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0406 - Finale in der Knochengrube

0406 - Finale in der Knochengrube

Titel: 0406 - Finale in der Knochengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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niedergeschrieben hatte, war ziemlich belanglos gewesen und beschäftigte sich einzig und allein mit Dingen, die nur ihn und die Zarin etwas angingen. Da war von geheimnisvollen Tränken und gemixten Salben die Rede, die er der Herrscherin hatte zukommen lassen.
    Das alles interessierte uns nicht, auch nicht, als wir hörten, dass Rasputin versucht hatte, mit Hilfe dieser Salben und Tränke den Tod zu überwinden.
    »Es reicht nicht aus«, sagte ich.
    »Leider!«, fügte der Russe hinzu und blätterte weiter, wobei er noch Lady Sarahs Frage hörte.
    »Steht denn da nichts über Baal und sein Verhältnis zu Rasputin?«
    »Nein, bisher nicht.«
    »Wie viele Seiten hast du denn noch?«
    »Vier.«
    »Vielleicht haben wir Glück«, meinte die Horror-Oma.
    Wladimir blätterte und las. Manchmal sprach er Worte in Russisch, schüttelte den Kopf und begann wieder zu übersetzen.
    »Das ist fast Hofklatsch. Er schreibt über irgendwelche Hofschranzen, die sich um die Zarin tummelten und ihr angeblich mit Rat und Tat zur Seite stehen wollten. Rasputin hat sie immer gewarnt, und das war den anderen zu Ohren gekommen. Mehrmals konnte er feigen Mordanschlägen entgehen.«
    »Wie hat man ihn denn umbringen wollen?«, fragte Suko.
    »Durch Gift.«
    »Das ist schließlich auch gelungen«, bemerkte Lady Sarah.
    Wladimir blätterte weiter.
    Es waren jetzt die letzten beiden Seiten, die vor ihm lagen. Er überflog sie und zuckte plötzlich zusammen, was uns nicht verborgen blieb.
    »Ist was?«, fragte ich.
    »Ja, zum Teufel. Hier steht der Name Baal.« Golenkow war plötzlich aufgeregt.
    »Und?«
    »Lass mich erst mal lesen.«
    Bei uns stieg die Spannung. Ich zündete mir eine Zigarette an. Das Gesicht des Russen hatte sich verändert. Es zeigte eine ungeheure Anspannung. Manchmal zuckten unkontrolliert seine Augendeckel, oder er ballte eine Hand zur Faust. Er flüsterte, stockte, flüsterte wieder und machte sich Notizen. Genauso arbeitete er auch das letzte Blatt durch.
    Bevor er es zur Seite legte, lachte er auf, blickte uns an und nickte. »Ich glaube, Suko, wir haben unwahrscheinliches Glück gehabt. Auf den letzten Seiten, die ich gelesen habe, befinden sich tatsächlich Informationen über Rasputin und sein Verhältnis zu dem alttestamentarischen Götzen Baal.«
    »Rede schon«, sagte ich nervös.
    Der Russe schüttelte den Kopf. »Moment noch.« Er griff zu seinem Zettel, auf dem die Notizen standen. »Vorweg gesagt, er hat es durch das Kartenspiel geschafft, Kontakt zu Baal aufzunehmen. Das geschah einige Jahre nach seinem Weggang aus diesem Kloster hier. Wie er es genau gemacht hat, habe ich nicht herausbekommen, aber er hat in seinem Testament der Nachwelt einiges hinterlassen, z. B. eine Ortsangabe, wo er mit Baal zusammentraf.«
    »Kennst du die Gegend?«, fragte ich.
    Wladimir hob die Hand. »Moment, sie ist verschlüsselt. Dieser Ort wird im Testament als Knochengrube bezeichnet.« Golenkow ließ den Zettel sinken. »Das war es«, sagte er.
    »Mehr nicht?«, fragte Lady Sarah.
    »Doch, aber das ist jetzt nicht von Belang. Es steht auch nichts über Beschwörungen zu lesen. Nur eben diese Knochengrube wird erwähnt. Dort muss er den Kontakt zu seinem großen Mentor oder Dämon gefunden haben.«
    »Gibt es keine nähere Ortsbezeichnung?«, erkundigte sich Suko.
    »Nein.«
    »Und du weißt auch nichts darüber?«, fragte ich.
    »So ist es.«
    »Immerhin haben wir eine Spur«, sagte Sarah Goldwyn. »Und sie muss sehr heiß oder gut sein.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Lady Sarah schaute mich lächelnd an. »Auch wenn ich einige Jährchen älter bin als du, John, so kann ich doch nachdenken. Wenn die Spur nicht heiß gewesen wäre, hätte der Dolch sicherlich nicht versucht, das Testament zu vernichten. Baal wollte eben nicht, dass dieser Ort oder diese Spur gefunden wurde.«
    »Alle Achtung«, murmelte ich und hatte keinen Widerspruch. Auch die anderen beiden sprachen nicht dagegen. Es war zwar nur eine Theorie, aber eine einleuchtende.
    »Und jetzt brauchen wir nur noch eines zu tun«, sagte Lady Sarah. »Wir müssen die Knochengrube finden.«
    »Das im größten Land der Erde«, stöhnte Suko. »Wie lange willst du denn da suchen?«
    »Gar nicht mal so lange«, sagte Wladimir. »Auch bei uns gibt es gewisse Mittel, die man einsetzen kann.«
    »Computer?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Das ist die Idee«, erklärte die Horror-Oma. »Also wenn ihr mich fragt, mich hält hier nichts mehr. Das Kloster kann mir gestohlen

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