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0413 - Der Nebel-Vampir

0413 - Der Nebel-Vampir

Titel: 0413 - Der Nebel-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihm standen. »Wer – wer sind Sie?«
    Er musterte das Mädchen in der engen Kleidung und den Mann im offenen Hemd unter der hellen Anzugjacke. Er sah die Silberscheibe vor der Brust des Mannes hängen, sah die geheimnisvollen Muster und Zeichen…
    Zamorra stellte Nicole und sich vor. »Und Sie scheinen mir Stanley Cameron zu sein, Sir«, sagte er. »Habe ich recht?«
    Cameron nickte. »Ja«, sagte er fahrig. »Woher wissen Sie das?«
    »Davon später. Wir sind gekommen, um mit Ihnen zu reden und Ihnen zu helfen«, sagte Zamorra. »Möchten Sie uns nicht ins Haus bitten? Hier draußen gibt es zu viele neugierige Leute, die das alles doch gar nichts angeht.«
    »Die Nachbarn…«, murmelte Cameron nervös. Aber Zamorra meinte nicht die Nachbarschaft, die wohl größtenteils am Fernsehschirm saß und bestimmt nicht mitbekommen hatte, was sich hier abspielte, sondern die Reporterin. Er sah, wie der Austin Montego unmittelbar hinter dem Jaguar stoppte.
    Cameron öffnete die Haustür und trat ein, von Zamorra mehr geschoben als aus eigenem Antrieb gehend. Als die Reporterin, Kamera und Diktiergerät in der Hand, aus dem Wagen stieg und die Autotür abgeschlossen hatte, drückte Nicole gerade die Haustür von innen ins Schloß.
    »Bist du sicher, daß das fair ist, Chef?« fragte sie leise auf französisch. »Immerhin hat sie dir die Adresse gegeben.«
    »Sie ist uns aber heimlich gefolgt und nicht offen«, erwiderte Zamorra ebenso leise.
    Cameron führte seine beiden Besucher, deren kurzen Wortwechsel er nicht einmal registriert hatte, in die Wohnung. Dort trat er ans Wohnzimmerfenster und betastete das Seilende.
    Zamorra zog ihn vom Fenster weg und schloß es.
    »Einmal reicht, Sir«, sagte er. »Leben ist etwas zu Wertvolles, als daß man es so achtlos wegwerfen dürfte.«
    »Juliet ist tot«, sagte Cameron dumpf, als würde das alles erklären.
    »Das wissen wir. Deshalb sind wir hier. Ich glaube, daß wir eine Erklärung für ihren Tod haben, und wir können Ihnen vielleicht helfen, Sir.«
    »Mir helfen?« Cameron hob den Kopf. Er sah Zamorra, dann Nicole an. Er begann langsam zu begreifen, daß seine beiden Besucher wirklich etwas von ihm wollten.
    »Mir kann niemand helfen«, murmelte er. »Oder können Sie Juliet wieder zum Leben erwecken?«
    »Das kann keiner«, sagte Zamorra energisch. »Aber wir können verhindern, daß es weitere Opfer gibt. Und Sie sind der Mann, dessen Unterstützung wir dabei benötigen. Wenn Sie uns helfen, können wir auch Ihnen helfen.«
    Nämlich, das Selbstbewußtsein zurückzubekommen, wieder einen Sinn im Leben zu sehen…
    »Meine Unterstützung?« Stanley Cameron nestelte sich endlich die Schlinge vom Hals. Eine leichte Druckstelle war zu sehen. Nur einen Sekundenbruchteil später, und es wäre vielleicht aus gewesen. Zamorra hatte gesehen, daß Cameron die Schlinge sehr fachmännisch angebracht hatte – den Knoten so unter dem Kinn, daß er ihm das Genick gebrochen hätte. Er hätte nicht lange gelitten…
    Aber Zamorra war schnell genug gewesen. Er wunderte sich selbst darüber. Normalerweise hätte das Amulett nicht handeln können. Es war eine Wunderwaffe gegen Dämonen und Zauberer und andere schwarzblütige Kreaturen. Aber wenn es um ganz normale Menschen ging, blieb es normalerweise passiv und griff nicht ein. Aber mit seinem rasend schnellen Gefahrenimpuls und dem Eingreif-Befehl hatte Zamorra die handtellergroße Silberscheibe ausgetrickst. Sie war schneller aktiviert worden, als sie von sich aus die Lage hatte analysieren können.
    Der Zweck war in Ordnung, aber nochmals legst du mich so nicht herein, glaubte Zamorra eine lautlose Stimme in seinem Kopf zu hören. Er schüttelte sich leicht. Hatte das Amulett sich bei ihm gemeldet? Manchmal kam es ihm so vor, als kommentiere es bestimmte Ereignisse oder gebe ihm Ratschläge, gerade so, als befände sich ein allmählich erwachendes eigenes Bewußtsein in ihm. Aber Zamorra hatte bisher keine Gelegenheit gefunden, dieser Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Entweder überstürzten sich die Ereignisse, so daß er keine Zeit hatte, sich intensiv um die Erforschung dieses Phänomens zu kümmern – oder er hielt es für wichtiger, sich erst einmal von zurückliegenden Abenteuern zu erholen und hoffte, danach Zeit zu finden, was sich meist als Trugschluß erwies. Oder er hatte zuweilen einfach keine Lust.
    Manchmal vergaß er es auch einfach…
    Er schob die Gedanken zurück. Es gab jetzt Wichtigeres.
    »Womit sollte ich Sie

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