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0406 - Nachricht aus der Zukunft

Titel: 0406 - Nachricht aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohne Widerstand.
    Sie war nicht verschlossen gewesen.
    Kaibor stürmte in die Lagerhalle und blieb vor den beiden Stapeln stehen, in denen sich die gesuchte Kiste befinden mußte. Aber das Suchgerät gab kein Lebenszeichen mehr von sich. Das konnte nur bedeuten, daß die Nachrichtensonde in der Zwischenzeit mit dem Aussenden ihrer Impulse aufgehört hatte.
    Es konnte aber auch bedeuten, daß sie inzwischen abgeholt worden war.
    In fieberhafter Eile rollte Kaibor die Leiter über die Schienen, bis sie vor dem ersten Stapel haltmachte. Er stellte sich auf die Plattform und schaltete den Hebemechanismus ein. Langsam glitt er dann an den Kisten empor, bis kurz unter die Decke.
    Alle Kisten waren unbeschädigt, bis auf Kiste Nr. 501.
    Sie war gewaltsam geöffnet worden. Eine der kleineren Packungen mit zehn Ampullen fehlte.
    Und da auch die Erkennungsimpulse fehlten, wußte Derek Kaibor mit Sicherheit, daß ihm der Unbekannte zuvorgekommen war.
    Jemand, der das größte Geheimnis der ertrusischen Abwehr kannte.
    Es hatte keinen Sinn, weiter darüber nachzudenken. Jetzt galt es zu handeln, so unangenehm es für Kaibor auch sein mußte, seinen Chef zu unterrichten. Der Dieb mußte gefunden werden, so schnell wie möglich. Vielleicht hatte er die Sonde nur aus Zufall entdeckt, aber das erschien Kaibor dann doch ein wenig zu unwahrscheinlich.
    Die Erkennungssymbole konnten nur mit Spezialempfängern identifiziert und angepeilt werden.
    Kiste 501 ...!
    Wie Schuppen fiel es Derek Kaibor von den Augen. Als gerade diese Kiste eingelagert wurde, hatte er Dr. Tont Tatre in der Lagerhalle getroffen.
    Zufall?
    Er verließ die Halle und lief, so schnell er konnte, zum Rollkorridor. Obwohl er sich beeilte, erreichte er erst zehn Minuten später die Abteilung, in der Tatre arbeitete. Das Büro war verschlossen, aber es bereitete Kaibor keine Mühe, das Schloß zu öffnen.
    Ihm blieb keine Zeit, die Räume eingehend zu durchsuchen, aber die Kontrollaufzeichnung verriet ihm, daß Tatre noch vor einer Stunde in seinem Büro gewesen sein mußte. Damit war zumindest klar, daß der Arzt, wenn er die Nachrichtensonde entwendet hatte, dies genau zu jenem Zeitpunkt getan haben mußte, als Kaibor die Anpeilung beendet und sich auf den Weg zur Lagerhalle machte. Auch wieder Zufall? Ehe Kaibor seinen Vorgesetzten benachrichtigte, fuhr er mit dem Lift hinaus zur Landeplattform der Klinik. Der Robotwärter bestätigte ihm, daß Tont Tatre vor einer knappen halben Stunde mit seinem Gleiter in ungebührlicher Eile gestartet sei.
    Damit war für Derek Kaibor alles klar.
    Er nahm Funkverbindung zum Chef des Geheimdienstes auf und erstattete Bericht.
    Die Jagd begann.
     
    *
     
    Tont Tatre fand, was er suchte.
    Er nahm noch immer an, es handle sich um eine für ihn bestimmte Nachricht. Als er die Packung aufriß, entdeckte er sofort die Ampulle mit den verfärbten Cosmobinkristallen. Sein Strahlungsmesser bestätigte ihm, daß es sich in keinem Fall um Cosmobin, sondern um eine naturgetreue Nachbildung handelte. Einer der verfärbten Kristalle mußte der Nachrichtenträger ein, wahrscheinlich ein winziges Tonband siganesischer Bauart.
    Er schob die Ampulle in die Tasche und machte, daß er verschwand. Früher oder später, darüber war er sich im klaren, würde man die geöffnete Kiste entdecken. Er war aber sicher, daß auf ihn kein Verdacht fallen würde.
    Und genau in diesem Punkt irrte er sich.
    Ohne Zwischenfälle gelangte er in seinen Gleiter und landete etwas später bei seinem Haus. Die Ampulle in seiner Tasche schien wie Feuer zu brennen.
    Endlich Nachricht von Terra, und zwar direkt, ohne Umweg.
    Endlich würde er erfahren, was geschehen war.
    Hätte es sich bei dem Inhalt der Ampulle um das Medikament gehandelt, würde er es nur in einer Druckkammer untersuchen können. So jedoch bestand dazu keine Veranlassung. Draußen graute schon der Morgen, als er in seinem Arbeitszimmer die Ampulle öffnete.
    Zu seiner Überraschung benahmen sich die dunkelrot gefärbten Kristalle ähnlich wie Cosmobin.
    Sie verdampften und verflüchtigten sich so schnell, daß er den Vorgang nicht mehr verhindern konnte.
    Zurück blieb ein einziges Kristall, länglich geformt und etwa drei Millimeter groß.
    Es handelte sich zweifellos um einen siganesischen Tonspeicher, wie er sie von früheren Einsätzen her kannte. Er konnte eine Nachricht von etwa fünfundzwanzig bis dreißigtausend Worten aufnehmen.
    Tatre ließ den Tonkristall in der Ampulle, um ihn nicht zu

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