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0411 - Der Steinzeit-Magier

0411 - Der Steinzeit-Magier

Titel: 0411 - Der Steinzeit-Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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machen könnte.«
    »Es gibt hier am Ufer überall Ferienwohnungen und Privatpensionen, auch größere Hotels«, sagte die Studentin. »Für uns kamen sie alle nicht in Frage, weil sie zu teuer waren. Wir haben trotz der Bezuschussung durch einen Großkonzern nur ein relativ schmales Budget. Sie können sich kaum vorstellen, was diese Ausgrabung kostet… da bleibt nicht viel für Wohnen, Essen und Trinken.«
    Nicole nickte. »Spielt für uns keine Rolle. Wichtig ist, daß wir nahe vor Ort sind. Je näher, desto besser. Hoffentlich ist wegen Hochsaison nicht alles überbelegt…«
    Die Studentin zauberte ein zuversichtliches Lächeln auf ihr Gesicht. »Wir kriegen das schon alles in den Griff«, versprach sie.
    Nicole atmete tief durch.
    Es war, seit sie sich begegnet waren, das erste Mal, daß Ankes Lächeln von Herzen kam…
    ***
    Plötzlich war der Ewige wieder da. Er schwebte durch die geschlossene Tür in die kleine Holzhütte des Göttersprechers. Dicht vor dem zusammenzuckenden Alten verharrte der kahlköpfige Kuttenträger.
    »Es ist gut, daß du gekommen bist«, sagte der Göttersprecher rauh. »Ich danke dir…«
    »Nein. Es ist nicht gut. Ich bin auch nicht deinem Ruf gefolgt, obgleich ich ihn hörte«, erwiderte der Kahlköpfige schroff, und der Göttersprecher sank etwas in sich zusammen. »Auf, verlasse deine Hütte. Es ist wieder etwas geschehen.«
    »Was? Wovon redest du?«
    »Die Angleichung. Doch ich kann niemanden entdecken, der herüberkam oder hinüberging«, sagte der Ewige. »Du bist Göttersprecher. Setze deine Zaubertricks ein, um festzustellen, ob sich jemand unsichtbar eingeschlichen hat.«
    »Ich verstehe nicht, wovon du sprichst, Schwebender«, sagte der Weißhaarige. »Du benutzt Begriffe, die ich nicht einordnen kann. Wer könnte herüber oder hinüber gehen? Was ist geschehen? Was bedeutet Angleichung?«
    »Narr!« fauchte der Schwebende. »Ich hatte angenommen, daß du klug genug seist, zu lernen. Es gab wieder eine Angleichung wie vor zwei Tagen, aber sie wurde diesmal von einer anderen Kraft ausgelöst. Ich kann sie noch nicht einordnen. Aber ich fürchte, daß es diesmal einen Austausch gegeben haben könnte, der nicht in meinem Sinn ist. Der erste gefiel mir schon nicht… aber ihr habt das beste daraus gemacht. Jetzt schau nach! Überprüfe alles! Du hast andere Möglichkeiten als ich.«
    »Ja«, murmelte der Göttersprecher. »Schwächere, schwierigere. Dich kostet es eine Handbewegung… ich habe Fragen an dich.«
    »Ich habe schon zu viel getan«, sagte der Ewige. »Tu du auch einmal etwas dafür, daß man dich hier und überall als den größten Dorfzauberer anerkennt…«
    »Ich bin kein Zauberer! Ich bin ein ehrbarer, geachteter Göttersprecher«, fuhr der alte Mann auf. »Und ich bitte dich, zu erklären, was hier geschieht.«
    »Ich erkläre nicht, ich fordere«, sagte der Kahlköpfige. »Und – wie du schon sagtest: Es kostet mich eine Handbewegung.«
    Er machte eine Kunstpause und fuhr fort: »Dich zu töten oder zum Gespött des ganzen Landes zu machen, wie du willst. Also gehorche, oder die Handbewegung erfolgt, Zauberer.«
    »Ich…«
    Der Göttersprecher verstummte. Es hatte wohl keinen Sinn, mit dem Ewigen zu reden. Er befand sich in einer Stimmung, wie der Göttersprecher sie nie zuvor an ihm erlebt hatte. Völlig unberechenbar, jähzornig, unruhig. Etwas mußte geschehen sein, das ihn aus dem inneren Gleichgewicht gebracht hatte.
    »Hängt es… mit dem Aufblitzen der Sonne zwischen den Regenwolken zusammen?« fragte der Göttersprecher vorsichtig.
    »Ja, du hirnloser Tölpel«, fauchte der Ewige, und in seinen kalten, stechenden Augen glomm es drohend auf. »Das kommt davon, wenn man sich mit einer Horde unzivilisierter, dummer Barbaren einläßt, deren höchstes Ziel darin besteht, an nicht existierende Götter zu glauben und sich ansonsten gegenseitig den Schädel einzuschlagen, statt zusammenzuarbeiten…«
    Sein Murmeln wurde wieder lauter. »Setz dich endlich in Bewegung, oder ich suche mir einen anderen für die nötige Unterstützung. Aber du wirst dann tot sein.«
    Mehr verärgert als eingeschüchtert nickte der Göttersprecher. »Ich werde tun, was du willst, aber ich begehre mehr zu wissen. Lehre mich, was geschieht!«
    »Du stellst Forderungen?« Brüllendes Gelächter ertönte. »Du Wicht? Sei froh, daß du lebst, denn dein Leben zählt weniger als das der Schreckechsen, die längst ausgestorben sind.«
    Wieder ein Begriff, mit dem der

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