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0408 - Der Gespenster-Galgen

0408 - Der Gespenster-Galgen

Titel: 0408 - Der Gespenster-Galgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Der ›Döschewo‹ in Marienkäfer-Outfit blieb hinter ihnen zurück. 23 PS konnten mit dem Dutzendfachen natürlich nicht konkurrieren.
    »Presse!« sagte Zamorra. »Kommt aus der freien Landschaft! Da gibt’s Hügel! Sagt dir das was?«
    Nicole berührte mit dem rechten Fuß das Bremspedal. »Du meinst, er kommt — von dem Hügel?«
    »Vom Galgenhügel. Was sollte ein Reporter sonst dort verloren haben?«
    Der BMW wurde langsamer. »Und wenn’s um eine ganz andere Sache geht? Vielleicht wollte der Entenreporter eine Ente bringen… äh, eine Reportage über das hörbare Wachsen des Grases oder so…?«
    »Verlaß dich auf meinen Instinkt«, sagte Zamorra. »Wir müssen ihn anhalten und interviewen.«
    »Na, hoffentlich stinkt dein Instinkt nicht.«
    Nicole machte kurzen Prozeß. Sie stoppte den 635 CSi endgültig und stellte ihn schräg auf die Fahrbahn. Wer jetzt vorbei wollte, mußte durch den Graben. Und das würde der Entenreporter mit Sicherheit seinem Maikäfer nicht zumuten…
    ***
    Schemen glitten über die Grasfläche, am Fuß des Hanges entlang. Sie waren aus den Schatten hervorgekrochen und wurden jetzt recht geschäftig. Nur wer genau hinsah, hätte sie umrißhaft erkennen können. Ansonsten glichen sie eher dem Flirren heißer Luft über dem Boden. Das Tageslicht war zwar alles andere als ihre Domäne und bereitete ihnen erhebliche Schwierigkeiten. Aber sie konnten es ertragen, und es nahm ihnen fast alle Sichtbarkeit für die menschlichen Augen.
    Aber es gab nicht einmal Beobachter.
    Nachdem die Schemen ihre Arbeit getan hatten, verschmolzen sie wieder mit den Schatten…
    ***
    »Sind Sie verrückt geworden? Was soll das? Warum versperren Sie mir die Fahrbahn?« schrie der Entenfahrer. Er riß seine Kamera hoch und fotografierte den schräg stehenden BMW. Zamorra stieg gelassen aus und ging auf den Mann zu.
    Er stellte sich vor.
    »Ich gebe zu, daß es nicht gerade die feine Art ist«, sagte er. »Und wenn ich mich in einem Irrtum befinde, bitte ich um Entschuldigung und werde versuchen, Sie für die Belästigung zu entschädigen. Aber… ich habe das Presse-Schild an Ihrem bemerkenswerten Vehikel gesehen, und Sie kommen gerade aus der freien Landschaft. Kann es sein, daß Sie mit dem Galgen-Artikel zu tun haben?«
    »Ein Professor, hm«, machte der junge Mann mit der Kamera. »Das wird ja immer interessanter. Ich bin Gaston Mercier, und Ihr Verdacht ist richtig. Was wollen Sie von mir?«
    Zamorra lächelte. »Sie können mir sicher zeigen, wo dieser verschwundene Galgen gestanden haben soll.«
    »Warum interessieren Sie sich dafür? Die Polizei bearbeitet den Fall doch nicht weiter. Es ist nichts dran an der Geschichte…«
    Zamorras Lächeln wurde zum offenen Grinsen. »Dann würden Sie bestimmt nicht hier herumkurven. Daß die Polizei nicht mehr ermittelt, wußte ich nicht, aber ich bin darüber auch nicht sonderlich erstaunt.«
    »Vielleicht schreibe ich einen Bericht über die Ackerzerstörung durch den Feld- und Wiesenmaulwurf«, wandte der Reporter ein. »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, weshalb…«
    »Ich interessiere mich für alle rätselhaften Geschehnisse«, sagte Zamorra. »Genauer gesagt beschäftige ich mich damit. Ich bin Parapsychologe.«
    »Also ’n Spinner…«
    Zamorra grinste immer noch. »Ich liebe es, wenn mir jemand ehrlich seine Meinung sagt… nur ist die Parapsychologie mittlerweile eine anerkannte Wissenschaft, und ich hatte eine geraume Zeit einen Lehrstuhl an der Sorbonne inne, wo ich auch heute hin und wieder noch Gastvorlesungen gebe. Bringt das Ihre Vorurteile-Mauer etwas ins Wanken?«
    »Nicht im Geringsten«, widersprach Mercier locker. »Was, glauben Sie, könnten Sie aus dieser Geschichte schließen?«
    »Erst einmal, daß in Ihrem Artikel — den haben Sie doch geschrieben, oder? - höchstens die Hälfte von dem gebracht wurde, was hier los war. Zweitens, daß Sie mir die betreffende Stelle zeigen und mir vielleicht auch einen Kontakt zu dem Mädchen verschaffen können. Drittens, daß ich noch nicht sicher bin, ob es wirklich ein Fall für mich ist oder nur ein großangelegter Humbug. Um das festzustellen, bin ich hier. Wie ist es, zeigen Sie mir den Galgenhügel?«
    »Na gut. Sagen Sie Ihrer Chauffeuse, sie soll hier warten oder wenden und hinter mir her fahren. Haben Sie was dagegen, wenn Sie in meinen Luxuswagen steigen und bei mir mitfahren? Der dürfte etwas geländegängiger sein!«
    »Augenblick«, sagte Zamorra. Er winkte Nicole zu. »Willst

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