinter den Überlebenden der Flugzeugkatastrophe her! Hier zählten die Minuten noch mehr als in England!
    Er eilte zum Hubschrauber hinüber, der bereits aus dem Hangar geholt worden war. Der Pilot warf die Maschine an, als er seinen Boß herankommen sah. »Starterlaubnis haben wir bereits«, rief er ihm zu.
    »Na prächtig!« kommentierte Ten-dyke und schnallte sich an. Dann sprang der Sikorsky den Himmel an.
    Tendyke hoffte, daß er nicht zu spät kam.
    ***
    Ted Ewigk starrte den Telefonhörer an und legte ihn dann langsam auf die Gabel. Er fühlte sich zu Unrecht angegriffen. Und er fühlte sich von Tendyke im Stich gelassen. Wenn Wang und Su tot waren, konnte der Abenteurer ihnen auch nicht mehr helfen, und in jedem anderen Fall war Wang Lee ein Kämpfer, der sich zu helfen wußte. Sicher, die Bedrohung durch Leonardo war da, und es war sicherer, dem Dämon und seinen Häschern aus dem Weg zu gehen. Nur deshalb hatte Ted ihnen ja den Rat gegeben, sich in Sicherheit zu bringen. Aber trotzdem… wenn es nicht anders ging, würde Wang Lee kämpfen und siegen.
    Tendykes Hilfe wäre hier, beim bevorstehenden Kampf um Merlins Burg, wichtiger gewesen.
    Aber wenn er nicht kommen wollte – würde es zur Not auch so gehen. Ted griff wieder zum Telefon und bestellte ein Ticket für die nächste Maschine nach London. Dann packte er seine Reisetasche. Er brauchte nicht viel. Er rechnete auch nicht damit, daß er lange unterwegs sein würde. Entweder gelang es ihm schnell, Leonardo zu vertreiben, oder er scheiterte und mußte sich wieder zurückziehen. Er wog seinen Dhyarra-Kristall in der Hand. Ein Dhyarra 13. Ordnung, ein Machtkristall. Er hatte Ted Ewigk einmal dazu autorisiert, ERHABENER der DYNASTIE DER EWIGEN zu sein, bis er von Sara Moon von seinem Thron gestürzt wurde, mit dem er allerdings nie richtig glücklich geworden war. Er hatte die Herrschaft nicht wirklich gewollt, hatte sie nur angetreten, um zu verhindern, daß radikale, menschenfeindliche Kräfte die Oberhand bekamen.
    Aber das war Vergangenheit. Er hatte kein zweites Mal die Chance, an die Macht zu gelangen. Das Gesetz verhinderte es. Auch wenn er seinen Machtkristall noch besaß, den Sara Moon vergessen hatte zu zerstören…
    Aber mit diesem Kristall, richtig eingesetzt, ließ sich die Welt aus den Angeln heben. Und vielleicht auch Caermardhin zurückerobern…
    Ted Ewigk war bereit, alles zu wagen, um den Fürsten der Finsternis dorthin zurückzuschicken, wohin er gehörte – in die Hölle.
    Es war nur schade, daß er auf Tendykes Unterstützung nicht mehr hoffen durfte. Der würde nicht kommen…
    ***
    Über immer schmaler werdende Straßen lenkte Ben Clastowe den gestohlenen Oldsmobile südwärts. Einige Streifenwagen patrouillierten hier; mehr als normal, aber keiner von ihnen achtete auf den metallicblauen Straßenkreuzer. Vielleicht hatte sein Besitzer ihn bisher noch nicht vermißt und noch keine Diebstahlsanzeige erstattet.
    Yves Cascal fragte sich, wann sie den Geländewagen besorgen wollten. Er hätte das bereits in der Stadt erledigt. Aber Clastowe dachte anscheinend gar nicht daran. Cascal lehnte sich zurück und schloß die Augen. Da war irgend etwas, das sie verfolgte. Als er die Lider wieder öffnete und einen Blick in den Rückspiegel warf, konnte er nichts erkennen. Auch nicht, als er sich umdrehte. Kein Wagen hinter ihnen…
    »Was hast du, L’ombre?« fragte Clastowe.
    Der Neger verzog das Gesicht. »Wir werden verfolgt«, behauptete er.
    »Du träumst. Da ist niemand. Schau dich doch um.«
    »Habe ich ja getan. Trotzdem. Ich fühle es«, sagte der Schatten.
    »Unsinn. Du siehst Gespenster«, wehrte Clastowe ab.
    Ja, vielleicht

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