0410 - Das Geheimnis von Olymp
Kopf.
„Ich bin ein freier Mann, der durch einen ...
unglücklichen Zufall sein Schiff verloren hat. Die MARIMA ist Schrott. Aber sehr wertvoller Schrott.
Wir haben eine Aufgabe, die ich mir gestellt habe, aber das kann ich aus verständlichen Gründen erst sagen, wenn wir im Raum sind."
Colvin fragte laut: „Hat der Job etwas mit Howalgonium zu tun? Ich hörte Gerüchte, Cascal?"
Cascal lachte ihm ins Gesicht.
„Kein Kommentar", sagte er leise. „Was sind schon Gerüchte?"
Hypern machte eine Bewegung, die alle im Raum Versammelten umfasste. Dann sagte er mit seiner schneidenden, scharfen Stimme: „Wir sind alle freie Prospektoren, die aus einigen verschiedenen Gründen noch nirgends angeheuert haben. Wir können starten, vorausgesetzt, dass wir jemanden finden, dem wir vertrauen können. Ich persönlich verbürge mich dafür, dass Cascal der beste Kommandant ist, den wir finden konnten. Worum es auch immer geht - ich bin für baldigen Start. Wann kommt dein Schiff, Manuel?"
„Am Vormittag des ersten Juli."
„Unglaublich!" staunte Caresca. „Woher hast du das Geld?"
„Nach der Vernichtung der MARIMA habe ich einige kleine Geschäfte getätigt. Natürlich ist das Schiff nicht voll bezahlt; ich konnte nur 398 Millionen Solar anbezahlen. Echt terranische Bauweise. Kommt in Trade City aus dem Großtransmitter."
„In welcher Werft gebaut?" fragte Augerman, der Kameraspezialist.
„Kann ich nicht sagen. Auf alle Fälle ist es erstklassige Arbeit. Euch allen werden die Augen aufgehen."
Dann sah er auf die Uhr.
„Ich muss mit Caresca noch Ryan und O'Yutang besuchen. Wir treffen uns alle am ersten Juli an dem Platz, wo Anson Argyris die Schiffe zu übergeben pflegt. Seid pünktlich, nehmt euer Gepäck mit und bleibt startbereit wir gehen sofort in den Raum."
Er blieb noch einige Minuten sitzen und verabschiedete sich dann einzeln von den Männern.
Mit ihm waren es jetzt ein Mädchen und sechs Männer, mit denen er die wichtigsten Stationen des Schiffes besetzen konnte. Im Gleiter, den jetzt Joak steuerte, wandte sich Caresca an ihn und fragte flüsternd: „Entweder bist du so naiv, oder du bist so sicher.
Wie kannst du diesen Männern sofort vertrauen?"
Cascal startete den Gleiter und erwiderte bedächtig: „Hältst du mich tatsächlich für so nachlässig? Ich habe jeden der Männer wochenlang geprüft. Diese Männer sind zuverlässig. Außerdem kenne ich sie indirekt seit Jahren. Die Prospektoren arbeiten ziemlich weit über das All verstreut, aber sie kennen sich untereinander fast alle."
„Ich bin zwar deiner Ansicht aber unsicher bleibe ich trotzdem!" sagte Caresca Asayah.
„Du kannst ruhig schlafen!" versicherte Cascal.
Die Männer, die er ausgesucht hatte und aussuchen würde waren auf ihre Art hervorragende Spezialisten.
Nur war ihr Gewissen ziemlich weit, und sie nahmen mit, was sie fanden, ohne sich viel Gedanken darüber zu machen, ob es auch immer ganz hundertprozentig legal war. Sie gehörten einem besonderen Menschenschlag an, der seine ersten Schritte in die Galaxis hinaus versuchte. Sie hatten einen Ehrenkodex, der es verbot, sich gegenseitig übers Ohr zu hauen. Ein Betrug untereinander, also von Prospektor zu Prospektor oder einem Angehörigen der Sippe galt als undenkbar. Geschah es doch, verhängten die Sippenpatriarchen oder die Schiffsführer härteste Strafen. Nie wieder konnte ein Prospektor auf einem Prospektorenschiff Arbeit erhalten - er war außerdem gesellschaftlich ruiniert, weil die Prospektoren dafür sorgten, dass seine Tat überall bekannt wurde.
Cascal steuerte die Serpentinen wieder abwärts und bewegte sich jetzt auf einen kuppelförmigen Bau zu, der von einem Rund senkrecht hochstrahlender Lichter umgeben war. Dort war das Büro, in dem Dagmar O'Yutang ihre Analysen anfertigte; und Caresca wusste, dass sie vierzig Stockwerke oberhalb dieses Büros wohnte.
„Diese Männer und Mädchen", sagte Cascal nachdenklich und leise, „die wir aussuchen, sind Angehörige einer ganz neuen Menschengeneration.
Wir alle sind sehr freiheitsbewusst, verteidigen die Freiheit, haben einen starken, wilden Expansionsdrang und sind gesund. Wir selbst gehören dazu - warum hast du Zweifel?"
„Du gehst mir zu schnell vor", sagte sie und zündete ihm eine Zigarette an.
Er schüttelte den Kopf wieder und sagte leise: „Glaube mir: Alle fünfzig Leute sind getestet worden. Ich tue nichts ohne Überlegung, und bei meinem Plan kann ich keinen einzigen Versager brauchen.
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