Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0409 - Der Tod im roten Jaguar

0409 - Der Tod im roten Jaguar

Titel: 0409 - Der Tod im roten Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
dass uns eine wertvolle Spur entglitt, weil Dorris Keenson etwas gegen Lippenstifte hatte.
    ***
    »Chef«, sagte ich am Telefon, »man kann die Sache drehen und wenden, wie man will, es bleibt auf jeden Fall eine Sache, für die das FBI zuständig ist und für die man uns folglich in der Öffentlichkeit verantwortlich machen wird. Die Entführung des Senators ist Kidnapping und somit Sache des FBI. Die Drohung, Kinsley mitsamt der Brücke in die Luft zu jagen, ist eine glatte Erpressung und somit Sache des FBI. Über die Zuständigkeit kann es also gar keine Diskussionen geben.«
    »Das ist völlig klar, Jerry«, erwiderte Mr. High.
    »Großartig«, knurrte ich. »Dann wollen wir zum wesentlichen Punkt kommen, Chef: Wir haben nur bis drei Uhr Zeit, und jetzt ist es bereits halb zwölf. Uns bleiben also genau dreieinhalb Stunden.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Wir brauchen Verstärkung, so viele G-men, wie Sie nur irgendwie zur Verfügung stellen können.«
    »Gut. Ich bespreche das sofort mit dem Einsatzleiter. Sollen wir von Washington weitere Verstärkungen heranfliegen lassen?«
    »Das würde doch mindestens anderthalb Stunden dauern, bis die Kollegen uns hier zur Verfügung stünden. Der Himmel mag wissen, ob sie uns dann noch was nützen.«
    »Sicher ist sicher, Jerry. Ich fordere Verstärkung an. In so einem Fall ist das kein Problem. Wie viele Kollegen möchten Sie zur Unterstützung haben?«
    »Fünfzig Mann wären bestimmt nicht zu viel.«
    »Das wird erledigt. Zwanzig können wir hier zur Verfügung stellen. Die anderen soll man uns schnellstens schicken.«
    »Gut. Schicken Sie unsere zwanzig Kollegen rauf in den kleinen Sitzungssaal. Wir sind schon unterwegs, und wir dürfen jetzt keine Minute mehr mit überflüssigem Warten verlieren.«
    »Okay, Jerry. Noch etwas?«
    »Aus Queens wird von der Stadtpolizei ein blutbeflecktes Ziertuch für unser Labor gebracht werden. Man soll es sofort untersuchen. Inzwischen könnte sich jemand mit Washington in Verbindung setzen. Wir müssen wissen, welche Blutgruppe der Senator hat. Und welches Rasierwasser er benutzt.«
    »Blutgruppe und Rasierwasser, okay. Ich rufe selbst in Washington an.«
    »Danke. Das wäre zunächst alles. Bis gleich.«
    Phil saß wieder am Steuer. Ich starrte hinaus auf die vorbeihuschenden Häuserzeilen. Die Wolkenkratzer waren ganz oben vom Sonnenlicht in einen goldenen Glanz getaucht. Hier unten in den Straßenschluchten regierte vorwiegend der Schatten.
    »Was denkst du?«, fragte Phil.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Was soll man da schon denken, Phil? Die Entführung eines Senators ist bereits ein Akt des Wahnsinns. Damit kommen sie doch nie durch. Das kann sich kein Staat der Erde gefallen lassen. Schon allein diese Entführung muss zu einer fast einmaligen Anstrengung aller Polizei-Einheiten des Landes führen. Dazu kommen dann die Sicherheits-Beamten. Und wenn du jetzt an die Drohung denkst, dass man eine Brücke von solchen Ausmaßen in die Luft jagen will, dann bleibt eigentlich nur noch die Vermutung übrig, dass der Täter ein größenwahnsinniger Irrer sein muss.«
    »Aber einer allein konnte den Senator nicht kidnappen und kann auch nicht die Brücke sprengen. Ich verstehe nichts von Sprengstoffen und ihren Wirkungen, aber für eine Brücke, die je sechs Fahrbahnen in zwei Etagen aufzuweisen hat und dabei noch die längste Hängebrücke der Welt ist, dürfte man doch eine solche Menge Sprengstoff benötigen, dass man eine halbe Kompanie von Männern brauchte, um ihn auch nur zu transportieren.«
    »Natürlich kann die ganze Geschichte nicht von einem einzigen Mann gemacht werden. Er muss Hilfskräfte haben, wer weiß wie viele. Wenn an der ganzen Sache überhaupt etwas dran ist. Wenn es nicht bloß die Drohung eines Verrückten ist.«
    »Der Senator ist aber wirklich verschwunden.«
    »Stimmt. Das eben zwingt geradezu zu der Annahme, dass vielleicht auch die Drohung gegen die Brücke Ernst sein kann. Jedenfalls sitzen wir ganz schön in der Klemme. Womit willst du anfangen? Ein Taschentuch mit Blutflecken kann in einem Labor überraschende Aussagen machen. Es kann auf ungeahnte Spuren führen. Wenn man Zeit hat. Und genau die haben wir ja nicht.«
    »Wir schicken ein paar Kollegen nach Queens, würde ich vorschlagen«, meinte Phil nachdenklich. »Sie solleh den Flugplatz so gründlich absuchen, als gelte es, eine verlorene Stecknadel zu finden. Und sie sollen mit jeder Person sprechen, die zu der fraglichen Zeit auf dem Platz oder in

Weitere Kostenlose Bücher