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0409 - Der Tod im roten Jaguar

0409 - Der Tod im roten Jaguar

Titel: 0409 - Der Tod im roten Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf.«
    Eddy gehorchte. Als er daraufhin wieder ins Führerhaus kletterte, stand ihm der Schweiß auf der Stirn.
    »Mann«, seufzte er, »wenn ein Posten gekommen wäre, was hätte der wohl gemacht, Ben?«
    Der Blonde zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung«, erwiderte er gleichmütig, während er den schweren Truck langsam aus der Halle hinausrollen ließ, aber er dachte dabei: Du Idiot, was soll ein Posten in so einer Situation schon machen? Er wird dich anrufen, du wirst weglaufen, er wird einen Warnschuss abgeben und dich noch einmal anrufen, du wirst weiterlaufen, und folglich wird dir der Posten eins aufbrennen. Dafür hat man ihn schließlich hingestellt.
    Bis zum Tor war es eine Fahrt von nicht einmal einer Minute. Die anderen Männer kletterten schnell auf die Ladefläche. Sie setzten sich auf die würfelförmigen Kisten, von denen die Ladefläche zugepackt war. Sie rauchten, schwatzten und fragten sich, warum ihnen eigentlich hundert Dollar gezahlt wurden, wenn sie nichts weiter dafür tun sollten, als einen Busausflug zu machen, eine Meile spazieren zu gehen und anschließend auf einem riesigen Truck nach New York zurückzufahren. Denn dass sie auf vielen, vielen Zentnern hochexplosiven Sprengstoffs saßen, das wussten sie nicht.
    ***
    Im Rathaus schwirrte es wie in einem Bienenstock. Irgendein höherer Beamter der Stadtverwaltung hatte zwar die Entführung des Senators pflichtgemäß an uns gemeldet, weil Kidnapping nach Bundesgesetz eine Sache für das FBI ist, aber gleichzeitig hatte man auch die Kriminalabteilung der Stadtpolizei mobilgemacht. Als wir im Rathaus angekommen waren und uns nach dem richtigen Mann durchgefragt hatten, telefonierte der gerade mit einem Detective aus Queens. Während er weiter in den Hörer lauschte, zog er fragend die Augenbrauen hoch und sah uns an mit dem deutlichen Verlangen im Blick, wir sollten doch gefälligst wieder verschwinden. Wortlos griff ich in meine Tasche, klappte mein Etui auf und legte es vor ihm auf den Schreibtisch.
    Er beugte sich vor und studierte sehr gründlich den Text auf meinem Dienstausweis und die eingeprägtön Inschriften auf dem blaugoldenen FBI-Stern. Dann nickte er mehrmals. Vor ihm, dem jeweiligen Besucher zugekehrt, stand ein Namensschild mit der Aufschrift Reginald P. Crusader, Zweiter Assistent des Oberbürgermeisters. Ich musterte Crusader flüchtig: Er war ein Mann, der aussah wie dreißig, aber vierzig Jahre alt sein konnte. In seinem sonnengebräunten Gesicht gab es die ersten Andeutungen von Falten.
    »Warten Sie mal, Baines«, sagte er nach einer Weile in den Hörer. »Bei mir sind gerade die Jungs vom FBI. Erzählen Sie denen mal, was Sie gefunden haben.«
    Er hielt mir den Hörer hin mit der Bemerkung: »Detective Baines war auf dem Flugplatz und hat sich dort umgesehen.«
    Ich nickte dankend, nahm den Hörer und sagte: »Hallo! Hier spricht Jerry Cotton. Sie heißen Baines, nicht wahr?«
    »Detective Baines, ja, Sir. Wir bekamen vom Polizeipräsidenten den Auftrag, uns auf La Guardia umzusehen. Ich übernahm den östlichen Teil der Halle. Dazu gehört unter anderem eine Art Gesellschaftszimmer mit Blick auf den Flugplatz. Das Zimmer besitzt zwei Zugänge: einen vom Flugplatz und einen anderen aus der Empfangshalle.«
    »Bitte, erzählen Sie weiter.«
    »In diesem Gesellschaftszimmer fand ich ein weißes, mit dünnem Spitzenrand versehenes Ziertuch, wie es Männer in der Brusttasche ihres Jacketts tragen. An diesem Taschentuch klebte Blut. Außerdem roch es nach Sportsman.«
    »Wonach?«, fragte ich überrascht.
    »Nach Sportsman, Sir. Das ist ein bekanntes Rasierwasser, Sir. Auf der Flasche ist ein englisches Jagdhorn abgebildet und auf dem Verschluss auch.«
    »Ach so. Was haben Sie mit dem Tuch gemacht?«
    »Natürlich sichergestellt.«
    »Bringen Sie es rüber nach Manhattan, in die East 69th Street, zum FBI-Gebäude. Heften Sie einen Asservatenzettel daran mit den üblichen Angaben: Fundort, Uhrzeit, Ihren Namen und so weiter.«
    »Ja, Sir.«
    »Gab es sonst noch etwas Auffälliges in diesem Zimmer oder anderswo?«
    »Bis jetzt habe ich nichts weiter gefunden, Sir. Aber ich bin noch nicht fertig. Und ich möchte mich auch noch mit ein paar Leuten vom Personal unterhalten. Und dann möchte ich gern die Stewardess der Maschine ausfindig machen, mit der Kinsley hier eingetroffen ist. Die Stewardess steht doch immer entweder oben oder unten an der Treppe, um ihre aussteigenden Fluggäste zu verabschieden. Vielleicht hat sie etwas

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