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0405 - Mit Blut geschrieben

0405 - Mit Blut geschrieben

Titel: 0405 - Mit Blut geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sprach Worte, die ich nicht verstand. Wahrscheinlich war es Althebräisch. Es hörte sich rau und kehlig an.
    Und der Dolch reagierte tatsächlich.
    Die Klinge glühte auf. Es war ein inneres grünes Feuer, das ihn unter Kontrolle hielt, und ich erlebte zum ersten Mal die Kraft dieser Klinge am eigenen Leibe.
    Sie drang durch die Tür.
    Das Holz war verflucht hart. Auch Sukos Karatefäuste hätten es bestimmt nicht zertrümmert, aber die magische Wunderkraft des Dolches sorgte dafür, dass der Raum um das Schloss regelrecht auf geschält wurde. Ich brauchte meine Hand kaum zu bewegen. Der Dolch schien sich selbstständig gemacht zu haben. Ein leichter Druck reichte schon aus, um das Holz zu vernichten. Es schmolz.
    Aus ihm wurden glühende Tropfen, die vor meinen Fußspitzen zu Boden klatschten, erkalteten und als eine Art von Schmier liegen blieben.
    Ein Phänomen, dessen Kraft ich für mich in Anspruch nehmen konnte, denn die Tür war offen.
    Ich vernahm Rasputins leises Lachen. »Willst du die Zelle nicht verlassen und dich auf die Suche nach dem Testament machen?«
    »Nein.«
    »Weshalb nicht?«
    »Weil jemand kommt.«
    Es war kein Bluff gewesen, ich hatte tatsächlich Schritte gehört, die durch den Gang hallten und sich meiner Zellentür näherten.
    Dem Klang nach zu urteilen, mussten es zwei Personen sein, die mich besuchen wollten, und ich ging zurück.
    Auch mein nicht willkommener Partner hatte bemerkt, dass sich eine Gefahr näherte. Aber er lachte, und ich hörte sein Wispern. »Sie werden sich wundern, du wirst dich wundern.«
    Zunächst verstummten die Schritte vor der Tür. Den Bewachern musste aufgefallen sein, dass etwas mit dem Schloss geschehen war, denn sie sprachen erregt miteinander.
    Dann stießen sie die Tür auf. Sie hatten mit den Füßen dagegen getreten, trieben die Tür nach innen, standen plötzlich frei vor mir, und ich sah in die beiden dunklen Mündungen der auf mich gerichteten Maschinenpistolen.
    ***
    Oberst Tschigin starrte seinen Untergebenen an wie eine Schlange, die vor dem Kaninchen saß und überlegte, ob es das Tier gleich oder erst später fressen sollte.
    »Was haben Sie sich dabei gedacht, Genosse?«
    »Wobei?«
    Tschigin sprang auf. »Bei Ihrem Verrat.« Er streckte den Arm so heftig aus, dass seine Orden auf der Brust anfingen zu klirren. »Sie haben den verfluchten Spionen von einem Mord in unserer Schule berichtet. Das darf doch nicht wahr sein. Wissen Sie eigentlich, was Sie da getan haben, Golenkow?«
    »Ich habe so gehandelt, wie ich handeln musste!«
    Tschigins Augen wurden noch schmaler. »Diese Antwort zeigt mir, wie uneinsichtig Sie sind. Aber eines will ich Ihnen sagen. Sie haben in der Vergangenheit Glück gehabt und einiges geleistet. Das ist vorbei. Ich persönlich werde dafür sorgen, dass man Sie nach Sibirien versetzt. Sie bekommen dort einen wundervollen Außenposten. Drei Monate im Jahr eisfrei. Darauf können Sie sich dann immer freuen. Ansonsten bleiben Sie dort wie lebendig begraben.«
    »Das traue ich Ihnen zu.«
    »Können Sie auch, Golenkow.«
    »Aber nur, wenn Sie überleben, Oberst.«
    Tschigin hob seine dünnen Augenbrauen, die in dem Gesicht kaum auffielen. »Wollen Sie das bitte näher erklären?«
    »Noch mal?«
    »Ja. Sie haben mich neugierig gemacht. Ich will erleben, wenn sich jemand um seinen Kopf redet.«
    »Sie können sich vorstellen, dass ich meine englischen Bekannten nicht umsonst ins Land geholt habe. Wenn uns jemand helfen kann, dann sind sie es. Sie kennen sich aus, ich habe John Sinclair und auch Suko bei Einsätzen begleitet. Wir haben Zombies in Sibirien gejagt, die ein Atomkraftwerk besetzt hielten. Ich habe in Prag den Golem erlebt und auch die schwebenden Leichen.«
    »Das interessiert mich nicht!«, unterbrach der Oberst ihn. »Ich will wissen, was Sie hier vorhaben!«
    »Vielleicht will ich das Kloster retten.«
    Tschigin lachte. »Mit den beiden?«
    »Ja.«
    »Das glauben Sie doch wohl selbst nicht. Wen können diese Spione schon retten?«
    »Uns.«
    Tschigin schüttelte den Kopf dabei. »Uns, sagen Sie. Das gibt es doch nicht. Sie werden alles verraten, wenn sie zurückgehen. Aber das wird nicht geschehen. Dafür sorge ich.«
    »Und der Mörder des Genossen Ascharow?«, fragte Wladimir.
    »Was ist mit ihm?«
    »Haben Sie sich über ihn noch keine Gedanken gemacht, Genosse Oberst?«
    »Selbstverständlich habe ich das«, erwiderte der Offizier im ärgerlichen Tonfall.
    »Dann müssen Sie auch meine Ansicht akzeptieren,

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