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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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genug…«
    Sie verließen das Zimmer und eilten zum Ende des Korridors. Dort befand sich ein kleiner Balkon, und an diesem führte die Feuerleiter nach unten. Wang schwang sich über die Balkonbrüstung auf die Leiter und verharrte. Vorsichtshalber sah er sich um. Vielleicht lauerte der Schatten irgendwo hier draußen…?
    Aber er war nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich war er bereits im Gebäude.
    »Los, schnell – runter«, zischte der Mongole.
    Su Ling folgte ihm gewandt wie eine Katze. Wang Lee nahm ihr die Reisetasche ab, als sie über das Geländer kletterte, und hastete dann bereits abwärts. Er wußte nicht, ob der Schatten nur sehen oder auch Geräusche wahrnehmen konnte, deshalb bemühte er sich, so leise wie möglich zu sein.
    Seine weichen Schuhsohlen erleichterten es ihm.
    Die San Francisco-Chinesin folgte ihm.
    Wenig später erreichten sie die Front des Hotels. Wang spähte um die Mauerkante. Vom Schatten war immer noch nichts zu sehen.
    In der Ferne ertönte das Brummen eines Automotors. Dann leuchteten Scheinwerfer.
    »Das Taxi«, stieß Su Ling erleichtert hervor.
    Sie traten auf die Straße hinaus. Der Wagen stoppte neben ihnen, der Fahrer entriegelte die Türen auf der linken Seite. Wang Lee glitt nach vorn auf den Beifahrersitz.
    »Daß es eine Fernfahrt wird, hat man Ihnen gesagt, Sir?« erkundigte er sich.
    Der Taxifahrer nickte. »London, Heathrow Airport, nicht wahr? Schöne Strecke. Warum nehmen Sie nicht den Zug?«
    »Dauert zu lange«, sagte Wang. Er nannte die Uhrzeit, zu der sie am Terminal sein mußten. Der Fahrer sah auf die Uhr, dann nickte er schulterzuckend. Es war durchaus zu schaffen… einen mißtrauischen Blick warf er in den Rückspiegel. Su Ling hatte im Fond Platz genommen, die Reisetasche neben sich gestellt und auch Wangs Schwert bei sich. Der Fahrer registrierte die asiatischen Züge seiner Fahrgäste. »Sind Sie Samurai oder so etwas Ähnliches?«
    »So etwas Ähnliches, Sir«, sagte Wang höflich. »Fahren Sie, bitte.«
    »Natürlich.«
    Der Wagen rollte an.
    Wang warf einen Blick zurück zum Hotel. Er sah an der Fassade empor und entdeckte das offen stehende Fenster ihres Zimmers. Es war noch erleuchtet! Sie hatten das Licht eingeschaltet gelassen, um den Schatten kurzzeitig irritieren zu können.
    Jetzt sahen sie diesen Schatten am Fenster.
    Er sah sie ebenfalls, wie sie mit dem Taxi davonfuhren…
    Wang Lee atmete tief durch.
    Er ahnte, daß der Verfolger ihnen auf der Spur bleiben würde…
    ***
    Leonardo verzog das Gesicht. Ausgerechnet jetzt begann das Amulett schwächer zu werden.
    Es zeigte sich der Nachteil, daß es nicht das von Professor Zamorra war. Dieses hier war eines der sechs, die Merlin vorher geschaffen hatte. Immer war eines stärker und besser als das vorhergehende gewesen, aber erst mit dem siebten, das Zamorra besaß, war Merlin zufrieden gewesen.
    Leonardo hatte das siebte eine Zeitlang besessen und war von dessen Stärke und seinen Fähigkeiten verwöhnt. Das Amulett, das er jetzt besaß, das vierte in der Schaffensreihe, konnte da bei weitem nicht mithalten. Das zeigte sich jetzt wieder, da es urplötzlich an Kraft verlor und Leonardo damit aus seiner Konzentration riß. Er war verwirrt und verlor das davonrasende Taxi aus den Augen.
    Es entschwand seiner Kontrolle.
    Der Dämon ballte die Fäuste. Er war so nahe dran gewesen! Er hatte den Zeitvorsprung aufgeholt, und nun das! Mit jeder verstreichenden Sekunde entfernte das Taxi sich weiter, und er konnte nicht sagen, wohin es fuhr.
    Er mußte abermals hinterher gleiten und den Zeitrückblick benutzen.
    Es war an sich schon ein Wunder, daß das vierte Amulett das zuwege brachte, was ansonsten eine Spezialität des siebten war, des Hauptes des Siebengestirns von Myrriane-Llyrana.
    Aber jetzt funktionierte das nicht. Das Amulett wurde rapide schwächer.
    Leonardo fluchte. Er hatte die handtellergroße Silberscheibe wohl überfordert. Sie konnte bei weitem nicht das leisten wie Zamorras Amulett. Diese Zeitverfolgung über die ständige Verbindung mit dem Schatten hatte es überfordert.
    Leonardo mußte ihm erst wieder Kraft zuführen.
    Er hätte warten können, bis es sich von selbst wieder erholte. Aber das kostete Zeit, die er sich nicht nehmen wollte. Solange er nicht wußte, wohin die Verfolgten sich wandten, zählte jede Sekunde. Er wollte sie nicht endgültig aus den Augen verlieren und auf einen Zufall warten, wo er doch so nahe dran war…
    Er wollte nicht mehr länger auf seine Rache

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