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0405 - Kampf um Merlins Burg

0405 - Kampf um Merlins Burg

Titel: 0405 - Kampf um Merlins Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und Meister erschienen. Lucifuge Rofocale war alles andere als sein Freund - Freunde hatte der Fürst der Finsternis ohnehin nicht. Er war ein Emporkömmling, einst Mensch gewesen, dessen Seele im Höllenfeuer nicht hatte verbrennen wollen, und dem ein zweites Leben gewährt worden war. Und er hatte es genutzt und war zum Dämon geworden, zu einem, der nicht allmählich im Laufe von Jahrtausenden oder Jahrmillionen die Leiter emporstieg, sondern direkt ganz oben anfing, an der Spitze der höllischen Hierarchie. Er war der Fürst der Finsternis!
    Und als solcher mußte er Stärke zeigen und beweisen. Sein Nimbus wäre dahin, würde ein Höllischer ihn so sehen, wie er vorhin noch gewesen war, schwach und niedergeschlagen, in Panik vor dem Angriff eines stärkenden Amuletts geflohen!
    Nun aber konnte er Lucifuge Rofocale wieder »normal« entgegentreten.
    Eine Weile herrschte Stille. Der Montagne konnte es nicht wagen, als erster seine Stimme zu erheben, und LUZIFERS Ministerpräsident schien ihn warten lassen zu wollen. Endlich, nach geraumer Zeit, sprach der Erzdämon.
    »Dein Treiben mißfällt uns, Leonardo deMontagne«, sagte er.
    Der Fürst der Finsternis hob den Kopf. »Der Sinn Eurer Worte, erhabener Gebieter, ist mir unklar. Würdet Ihr die Güte besitzen, mir die Gunst einer Verdeutlichung zu gewähren?«
    »Welch geschwollener Blödsinn, den du daherredest«, brummte Lucifuge Rofocale düster. »Spare dir deine ironischen Versuche, dich gewählt unterwürfig auszudrücken. Wir wissen beide, daß du es nicht bist und daß dein Respekt vor mir erzwungen ist durch die Gesetze der Hölle, nicht aus natürlicher Ehrfurcht. Also rede, wie dir der Schnabel gewachsen ist.«
    »Nun denn«, erwiderte Leonardo, dessen Stirn sich umwölkte. »Was also hast du mir vorzuwerfen, Herr?«
    »Deine Machtsucht, deinen übersteigerten Ehrgeiz und deinen Leichtsinn. Ahnst du überhaupt, was du mit deiner letzten Tat ausgelöscht hast?«
    Verwirrt sah Leonardo den anderen an. »Meinst du die Hinrichtung Wang Lee Chans, des Abtrünnigen?«
    »Narr!« brüllte Lucifuge Rofocale, und eine mehrere Meter lange glutende Stichflamme brach aus seinen Nüstern hervor. Leonardo wich nicht zurück. Das Feuer hüllte ihn zwar für einige Sekunden ein, konnte ihn aber nicht versengen. »Elender Narr! Du hast das Gleichgewicht der Schicksalswaage zu stören versucht.«
    »Indem ich Wang tötete…?«
    Lucifuge Rofocale richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Indem du Caermardhin in deinen Besitz brachtest!« brüllte er. »Vermessener! Hast du nie begriffen, welche Bedeutung Caermardhin besitzt?«
    »Es ist die stärkste Bastion der uns bekämpfenden Kräfte des Lichts«, stieß Leonardo hervor. »Du solltest froh sein, Herr, und LUIZIFER wird es ebenfalls sein, daß es nun endlich einem von uns gelang, diese Bastion zu erobern! In meinen Diensten wird…«
    »… alles im Chaos versinken, in einem Chaos, über das wir keine Kontrolle mehr haben werden!« knurrte Lucifuge Rofocale, und wieder brach ein Feuerschwall aus seinen Nüstern hervor. Um seine gedrehten Hörner sprühten Funken, und in seinen Augen loderte es. »Hältst du die ganze Dämonenschar und alle Teufel der Hölle zusammen für unfähige Versager und Stümper? Meinst du nicht, wir hätten in all den Jahrtausenden Festungen wie Caermardhin nicht erobern und niederkämpfen oder in unsere Gewalt bringen können, wenn wir es wirklich gewollt hätten? Aber wir wollten es nicht! Das Gleichgewicht der Kräfte würde dadurch zu sehr gestört!«
    »Große Worte, Herr«, murmelte Leonardo finster. »Ihr habt nie herausgefunden, wie Caermardhin zu erobern ist! Keiner von euch konnte es. Nur durch meine besondere Gabe, die keiner von euch besitzt…«
    »Oh, du Narr! Du personifizierte Dummheit und Uneinsichtigkeit! Es gibt stärkere, mächtigere Dämonen, als du es bist. Es gibt und es gab sie zu allen Zeiten. Wir hätten Caermardhin bezwingen können.«
    »Ihr konntet es nie, Herr, weil die Abschirmungen zu stark sind!« protestierte Leoardo wütend. »Alles andere sind nur Ausflüchte, die ich leicht durchschaue! Herr, ihr alle gönnt mir meinen Erfolg nicht, den ihr euch lieber auf eure Fahnen schreiben würdet. Aber mir ist es gelungen. Mir und keinem von euch anderen, die ihr zu allen Zeiten stärker und mächtiger seid, als ich es bin.« Er stieß ein höhnisches Lachen aus.
    »Du bist unbelehrbar, wie? Du willst keine Vernunft annehmen«, fauchte Lucifuge Rofocale. »Ich

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