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0410 - Tödliche Perücken

0410 - Tödliche Perücken

Titel: 0410 - Tödliche Perücken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kreislauf irgendwie zu fördern.
    Es würde ein mieser, nasskalter Tag werden. Wahrscheinlich vermischt mit Schnee und Regen. Dazu kam der Wind, der kalt durch die Londoner Straßen blies.
    Davon merkte ich nichts, als ich zum Büro fuhr. Suko saß neben mir. Ihm hatte ich den Fall erzählt, und auch er war der Meinung, dass wir unter Umständen in ein magisches Wespennest gestochen hatten.
    Der Verkehr war wieder einmal superdicht. Dennoch hatten wir Glück und trafen einigermaßen pünktlich beim Yard ein.
    Glenda, im dunkelroten, dicken Pullover, war bereits da. Nach der Begrüßung kam sie sofort zur Sache. »Du sollst einen Oberinspektor Finley anrufen, John.«
    »Ja, ich weiß Bescheid.«
    »Kann ich erfahren, um was es geht?«
    »Wir hatten Ärger in der vergangenen Nacht.« Ich lächelte. »Aber sobald ich deinen Kaffee rieche, geht es mir besser.«
    »Die Tassen sind schon fertig.«
    »Ob Finley eine Spur gefunden hat?« fragte Suko, als er mir gegenüber Platz nahm.
    »Möglich.« Ich griff zum Hörer. »Das werden wir bald wissen.«
    Glenda hatte seine Rufnummer auf einen Zettel geschrieben, und ich tippte die Zahlen ein.
    Finley bekam ich nicht sofort an den Apparat, dafür einen Vertreter, der mich weiterverband.
    »Ja, endlich, Sinclair!« hörte ich die Stimme des Kollegen. »Ich hoffe, dass er noch nicht bei Ihnen ist.«
    »Wer?«
    »Ein gewisser Barney Brookman.«
    »Oh, das ist interessant. Wer ist der Mann?«
    »Lisas Bruder. Ihn haben wir als einzigen Verwandten erreichen können, als wir das Leben der Toten durchleuchteten. Ich habe noch in der Nacht mit ihm gesprochen.«
    »Hat er mit Informationen dienen können?«
    »Leider nicht. Der Tod seiner Schwester hat ihn hart getroffen. Da ich annehme, dass Sie weiterhin in diesem Fall herumrühren wollen, habe ich Mr. Brookman Ihren Namen hinterlassen. War das in Ihrem Sinne?«
    »Natürlich.«
    »Gut, dann wünsche ich Ihnen noch viel Glück. Und wenn Sie den Fall gelöst haben, lassen Sie mich es wissen.«
    »Gern – und vielen Dank noch.«
    Suko hatte mitgehört. »Ist das eine Spur, John?«
    »Ich hoffe es.«
    Suko legte seine Stirn in Falten. »Was, so frage ich mich, kann eine Person wie Lisa dazu veranlasst haben, so eine Perücke aus Schlangen aufzusetzen? Ich komme da nicht mit.«
    »Sie wird es nicht freiwillig getan haben.«
    »Das denke ich auch. Dann frage ich mich, wer dahintersteckt. Wem traust du so etwas zu?«
    Ich wiegte den Kopf. Glenda brachte den Kaffee. Der Duft stieg verlockend in meine Nase. Suko wurde ebenfalls verwöhnt und erhielt seinen Tee hingestellt.
    »Erfolg gehabt?« fragte sie.
    »Das steht noch in den Sternen!«
    »Ich wünsche es euch.« Sie lächelte uns zu und ging.
    Ich nahm den ersten Schluck und freute mich darüber, dass der Kaffee heiß meine Kehle hinabrann. »Um noch einmal auf deine Frage zurückzukommen, Suko, es gibt ja einige Typen, denen ich so etwas zutraue. Denk an Samaran, an Asmodis, der Spuk ist auch nicht aus dem Rennen.«
    Mein Freund lachte. »Das hätte ich dir auch sagen können. Jedenfalls müssen wir alle in Betracht ziehen.«
    »So ist es.«
    Glenda rief an. Ich hob den Hörer ab, und sie gab mir zu verstehen, dass unser Besuch eingetroffen wäre.
    »Okay, führe ihn herein.«
    Wenig später betrat hinter Glenda ein Mann das Büro, dem man ansah, dass er geweint hatte. Ich schätzte ihn auf ungefähr dreißig.
    Er hatte braunes Haar, trug einen Oberlippenbart und eine gefütterte Lederjacke sowie Cordhosen. Seine Füße steckten in halbhohen Stiefeln.
    Suko und ich waren aufgestanden, stellten uns vor und reichten ihm dabei die Hand.
    Ich wies auf den Besucherstuhl. »Bitte, nehmen Sie Platz, Mr. Brookman.«
    Er setzte sich so vorsichtig hin, als hätte er Angst, den Stuhl zu zerbrechen.
    »Eine Tasse Kaffee trinken Sie doch mit uns, nicht?«
    Glenda hatte mich gehört. »Ich hole eine,« sagte sie und war sehr schnell wieder zurück.
    Brookman bedankte sich mit einem scheuen Nicken und traute sich kaum, einen Schluck zu nehmen. Erst nach unserer Aufforderung trank er vorsichtig.
    »Schmeckt er Ihnen?« fragte Suko.
    »Ja, er ist hervorragend.«
    »Sonst hätten Sie es sich mit Miss Perkins verdorben. Sie ist die beste Kaffeeköchin der Welt.«
    Die Worte schienen Brookman etwas von seinen Depressionen genommen zu haben. Er lächelte, knetete seine Finger und schaute uns fragend an. »Sie wollen sich also um den Tod meiner Schwester kümmern?«
    »Ja.«
    Suko hatte wieder gesprochen,

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