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0406 - Nachricht aus der Zukunft

Titel: 0406 - Nachricht aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tat? Denn im Grunde genommen ging das alles Kaibor genausowenig an wie ihn oder die anderen.
    Oder doch?
    Heimlich betrachtete er Kaibor, konnte aber nichts Auffälliges an ihm entdecken. Kein Wunder, denn wenn er wirklich für den eigenen Geheimdienst arbeitete, würde man ihm das wohl kaum anmerken können. Verrückter Gedanke übrigens, dachte Tatre, aber nicht ausgeschlossen. Er würde auf der Hut sein müssen.
    Sie kamen auf den Hof mit den Rampen. Die ersten Kisten waren bereits ausgeladen worden. Es waren richtige Ungetüme, mit Metall beschlagen. Sie konnten nur mit Hilfe der Antigravfelder bewegt werden.
    Eine nach der anderen schwebten sie über die Transportbänder mit den Projektoren in die Lagerhalle hinein, die ebenfalls strahlensicher abgeschirmt wurde. Es konnte geschehen, daß eine der Ampullen undicht geworden war, und die von ihr ausgeschickte Strahlung mußte abgefangen und isoliert werden.
    Tont Tatre lauschte auf ein Signal in seinem Ohr, aber er hörte nichts. Der Mikrotaster sprach nicht an.
    Noch nicht.
    Die Ärzte unterhielten sich. Tatre bemerkte, daß Derek Kaibor nicht mehr bei ihnen stand. Er war zur Rampe gegangen und dann im Lagerraum verschwunden. Er kam auch nicht wieder zum Vorschein. Vielleicht war ihm das alles zu langweilig geworden und er hatte es vorgezogen, in sein Büro zurückzukehren.
    Um so besser.
    Die Mittagspause nahte, als die fünfhundertste Kiste verladen wurde. Die Hälfte war das, kein Stück mehr oder weniger. Noch bis zum Abend würde es dauern, ehe man das Lager wieder hermetisch abschließen und mit der Bestandsaufnahme beginnen konnte.
    Als die Kiste Nr. 501 vorbeischwebte, begann es in Tont Tatres Ohr zu ticken.
    Der Mikroempfänger hatte angesprochen.
    Kiste Nr. 501 enthielt ein Gerät, das unaufhörlich Erkennungssignale ausschickte, die wiederum nur mit Spezialtastern geortet werden konnten.
    Tont Tatre war der festen Überzeugung, daß die Informationen, die zweifellos von der Erde stammten, nur für ihn bestimmt waren.
    Er nickte seinen Kollegen zu und schlenderte zur Lagerhalle.
    Mit den Augen verfolgte er die Kiste, die sich nun langsam herabsenkte und auf einem Stapel zur Ruhe kam.
    Die Symbolgruppen des Geheimsenders blieben von nun an gleich intensiv und kamen stets aus der gleichen Richtung.
    Tont Tatre überlegte, wie er unauffällig an die Kiste herankonnte, um sie zu öffnen.
    In diesem Augenblick sah er Derek Kaibor.
     
    *
     
    Der Ertruser hatte inzwischen über einen Mikrosender Verbindung zu seinem Chef aufgenommen, der von einem Nebentrakt des Palastes aus die Operation leitete.
    „Noch nichts. Vielleicht haben wir uns falsche Hoffnungen gemacht. Aber erst die Hälfte ist bald abgeladen. Tausend Kisten sind eine ganz schöne Menge."
    „Was wir zu finden hoffen, kann nur in einer Kiste sein, Kaibor. Bleiben Sie wachsam. Unternehmen Sie nichts, wenn Sie das Erkennungssignal empfangen.
    Lassen Sie die Kiste nicht aus den Augen, das ist alles. Wir werden uns später darum kümmern, nach Dienstschluß."
    „Das erscheint mir auch besser, Chef. Ein paar der Ärzte lungern bei den Verladerampen herum, als wenn sie nichts Besseres zu tun hätten."
    „Das läßt sich kaum vermeiden. Erscheint Ihnen einer von ihnen verdächtig?"
    „Natürlich nicht. Ihre Neugier ist verständlich."
    „Mag sein, aber werden Sie nicht leichtsinnig.
    Wenn sich unser Agent bei Fosser wirklich melden sollte, darf niemand davon erfahren, nicht einmal unsere eigenen Agenten, die nicht eingeweiht wurden."
    „Sie können sich auf mich verlassen. Und nun muß ich zu den anderen zurück."
    Er unterbrach die Verbindung und ging in den Lagerraum, wo sich die Kisten bereits bis unter die Decke stapelten. Mit einem Ruck blieb er stehen, als er Tont Tatre die Halle betreten sah. Der Arzt sah in die Höhe und verfolgte den Weg der Kiste mit der Zahl 502.
    Derek Kaibor hatte ihn zu spät bemerkt. Er konnte sich nicht mehr verstecken, und so wußte er nicht genau, ob er Tatres Kaltblütigkeit oder seine Naivität bewundern sollte.
    Aber schließlich galt auch er, Kaibor, als Angestellter der Klinik. Er durfte den Laderaum offiziell ebensowenig betreten wie Tatre. Sie hatten sich somit gegenseitig nichts vorzuwerfen.
    „Die Hälfte", sagte Tatre gelassen und deutete nach oben. Kiste Nr. 502 glitt tiefer und landete ganz unten auf dem Boden. Es war reiner Zufall, daß der vorige Stapel mit Kiste Nr. 501 abschloß. Man hatte die Automatik des Antigravtransportes so eingestellt,

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