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0405 - Mit Blut geschrieben

0405 - Mit Blut geschrieben

Titel: 0405 - Mit Blut geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich.
    »Ja.«
    »Dann hol den Opferdolch hervor. Nimm ihn, ich weiß, dass du ihn hast. Und du wirst seine Kräfte erkennen, die dir den Weg zu meinem Testament bahnen.«
    Mich wunderte es, dass er so freigiebig mit seinen Informationen war, deshalb fragte ich ihn nach dem Grund.
    »Es ist mein Spiel, das ich hier durchführe.«
    »Willst du denn, dass dein Testament in meine Hände gerät?«
    »Vielleicht.«
    »Weshalb?«
    »Ich will vor allen Dingen das Kloster zurückhaben. Es soll wieder eine Hochburg schwarzmagischer Forschung werden, und ich habe es bisher nicht schaffen können, die anderen zu vertreiben. Das hat sein Ende gefunden. Jetzt seid ihr mit den entsprechenden Waffen da.«
    »Gut, und wo finde ich das Testament?«
    »Leider nicht hier. Ich habe es in der Zelle versteckt, in der ich es geschrieben habe. Dort musst du hin. Die Tür wird dir kein Hindernis mehr sein. Setze den Dolch ein. Er wird das Holz vor deinen Augen verbrennen.«
    »Man würde es merken und auf mich schießen.«
    »Vertraust du deinen Kräften so wenig?«
    »Ja, ich bin nicht kugelfest.«
    »Dann wird es dir nie gelingen, mein Testament zu finden. Man hält das Kloster für sicher. Die Menschen haben es in eine Festung verwandelt, die niemand stürmen kann. Aber sie haben vergessen, dass es noch andere Kräfte gibt, die sich darum nicht scheren. Niemand steht vor deiner Tür und hält Wache. Niemand kann dich stören. Die Schüler sitzen in ihren Zellen. Sie haben einen strikten Befehl und werden sie nicht verlassen. Ist dir das klar?«
    »Sicher.« Ich lachte leise. »Wenn ich dir dabei vertrauen kann.«
    »Das kannst du, das musst du!«
    Ich sah, bevor ich mir die Kette wieder über den Hals streifte, noch einmal auf das Kreuz.
    Rasputin starrte mich an. Nase, Mund und Augen waren deutlich zu erkennen. Gerade in die Augen blickte ich hinein, um dort nach einer Spur von Falschheit zu suchen.
    Ich entdeckte nichts, was mich gestört hätte, sah ich mal von der schwarzmagischen Manipulation des Kreuzes ab. Ich streifte die Kette über den Kopf und ließ das Kreuz frei vor meiner Brust baumeln.
    »Nimm den Dolch!«
    Er steckte unter meinem Mantel, den ich noch immer trug. Die beiden obersten Knöpfe öffnete ich, den Gürtel ließ ich verknotet.
    Ein sicherer Griff an der Beretta vorbei, und die Finger meiner Rechten fanden zielsicher den Opferdolch.
    Langsam zog ich ihn hervor.
    Der dunkle Griff verschwand in meiner Faust. Hervor ragte nur die Klinge, die eine ungewöhnliche Form aufwies, an der Oberseite schmal war und darunter einen Halbkreis bildete, der Ähnlichkeit mit dem einer kleinen Sense aufwies.
    Ich mochte die Waffe nicht. Mein Silberdolch wäre mir lieber gewesen. Vielleicht erhielt ich noch einmal die Chance, die beiden Waffen gegeneinander zu tauschen.
    Die giftgrüne Farbe der Stichwaffe wies auf das Druidenland Aibon hin. Aber das hatte mit diesem Opfermesser nichts zu tun. Jedenfalls hatte ich bisher keine Hinweise darauf erhalten. Ganz sicher sein konnte man da nie.
    Ich hielt es in der rechten Hand und zog dabei ein Gesicht, als wollte ich es wegwerfen. Es kostete mich Überwindung, mit dem Messer eines Götzen die Freiheit zu suchen. Wenn ich daran dachte, dass Blut zahlreicher Opfer an der Klinge klebte, hätte ich den Dolch am liebsten aus dem schmalen Fenster geschleudert.
    Andererseits musste ich realistisch sein. Ich saß zwar nicht gerade in einer Todesfalle, aber doch hinter dicken Klostermauern gefangen, und da musste ich jede Chance nutzen, um zu entwischen.
    Rasputin führte mich. Er sprach die Worte wieder flüsternd und wies abermals auf den Opferdolch hin.
    »Du musst ihn nur richtig einsetzen, John Sinclair, das ist alles. Sieh zu, dass er seine Kraft entfaltet. Ich helfe dir, so gut es geht.«
    »Schon gut.«
    Nur zwei Schritte benötigte ich, um die Tür zu erreichen. Noch hielt ich das Messer fest, die Spitze wies ins Leere, doch Sekunden später hatte sie Kontakt mit dem Holz, und zwar in Höhe des Schlosses an der rechten Seite.
    Nichts geschah.
    Ich wurde unruhig. Sollte ich das verdammte Messer vielleicht noch aktivieren wie auch mein Kreuz? Oder sollte ich Baal darum bitten, dass es reagierte? Das hätte ich nicht fertig gebracht.
    Das Messer musste einen Anstoß erhalten, um seine Kraft entfalten zu können. Dafür sorgte nicht ich, sondern mein unfreiwilliger Partner Rasputin. Sein Flüstern war diesmal nicht an mich gerichtet, meinte einzig und allein den Opferdolch oder auch Baal.
    Er

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