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0411 - Der Steinzeit-Magier

0411 - Der Steinzeit-Magier

Titel: 0411 - Der Steinzeit-Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Göttersprecher nichts anfangen konnte. Er begriff immerhin, daß der Ewige sich darin gefiel, sich unklar auszudrücken und das wohl auch in der nächsten Zeit nicht zu ändern gedachte. Der Göttersprecher mußte also mehr denn je bemüht sein, genau zu beobachten, zu lernen und selbst Wissen anzuhäufen. Aber das war nicht leicht.
    Aber weshalb brauchte der mächtige Ewige, der schwebend durch geschlossene Türen gehen konnte, die Hilfe eines Göttersprechers, den er verächtlich Zauberer schimpfte? Und welche Bedeutung hatte die kurze Regenpause wirklich? Steckte etwa nicht der Regengott dahinter, sondern der Ewige? Aber wenn er so mächtig war – wie konnte er sich dann Hilfe von einem einfachen Menschen versprechen, für den der Göttersprecher sich hielt?
    Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden.
    Er mußte dem Kahlköpfigen folgen.
    Ihn um Unterstützung zu bitten, um Hilfe bei der Vergrößerung von Macht und Einfluß auf die Stammesführer, wagte der Göttersprecher schon längst nicht mehr…
    ***
    Es tat dem Ewigen förmlich weh, in den wirren Gedanken des Dorfschamanen zu lesen, der sich den hochtrabenden Titel ›Göttersprecher‹ gab. Diese Menschen waren alle so primitiv, so dumm… ihre Auffassungsgabe war gleich null. Bis sie etwas begriffen, konnten Jahre vergehen.
    Und dieser alte Mann war noch einer der schnellsten Denker. Er besaß eine Bauernschläue, die die meisten Stammesführer weit in den Schatten stellte. Trotzdem schien ihm nicht aufgegangen zu sein, was es mit der Angleichung auf sich hatte.
    Die Maschine war wieder aktiviert worden. Jene geheimnisvolle Apparatur, die auch dem Ewigen ein Buch mit sieben Siegeln war. Er war kein Techniker, kein Ingenieur. Er wußte nicht, wie sie funktionierte oder bedient werden konnte.
    Diesmal war sie aber durch eine Kraft ausgelöst worden, die völlig fremd war. Der Ewige benötigte den Schamanen als magischen Gegenpol, um eine Peilung durchzuführen. In der Dämmerung des anhaltenden Wolkenbruches hatte er nicht feststellen können, ob nach jenem Akajle, der zusammen mit seinem Gefährten von der Jagd zurückgekehrt war, als es ihn erwischte, auch diesmal wieder jemand hinüber in die andere Zeitebene versetzt worden war. In die Zukunft, in die der Ewige so gern selbst zurückgekehrt wäre. Aber die Angleichungszone war beide Male zu weit von ihm entfernt gewesen. Wenn er genau gewußt hätte, wann die nächste Angleichung erfolgte, hätte er dort gewartet. Aber es konnten ein paar Sekunden sein – oder ein paar Jahrtausende.
    Niemand konnte es vorausberechnen.
    Aber wenn jemand die Maschine von außen angesteuert hatte, wenn jemand getarnt oder unsichtbar herübergekommen war, würde der Ewige eine Chance haben, zurückzukehren in die Zukunft.
    Fast hatte er geglaubt, seine Chance sei gekommen, als dieser Wissenschaftler Horst Eilert auftauchte. Beinahe zu spät hatte der Ewige registriert, daß die Eingeborenen ihn dem Regengott opfern wollten, und er war hinzugeeilt, um zu sehen, ob der Fremde einer von jenen war, die ihm helfen konnten. Doch das war nicht der Fall.
    Aus den Gedanken des Menschen ging hervor, daß er selbst nicht wußte, wie er hierher gelangt war, daß er an sich selbst und seinem Erlebnis zweifelte…
    Er war nutzlos.
    Da hatte der Ewige es den Barbaren gewährt, den Mann aus der Zukunft zu opfern. Er hatte ihn mit seiner psychokinetischen Kraft festgehalten, damit der Göttersprecher es leichter hatte, ihn zu morden, und er hatte ein Weiteres getan und dafür gesorgt, daß der imaginäre Regengott das Opfer annahm.
    Es gab viele Gründe, die für ein solches Vorgehen sprachen. Solange der Ewige hier lebte, war er auf die Eingeborenen angewiesen. Starben sie, konnten sie auch ihn nicht mehr ernähren, und er würde dahindarben. Selbst er war nicht vor dem Tod gefeit.
    So hatte er die statische Elektrizität der Atmosphäre erhöht und die Regenwolken angezogen und zur Entladung gebracht.
    Er hatte ein wenig zu viel des Guten getan.
    Der Regen schien nicht mehr enden zu wollen. Der Zauber war dauerhaft – teuflisch dauerhaft.
    Aber das war jetzt weniger wichtig. Es galt festzustellen, ob ein Unsichtbarer in die Vergangenheit gekommen war, und diesen einzufangen oder friedlich zu kontaktieren, je nachdem, zu welcher Spezies er gehörte. Der Ewige wußte nicht, wie sich die Machtkonstellationen in der Zukunft mittlerweile entwickelt hatten.
    Jemanden finden, der die Maschine bedienen konnte… der sie in ihrer

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