Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0413 - Der Nebel-Vampir

0413 - Der Nebel-Vampir

Titel: 0413 - Der Nebel-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Aber es würde nicht viel Sinn haben, jetzt aufzutauchen und zu versuchen, bei dem Gespräch mit Cameron dabei zu sein – oder doch?
    Vielleicht hatten sich Zamorras Ansichten inzwischen geändert. Vielleicht konnte sie auch mit ein paar stichhaltigen Argumenten Cameron davon überzeugen, daß es besser war, mit der Presse direkt zusammenzuarbeiten. Dann würde Susan alles Wichtige auch von Stanley Cameron erfahren, falls Zamorra sich weigerte, Informationen zu geben.
    Nun, sie würde es noch einmal versuchen. Wenn sie eine erneute Abfuhr erlitt – trotz ihrer jetzt gegenleistungsfreien Adressenhilfe und trotz des zähen und geschickten Verfolgens, konnte sie immer noch versuchen, mit Tricks an das heranzukommen, was sie in Erfahrung bringen wollte.
    Ein richtiges Konzept für ihre Story hatte sie noch nicht einmal. Es kam darauf an, was sich aus der Lage entwickelte. Der reißerische Artikel, den sie vor zwei Tagen veröffentlicht hatte, gab dafür zu wenig her, und von Inspektor Westray und auch von den Polizeimedizinern hatte sie nichts zu erwarten. Da würde der Parapsychologe eher etwas erfahren als sie.
    Sie fuhr wieder los und rollte auf das Haus zu, vor dem der grüne Jaguar jetzt stoppte. Die beiden Insassen stiegen aus.
    Und im gleichen Moment sah Susan, wie sich an der Fassade des Hauses, in dem sich Camerons Wohnung befand, jemand in den Tod stürzte…
    ***
    Zamorra handelte, ohne zu überlegen.
    Noch ehe sein Verstand erfaßte, daß ein Mensch versuchte, Selbstmord zu begehen, reagierte sein Unterbewußtsein. Rasend schnelle Reflexe setzten ein.
    Seine Hand fuhr hoch, riß das Hemd auf, Knöpfe sprangen ab und flogen durch die Luft. Die andere Hand glitt zum an der Halskette hängenden Amulett und hakten es los. Noch während der Selbstmörder fiel, hämmerten Zamorras befehlende Gedankenimpulse in die handtellergroße, magische Silberscheibe.
    RETTE!
    Der Befehl kam mit solch energischer Schockwirkung, daß das Amulett fast augenblicklich aktiv wurde. Zamorra hatte es überrumpelt, gewissermaßen ausgetrickst.
    Er schleuderte es wie einen Diskus.
    Die silbrige flirrende Scheibe raste durch die Luft auf den Selbstmörder zu. Sie flog schneller, als es hätte sein sollen, und im gleichen Moment, in dem er so weit gekippt war, daß das Seil mit der Schlinge ihn strangulieren mußte, traf das Amulett dieses Seil.
    Der Mann stürzte.
    Aber er stürzte nicht mit tödlichem Ruck in die sich zusammenziehende Schlinge. Das Amulett durchschnitt das Seil glatt. Der Selbstmörder stürzte in den Vorgarten des Hauses. Weil er sich einen Vorwärts-Ruck gegeben hatte, sauste er nicht direkt an der Hauswand herunter, sondern flog in einen Zierstrauch, der seinen Sturz milderte.
    Zamorra holte das Amulett bereits mit dem telepathischen Ruf zu sich zurück. Als der verhinderte Selbstmörder im Strauch landete und seine Kleidung von Stacheln zerrissen und seine Haut zerschrammt war, befand sich das Amulett bereits wieder in Zamorras Hand.
    Er hakte es wieder ein.
    Unauffällig verbergen konnte er es jetzt nicht mehr. Er konnte das Hemd ohne die Knöpfe jetzt nicht mehr schließen. Aber das war momentan unbedeutend.
    Wichtig war, daß der Selbstmordkandidat gerettet war…
    ***
    Susan stand förmlich auf der Bremse. Mit einem heftigen Ruck kam der Montego zum Stehen, und sie wurde in den Sicherheitsgurt geschleudert.
    Die Reporterin glaubte ihren Augen nicht zu trauen.
    Da flirrte etwas rasend schnell durch die Luft, anscheinend von dem Parapsychologen geschleudert. Es raste zum Haus und kehrte wieder in seine Hand zurück. War es ein Wurfstern gewesen?
    Sie konnte es nicht erkennen.
    Aber Wurfsterne durchschnitten keine Seile.
    Der Selbstmörder, der in den Tod gesprungen war, stürzte ins Leben.
    Susan Howard bedauerte, daß sie die Szene nicht hatte fotografieren können. Das Bild wäre ein Vermögen wert gewesen…
    ***
    Zamorra und Nicole liefen zu dem Gestürzten hinüber und halfen ihm aus dem Strauch heraus. Die Stacheln hatten seine Kleidung aufgerissen und seine Haut zerschrammt und zerstochen. Aber das war unwichtig. Der Mann lebte.
    Er war fassungslos.
    Er sah hinauf zum Fenster, wo das Ende seines Strickes herabbaumelte, betrachtete dann den anderen Teil, der um seinen Hals lag.
    »Unmöglich«, murmelte er. »Das kann doch nicht reißen…« Verblüfft betrachtete er den glatten Schnitt, der erst jetzt unter seinen tastenden Fingern zu zerfasern begann.
    Dann erst erkannte er Zamorra und Nicole, die neben

Weitere Kostenlose Bücher