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0406 - Nachricht aus der Zukunft

Titel: 0406 - Nachricht aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß an die noch vorhandenen Vorräte von Ertru-Cosmobin angeschlossen wurde. „Wird allmählich langweilig."
    Derek Kaibor kam näher. Sein Blick schien Tatre sezieren zu wollen.
    „Wir dürfen uns nicht erwischen lassen. Das Betreten des Lagers ist nur mit Genehmigung der Abteilungschefs erlaubt. Aber ich glaube, heute hat niemand etwas dagegen, wenn wir uns umsehen."
    Tatre lachte.
    „Gehen wir. Ehe ich mich anpfeifen lasse ..."
    Sie standen wieder auf dem Hof bei den anderen Das Problem ist ganz einfach, dachte Tont Tatre bei sich und sah zu, wie Kiste Nr. 507 in die Halle glitt.
    Ich muß in den Lagerraum, sobald die Geschichte hier vorbei ist. Solange die anderen herumstehen, kann ich nichts unternehmen. Ein Glück, daß die Kiste oben liegt. Vielleicht schaffe ich es heute abend noch ...
    Kaibors Gedanken bewegten sich in ähnlichen Richtungen.
    Nichts wäre für den Chef des ertrusischen Geheimdienstes einfacher gewesen, als seinen Leuten zu befehlen, in den Lagerraum der Klinik zu gehen und mit den Meßgeräten festzustellen, ob sich eine Nachricht von der Erde dabei befand. Aber wenn Kaibors Plan tatsächlich funktionierte, dann durfte niemand davon erfahren, und der Chef war davon überzeugt, daß es auf Ertrus Agenten der Solaren Abwehr gab. Vielleicht sogar in der Klinik selbst.
    Es blieb ihm also zugunsten der absoluten Geheimhaltung nichts anderes übrig, als Derek Kaibor abends den Befehl zu geben, unauffällig in den Lagerraum einzudringen und entsprechende Messungen vorzunehmen. Weder er noch sein Untergebener konnten ahnen, daß sie die Kiste Nr. 501 um Sekunden verfehlt hatten, weil Tont Tatre dazwischengekommen war.
    Dieser Umstand, ein fast unglaublicher Zufall, bewahrte das Sonnensystem vor der Entdeckung.
     
    *
     
    An diesem Abend blieben Tont Tatre und Derek Kaibor in der Klinik. Das war nicht außergewöhnlich, denn es kam oft vor, daß auch dienstfreie Ärzte die Nächte in den Forschungslabors verbrachten. Kaibor schloß sich in seinem Büro ein und machte sich an einem Schrank zu schaffen, den er mit Hilfe eines positronischen Schlüssels öffnete.
    Was da zum Vorschein kam, erinnerte an die Einrichtung einer mittleren Sendestation.
    Der tragbare Strahlungstaster Kaibors hatte Impulse verraten. Sie kamen aus der Lagerhalle.
    Damit stand fest, daß der Mann von Terra in der Tat eine Informationskapsel eingeschmuggelt hatte. Sie mußte sich in einer der Kisten verbergen, die die Nummer 501 bis 1000 trugen. Aber nur mit Hilfe eines komplizierten Peilmanövers war es möglich, das genau festzustellen.
    Er schaltete das Gerät ein und verstellte die Anpeil-Sensoren. Als die Ausschläge auf dem Schirm ihren höchsten Grad erreichten, las Kaibor die Zahlen auf der Skala ab. Er übertrug sie auf die Auswertungstabelle und fütterte die so erhaltenen Daten in den Komputer.
    Das Ergebnis überraschte ihn nicht.
    „Also in den Kisten 480 bis 520. Das sind zwei Stapel. Hätte ich mir denken können. In welcher Kiste die Sonde ist, stelle ich wohl besser an Ort und Stelle fest."
    Er schob das tragbare Kleingerät in die Tasche und verschloß den Schrank wieder. Dann sah er auf die Uhr.
    Mitternacht. Die Zeit verging schnell auf Ertrus.
    Eine Nacht auf Ertrus dauerte kaum sechs Stunden.
    Trotzdem ließ Derek Kaibor sich Zeit. Auch wenn er mit Hilfe seines zweiten positronischen Nachschlüssels alle in der Klinik eingebauten Sperren passieren konnte, so bestand noch immer die Möglichkeit, dem Wachpersonal zu begegnen, das alle Sektionen in unregelmäßigen Abständen kontrollierte. Für das Betreten des Lagers hatte er keine plausible Erklärung zur Hand.
    Als er sein Büro endlich verließ, begann draußen bereits der Morgen zu grauen. In einer Stunde wurde es hell. In zwei Stunden begann in der Klinik wieder die Arbeit. Höchste Zeit also, zu handeln. Er begegnete niemandem und gelangte endlich in den Korridor, der zur Lagerhalle führte.
    Ungehindert passierte er die unsichtbaren Sperren und stand schließlich vor der schweren Metalltür, zu der er den positronischen Schlüssel benötigte. Noch während er ihn einstellte, stutzte er plötzlich. Für einen Augenblick hielt er die Luft an und verhielt sich völlig regungslos, dann schob er den Schlüssel in die Tasche zurück. Mit der anderen Hand nahm er den Impulstaster und sah auf die Skala.
    Der Zeiger rührte sich nicht.
    Derek Kaibor wurde auf einmal sehr lebendig. Mit einem Satz war er bei der Tür und drückte dagegen.
    Sie öffnete sich

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