041 - Tribute to the King
Gedankenfaden und nahm einen Schluck von seinem Bier, seinem zweiten, das längst schal und abgestanden war. Aruula hatte ihres in all der Zeit kaum bis zur Hälfte geleert.
Eine halbe Stunde beschloss Matthew noch zu warten, dann würde er die Aktion »Wir stehen uns die Beine in den Bauch« abblasen.
Er wollte gerade die Hand heben, um ein frisches Bier zu ordern, als es passierte !
Aus der Unmenge von Elvis-Verehrern, die die Kneipe bevölkerten, schob sich ein junger Kerl in schwarzer Lederjacke, Pickel im Gesicht und vermutlich noch feucht hinter den abstehenden Ohren, stellte sich neben Aruula und sprach sie an.
Matt verstand nicht, was sie redeten, aber Aruulas Miene und was immer sie auch sagte, genügten jedenfalls, um das Jüngelchen zu verschrecken und zum Abzug zu bewegen. Es drängte sich mit missmutigem Gesicht zum Ausgang. Matt folgte ihm.
Draußen ging er dem Kerlchen nach, bis sie das dichteste Gedränge hinter sich gelassen hatten und rechterhand ein dunkler Durchlass zwischen zwei Häuserfronten gähnte.
Hier krallte sich Matts Faust in den Kragen der Lederjacke, und er beförderte den Jungen mit Schwung in die schmale Gasse, folgte ihm, packte ihn von neuem und drängte ihn gegen die Wand.
»Verdammt, was soll denn das?«; kreischte der Knabe, der mit Elvis ungefähr so viel Ähnlichkeit hatte wie Abn el Gurk Ben Amar Chat Ibn Lot Fuddel mit Präsident Schwarzenegger.
»Die Fragen stelle ich!«, fauchte Matt.
»A-aber ich weiß nichts… und ich ha-hab auch nichts… nur ein paar Bax. Kannst du alle haben, aber t-tu mir nichts, okee?« Der Junge war den Tränen nah.
Und Matts Zorn und Hoffnung sanken zugleich. Der Bursche konnte unmöglich ein Mörder sein…
Matt durchsuchte ihn nach Waffen, nach irgendetwas, mit dem sich einem Menschen der Kopf abtrennen ließe, wurde aber nicht fündig. Er hätte dem Jungen gern etwas zur Entschädigung gegeben, hatte aber nichts bei sich, was entbehrlich gewesen wäre. Also musste er sich mit einer Entschuldigung begnügen.
»Sorry, hab dich verwechselt. Nichts für ungut. Und - o shit!«
Ein Gedanke schoss Matt wie ein glühender Pfeil durch den Kopf! Er ließ den Jungen stehen, rannte los, stürmte zurück in die Bar und vor bis zur Theke, wo Aruula -- gestanden hatte.
Jetzt war sie verschwunden!
Doch es konnte nur ein paar Minuten her sein. Auf seine Nachfrage bei den Umstehenden erfuhr er, dass Aruula hinten rausgegangen sei. Matt stürzte in Richtung der Toiletten. Links für Ladys, rechts für Cents, dazwischen eine Tür, die in den Hinterhof führte und nur angelehnt war.
Seine Hoffnung, dass Aruula nur mal eben
»für kleine Barbarinnen« gemusst hatte, erfüllte sich nicht.
Er fand sie hinter dem Gebäude.
Bewusstlos.
Im Beisein einer kopflosen Leiche, natürlich. Und von drinnen näherte sich jemand der Hintertür…!
***
Hell and damnation!, dachte Matt. Das war knapp gewesen…
Er hatte die Hintertür der Bar blitzschnell mit einer herumstehenden Kiste verbarrikadiert, sich Aruula über die Schultern geladen und schleunigst das Weite gesucht. Über Hinterhöfe und durch dunkle Gassen hatte er sie bis zum Hotel getragen, dort vorgetäuscht, sie hätte zu viel getrunken, und sie aufs Zimmer geschafft.
Jetzt saß er schwer atmend neben ihr auf dem Bett und wartete, bis sein rasender Herzschlag sich etwas beruhigt hatte. Dann versuchte er Aruula zu wecken.
Er tätschelte ihre Wangen, sah, wie sich ihre Augen unter den geschlossenen Lidern bewegten. Doch aufwachen wollte sie nicht. Er probierte es mit kaltem Wasser, und auch dieser Versuch schlug fehl.
Das war keine normale Ohnmacht, die Aruula da umfangen hielt. Sie war regelrecht weggetreten, als stünde sie unter Drogen.
Matthew Drax verließ das Zimmer, schloss gewissenhaft ab und erkundigte sich unten in der Lobby nach Kaffee »… oder etwas in der Art.«
Man gab ihm »etwas in der Art«: Eine schwarze Brühe, beinahe zäh wie Teer, deren Geruch nur ganz entfernt an Kaffeeduft erinnerte.
Davon flößte er Aruula Löffel um Löffel ein, bis sie sich erbrach.
Danach war sie zumindest halbwegs bei Besinnung, wenn auch ihre Lider auf Halbmast blieben und ihre Zunge sich wie etwas Fremdes in ihrem Mund bewegte.
»Getrunken…«, erwiderte sie schwerfällig auf Matts Frage, was denn geschehen sei. »Hab nur… einen Schluck getrunken… und dann…«
Kopfschütteln, so heftig, dass Matt das Gesicht seiner Freundin mit beiden Händen festhalten musste, weil sie sonst glatt
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