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0411 - Der Steinzeit-Magier

0411 - Der Steinzeit-Magier

Titel: 0411 - Der Steinzeit-Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Jetzt hatte sie die Chance, diesen Fehler wiedergutzumachen, indem sie die gewonnenen Superkräfte dazu benutzte, etwas Positives zu bewirken. Es sollte nicht umsonst gewesen sein.
    Mit einem jähen, kraftvollen Satz schnellte die junge Studentin sich nach vorn, auf den Fremden zu, der sich Karl Fränkle nannte.
    Es war der Moment, in welchem ihr jäher Zusammenbruch kam.
    ***
    Im Dämmerlicht unter den Regenwolken machte der hagere Wilde einen eigenartig bedrohlichen Eindruck. Als Zamorra ihm einen zweiten, eingehenderen Blick widmete, sah er, daß er von dem weißhaarigen alten Mann wenig zu befürchten hatte. Der Alte war nackt und waffenlos.
    Er hob Aufmerksamkeit heischend beide Hände und begann seltsame Worte von sich zu geben. Zamorra hielt es für einen regionalen Dialekt. Er war zwar ein Sprachgenie, konnte sich nahezu überall auf der Welt irgendwie verständigen, aber mit steinzeitlichen Mundarten hatte er entschieden weniger, beziehungsweise überhaupt keine Erfahrung. Es war auch nicht damit zu rechnen, daß der Wilde Zamorra verstand. Sprachstudien mit Dr. Eilert konnten innerhalb von gerade mal zwei Tagen nur wenig erbracht haben. Und es nützte auch nichts, wenn sie jetzt beide aufeinander einredeten. Sie brauchten, um die gegenseitigen Sprachen zu erlernen, eine logisch durchdachte Basis. Immerhin, ein Anfang konnte nach der bewährten Tarzan-Jane-Methode nicht schaden. Zamorra zeigte mit dem Zeigefinger auf sich »Ich – Zamorra«, sagte er laut. »Ich bin Zamorra. Mein Name ist Zamorra. Zamorra.« Jedesmal, wenn er seinen Namen betonte, deutete er auf seinen Kopf oder seine Brust. Dann richtete er den Zeigefinger auf den Alten. »Du bist? Dein Name ist? Wer bist du?«
    Der Weißhaarige ignorierte seine Verständigungsversuche und benutzte weiter seine Redeweise. Plötzlich stutzte Zamorra. Er glaubte, Worte erkannt zu haben. Aber das… das war keine Begrüßungs- oder Festrede, die der Alte ihm hier hielt. Das waren Zauberworte…
    In Zamorras Gegenwart galt diese Sprache als längst ausgestorben, nur noch von Magiern gepflegt, und das auch meist nur im Rahmen ihrer Zaubersprüche. Auf Anhieb konnte Zamorra nicht unterscheiden, ob der Alte weiß- oder schwarzmagische Sprüche herunterleierte. Wenigstens schien er nicht sonderlich viel Erfahrung damit zu haben, denn Zamorra konnte an sich keine Wirkung feststellen. Weder verwandelte er sich in einen Märchenprinzen noch in ein glitschiges Wabbelungeheuer, und Herzstillstand nach Voodoo-Art konnte er auch nicht wahrnehmen;
    »Schluß mit dem Hokuspokus!« herrschte er den Alten an, riß dessen fuchtelnde Hände nach unten und hielt sie fest. »Ab sofort redest du vernünftig, wie dir der Schnabel gewachsen ist, oder überhaupt nicht! Die verdammte Hexerei hört sofort auf!«
    Nicht weit entfernt heulte in diesem Moment ein Wolf.
    Was das anging, gab es keine sprachlichen Schwierigkeiten. Wolfsgeheul hörte sich in der Vergangenheit nicht anders an als heute – nur hatte Zamorra noch nie einen Wolf erlebt, der sich bei strömendem Platzregen in die Landschaft hockte und Laut gab.
    Als ihm das klar wurde, war der vermeintliche Wolf bereits heran, bei dessen Heulen ein triumphierendes Leuchten in des Weißhaarigen Augen aufgeblitzt war.
    Zamorra warf sich schräg nach vorn, an dem Weißhaarigen vorbei und in den Schlamm. Machte nichts. Seine durchnäßte Kleidung war ohnehin reif für die Waschmaschine. Überleben war wichtiger als Snobismus.
    Ein fürchterlicher Axthieb verfehlte den fallenden Zamorra. Ein gellender Schrei ertönte. Das war das letzte, was Zamorra von dem weißhaarigen Alten hörte.
    Das Letzte, was er von ihm sah, waren die toten Augen in seinem vom Axthieb zertrümmerten Schädel, als der alte Zauberer neben Zamorra in das Schlammwasser stürzte. Dann setzte der vermeintliche Wolf einen Nachschlag auf Zamorras empfindliche Stelle, und schlagartig wurde es dunkel.
    ***
    »Die DYNASTIE DER EWIGEN!« entfuhr es Nicole. »Ausgerechnet… ich hätte es mir denken können. Wenn es jemanden gibt, der in der Erdgeschichte herumpfuscht, dann kann das nur die Dynastie sein! Was hat sich dein ERHABENER diesmal wieder ausgeheckt? Soll das eine weitere großangelegte Falle für uns sein?«
    Der schwebende Kahlkopf sah Nicole verwirrt an.
    »Ich verstehe den Sinn deiner Worte nicht ganz«, sagte er. »Und ich kann deine Gedanken nicht lesen. Du bist abgeschirmt.«
    »Das soll auch vernünftigerweise so bleiben. Wo ist Zamorra? In welches

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