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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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für sehr dumm zu halten, obgleich du ihn schon so lange kennst«, sagte Ted. »Glaubst du im Ernst, er hätte Caermardhin nur erobert, weil’s ihm Spaß macht? Er ist auch hinter dir her, will dich tot sehen. Und solange ihr euch auf ungesichertem Gebiet befindet, seid ihr angreifbar.«
    »Ich werde mit ihm fertig.«
    »Auch, wenn er sich über deine Freundin hermacht?«
    »Ich kann sie zum Beaminster Cottage oder nach Frankreich zum Château Montagne schicken…«
    »Nichts dergleichen wirst du tun. Damit rechnet unser Freund nämlich garantiert. Und während Su Ling reist, schnappt er sie sich, und du stehst dumm da. Nein, du mußt bei ihr bleiben. Also setzt ihr euch beide ins nächste Flugzeug und düst dorthin, wo er euch nicht vermuten wird. Die Linie nach Frankreich wird er überwachen. Aber ihr fliegt nach Florida.«
    »Hä?« machte der Mongole verblüfft.
    »Tendyke’s Home ist nach Château Montagne am besten abgesichert. Dort könnt ihr euch ausruhen, bis wir mit der Angelegenheit fertig sind.«
    »Wir?«
    »Tendyke und ich. Ich werde ihn anrufen, ihn von eurer Ankunft in Kenntnis setzen und ihn herbei bitten. Dann rollen wir Caermardhin zu zweit auf. So haben wir bessere Chancen.«
    Wang schwieg.
    »He, bist du noch dran?« erkundigte Ted sich.
    »Ja, Teodore«, kam es gedehnt zurück. »Aber es gefällt mir nicht. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob Leonardo uns hier finden kann…«
    »Wang Lee Chan, Fürst!« seufzte Ted nachdrücklich. »Kennst du die Möglichkeiten Caermardhins noch nicht? Kennst du darüber hinaus die Möglichkeiten Leonardos nicht mehr? Er schickt dir seinen Schatten hinterher und erwürgt euch mitten in der Nacht.«
    »Der Schatten! Beim heiligen Drachen!« entfuhr es Wang. »Du hast recht, Teodore. Damit kann er uns verfolgen…«
    »Er kann nicht nur, sondern er wird es auch tun. Achte auf eure Umgebung. Ihr habt nicht mehr viel Zeit. Sechs Stunden sind viel. Er kann euch schon aufgespürt haben. Seht zu, daß ihr das erste Flugzeug in die Staaten bekommt, das startet. Ich rufe derweil Tendyke an, informiere ihn von eurer Ankunft und bitte ihn nach England. Ihr werdet für ein Satelliten-Ferngespräch über den Atlantik weder genügend Zeit noch genügend Geld haben. Von wo fliegt ihr? London? Nehmt euch das schnellste Taxi…«
    »Aber wenn Tendyke hierher kommt, können wir doch nicht gleichzeitig in seinem Haus wohnen…«
    »Das laßt mal seine Sorge sein. Da wohnen ja noch ein paar Leute mehr. Okay? Fliegt ab. Ich rufe ihn an. Und hütet euch vor Leonardos Schatten.«
    »In Ordnung. Ende, Teodore.«
    Das Gespräch brach zusammen. Ted Ewigk legte langsam den Hörer auf.
    Lucia sah ihn gespannt an.
    »Was war das?« fragte sie. »Ich habe nicht alles verstanden…«
    »Betriebsgeheimnis«, erwiderte er. »Ich muß noch ein bißchen herumtelefonieren.« Er wählte die Zentrale an und sprach jetzt wieder italienisch, das er längst nahezu akzentfrei beherrschte. »Bitte ein Auslandsferngespräch in die USA, Bundesstaat Florida, folgende Nummer…«
    Er hatte sie auswendig im Kopf.
    »Amerika?« staunte Lucia, während Ted auf die Verbindung wartete. »Dein Reporterjob muß dir ja ganz schön Geld einbringen. Ferngespräche über den Atlantik, ein teures Hotelzimmer, ein großer Mercedes vor der Tür…«
    Er winkte ab. »Den hat meine Urgroßmutter mir geschenkt«, flunkerte er.
    Sie deutete auf das Telefon. »Dauert das noch lange?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vermutlich«, sagte er. »Ebenso vermutlich werde ich Rom verlassen. Mit dem nächsten Flugzeug. Ich muß nach England.«
    »Mit dem nächsten Flugzeug? Bist du verrückt geworden, Teodore Eternale? Und was wird aus mir, eh?«
    »Ein paar Stunden haben wir bestimmt noch«, sagte er. »Und ich komme ja wieder hierher zurück.«
    »Ein paar Stunden!« fauchte sie ihn an. »Du bist verrückt, Teodore! Die ganze Nacht und den ganzen nächsten Tag mindestens als Entschädigung dafür, daß du dich heute von morgens bis jetzt in deine Arbeit verkrochen hast!«
    »Scusi, bella ragazza«, murmelte er. »Aber das wird nicht gehen. Alten Freunden muß man helfen, das geht vor.«
    »Dann hilf deinen alten Freunden«, sagte sie leise. Sie suchte nach ihren Kleidern und begann sich anzuziehen. »Rufst du mir wenigstens ein Taxi?«
    »Du willst gehen?«
    »Du bist ja in deine Arbeit und dein verdammtes Telefon verliebt«, sagte sie. »Amüsiere dich doch damit. Mich siehst du nicht wieder.«
    »He, warte doch mal.

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