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0411 - Der Steinzeit-Magier

0411 - Der Steinzeit-Magier

Titel: 0411 - Der Steinzeit-Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Konstruktion begriff… das war jetzt sein erklärtes, einziges Ziel. Alle anderen Interessen und Werte verblaßten dagegen.
    Der Ewige schwebte in den Regen hinaus. Ganz allmählich zog im Osten der Abend heran. Wahrscheinlich würde es vor Einbruch der Nacht nicht wieder aufhellen…
    ***
    Anke Grieshuber, die naturgemäß schon etwas ortskundiger war als Nicole, machte ein Haus in unmittelbarer Ufernähe ausfindig, das Ferienwohnungen anbot. Für Nicoles und Zamorras Zwecke war eine solche Wohnung eigentlich schon zu groß; ein einfaches Zimmer hätte genügt und wäre weit preiswerter gewesen. Aber von hier aus waren es gerade achthundert Meter bis zur Stelle, an der jenseits der Straße die Ausgrabungsstätte lag; man konnte also zu Fuß dorthin. Und das auch noch recht schnell. Deshalb entschied sich Nicole dafür, die Wohnung anzumieten. Zumal sie ein Telefon aufwies…
    Zamorra war schon im Wagen wieder aufgewacht, aber er fühlte sich äußerst schwach und mußte von den beiden Mädchen gestützt werden.
    Nicole und Anke brachten ihn ins Haus. Dort fackelte Nicole nicht lange. Sie hatte nicht nur die beiden Reisetaschen aus dem Wagen mitgebracht, sondern auch den kleinen Aluminiumkoffer, in dem Zamorra allerlei magische Dinge wie Gemmen, Pülverchen, Tinkturen, Kreiden und dergleichen mit sich führte. Die kleinen Tiegel, Töpfe und Phiolen waren sorgfältig gekennzeichnet.
    Nicole stellte ein exaktes Rezept zusammen und drückte es Anke in die Hand. »Eine ganz große Bitte«, sagte sie. »Versuchen Sie diesen Tee in der Küche zusammenzubrauen. Was Sie benötigen, finden Sie in diesem Köfferchen. Aber es muß aufs Gramm genau stimmen. Der Tee wird dann etwa zwanzig Minuten lang auf kleiner Flamme kochen müssen. Bis dahin bin ich wieder soweit einsatzbereit, daß ich den Rest selbst machen kann. Tun Sie mir den Freundschaftsdienst?«
    Anke hob die Brauen. »Na gut. Eigentlich wollte ich jetzt zurückfahren, aber… ich versuche es mal. Was ist das eigentlich für ein Gebräu?«
    »Ein Zaubertrank«, sagte Nicole. »Vorsicht – nehmen Sie lieber keinen Probeschluck davon. Für Sie könnte die Wirkung verheerend sein.«
    »Gut.« Die Studentin nahm Rezept und Köfferchen und trollte sich in die kleine Einbauküche der Ferienwohnung.
    Nicole schritt zum Telefon. Sie wählte eine lange Zahlenfolge. Lange brauchte sie nicht zu warten, bis sich Raffael Bois meldete. Es wäre das erste Mal in der Geschichte von Château Montagne gewesen, daß der alte Diener nicht auf Anhieb erreichbar gewesen wäre.
    »Raffael«, sagte Nicole drängend. »Wir brauchen unbedingt Ihre Hilfe. Sie kennen Merlins Zeitringe?«
    »Den roten und den blauen?«
    »Ja. Beauftragen Sie einen Kurierdienst, der die Ringe so schnell wie möglich herbringt. Wir sind am Bodensee. Schreiben Sie die Adresse mit, es ist eine Ferienwohnung. Notfalls sollen die Ringe per Flugkurier nach Friedrichshafen gebracht werden, wenn es gar nicht anders geht. Aber es eilt sehr, sehr, Raffael.«
    »Ich kümmere mich darum«, versprach der alte Diener. »Kann ich sonst noch etwas für den Professor und Sie tun? Vielleicht benötigen Sie noch den Ju-Ju-Stab oder das Schwert Gwaiyur?«
    Nicole überlegte ein paar Sekunden. »Nein«, entschied sie dann. Das Amulett würde reichen. Damit hatten sie schon ganz andere Probleme heil überstanden. Das Zauberschwert Gwaiyur war zu unzuverlässig, und der Ju-Ju-Stab wirkte nur gegen echte Dämonen. Möglicherweise lagen hier ganz andere Dinge zugrunde, und dann wäre der Stab nur unnötiger, nutzloser Ballast – Zauberer, Vampire und Werwölfe konnte man damit allenfalls verprügeln.
    Sie gab Raffael die Adresse durch, einschließlich Telefonnummer für dringende Rückfragen, und hängte ein.
    »Was hast du vor«, wollte Zamorra ermattet, aber höchst interessiert wissen.
    »Ich möchte ein Experiment wagen. Ich nehme an, daß wir vorwiegend den Zukunftsring benötigen werden, aber es ist besser, beide zu haben. Wir werden uns in die Bronzezeit einschleichen.«
    »Fabelhaft«, gähnte Zamorra. »Durch die Hintertür, ja? Aber wie willst du den richtigen Zeitpunkt bestimmen? Solange wir es nicht auf den Tag genau wissen…«
    »Ich hoffe, daß wir den Haupteingang nehmen können«, erwiderte Nicole. »Die Hintertür nehmen wir, wenn wir wieder zurück wollen und vorher diesen Haupteingang zugemauert haben, um mal bei dieser bildhaften Sprache zu bleiben. Dann werden wir den Zukunftsring benötigen.«
    »Wir werden

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