Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0405 - Die Marionetten von Astera

Titel: 0405 - Die Marionetten von Astera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte. Am kleinen Finger dieser Hand schimmerte ein auffallender, aber billiger Ring.
    „Was Sie und die Mannschaft trinken, Gil, wird uns alle umbringen, noch bevor wir unsere Ladung gelöscht haben."
    Gil steckte sich eine lange, dünne Zigarette in den Mund, riß ein Schwefelholz an und entzündete die Zigarette.
    „Sie scheinen zu glauben, daß wir unsere Ladung ruhig löschen dürfen, wie?"
    Yoder nickte.
    „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Das ist das Risiko, wenn man mit einem solchen Schiff und einer solchen Mannschaft fliegt. Ein Wunder, daß die Ladung noch nicht von den Ratten aufgefressen worden ist."
    Delaterre schnappte zurück: „An Bord sind keine Ratten!"
    Mürrisch winkte sein Gesprächspartner ab und tippte mit dem Zeigefinger der behandschuhten Linken an die Taste des Gegensprechgerätes. Der Lautsprecher gab eine Folge von Krächzlauten von sich, während blaue und gelbe Farbstörungen sich zu einem grünen Muster verbanden. Aus den surrealistischen Wolken tauchte schließlich das Gesicht des Piloten auf. „Ja?"
    Yoder näherte sein Gesicht dem Lautsprecher. Er trug lange, bis an die Mundwinkel nach vorn geschwungene schwarze Koteletten und einen Cäsarenschnitt. In seinem rechten Ohr steckte eine Kunststoffperle, die in Intervallen von Viertelsekunden aufleuchtete.
    „Wie lange brauchen wir noch zu diesem Muul-Planeten?"
    Der Pilot sah auf eine Taschenuhr, die er an einer Lederschnur aus dem Hemdausschnitt hervorholte und erwiderte: „Drei Stunden, Sir!"
    Yoder erwiderte leise: „Ausgezeichnet! Dann kann ich mich ja noch kurz aufs Ohr legen. Schlafen macht bekanntlich schön."
    Der Pilot - er war sorgfältig frisiert - sagte bissig: „Sie haben es nötig, Sir - wie Sie aussehen?"
    Yoder schüttelte mißbilligend den Kopf und heftete seine grauen Augen auf den Kommandanten des Schiffes, den Kapitän des Freifahrers.
    „Werfen Sie diesen Mann den Ratten vor, Gil. Er ist ja regelrecht frisiert!"
    Der Pilot schaltete empört die Sichtfunkverbindung aus.
    „Ich sage es nochmals, Yoder", erklärte Gil. „An Bord sind keine Ratten!"
    Yoder warf einen Blick auf die unaufgeräumte Kombüse, die von den charakteristischen Spuren erfüllt war, die ein schlampiger Koch, der zudem Lademeister war, und neunundvierzig andere, ähnlich verwilderte Matrosen, Maate und Raumfahrer hinterlassen hatten. Die Farbschrift CANIS VENATICI war verblaßt, wie auf der Kugelschale.
    Auf dem Boden lagen die Reste von Verpackungen, hauptsächlich derjenigen von Fertiggemüse, die man nur in den Radarofen zu schieben und zu erhitzen brauchte.
    „Eine Gesellschaft, die dieses Schiff versichert, muß wahnsinnig sein oder zuviel Geld haben", stellte Yoder sachlich, aber mit unüberhörbarem Sarkasmus fest. „Was spricht man in Freifahrerkreisen über Corello?"
    „Über wen?" fragte Delaterre.
    „Über Ribald Corello - jenen rätselhaften Mutanten, der die Sterne unsicher macht."
    Gil Delaterre hustete und antwortete keuchend: „Sämtliche Geheimdienstzentralen der Solaren Abwehr und die USO haben Anweisungen erhalten.
    Sie sollen rätselhafte Vorkommnisse mit höchster Dringlichkeitsstufe melden. Perry Rhodan scheint auf den Mutanten aufmerksam geworden zu sein."
    Yoder deutete zum Schott, das weit offenstand und die teilweise ausgefallene Beleuchtung des Korridors sehen ließ.
    „Gehen wir in die Kapitänskajüte", schlug er vor.
    „Dort herrscht wenigstens eine minimale Ordnung."
    „Einverstanden", sagte Gil.
    Minuten später erreichten sie den quadratischen Raum, der im oberen Drittel des Schiffes lag; eines Schiffes, das hundert Meter durchmaß, von fünfzig Mann beherrscht wurde, mit einer Space-Jet und einem kleinen, dreißig Meter durchmessenden Kugelbeiboot ausgerüstet war. In den Laderäumen standen. Kisten und kleine Container, sie waren festgezurrt und um die großen, mit Kunststoffschaum umgebenen Spezialmaschinen gestapelt. Diese Maschinen stellten ein Kapital dar, das in die Millionen Solar ging. Es waren ausnahmslos Maschinen, die auf der Basis der Konstruktionsbaukästen funktionierten. Man konnte an die Motoren eine Menge von Zusatzgeräten anmontieren. Saatmaschinen, Erntemaschinen, Maschinen zur Rodung und zum Aufbrechen festen Bodens ... und zwanzig andere Verwendungszwecke mehr. Auf einem Planeten wie Astera konnten sie mit Gewinn verkauft werden.
    Norman Yoder warf sich in einen der Sessel, schlug die langen Beine übereinander und sagte knurrend: „Perry Rhodan hat das ungute Gefühl,

Weitere Kostenlose Bücher