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0413 - Der Nebel-Vampir

0413 - Der Nebel-Vampir

Titel: 0413 - Der Nebel-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das angeblich nur der Geheimdienst verwendete.
    ***
    Dan Mocart parkte nicht weit entfernt. Sein Ärger hatte sich noch längst nicht gelegt. Als die Reporterin anhielt, war er an ihr vorbeigefahren, auch an dem Jaguar vorbei, und parkte jetzt direkt an der nächsten Straßenkreuzung. In den Rückspiegeln seines Dienstwagens konnte er die Vorderseite des Hauses beobachten.
    Er sprach wieder in das kleine Diktiergerät.
    »Der Franzose hat Camerons Haus erreicht. Ein Mann, vermutlich Cameron, nahm ihn und seine Begleiterin draußen in Empfang. Die Reporterin wurde zunächst nicht eingelassen, hat jetzt aber doch das Haus betreten.« Er fügte die Uhrzeit hinzu und wartete weiter ab.
    Daß Stanley Cameron einen Selbstmordversuch begangen hatte, war dem Beamten der Yorker Polizei nicht aufgefallen.
    Er hoffte, daß der Franzose das Haus bald wieder verließ, sich in irgend einem Gasthaus in diesem langweiligen Dorf einquartierte und für den Rest der Nacht dort blieb. Dann konnte Mocart hier seine Zelte abbrechen und vielleicht doch noch ein wenig mit Sally Zusammensein.
    Wunschträume…
    Mocart gehörte zu den Menschen, deren Träume nur in den seltensten Fällen Wirklichkeit wurden.
    Er war auch fantasielos. Auf die Idee, sich für das zu interessieren, was im Innern des Hauses geschah oder besprochen wurde, kam er nicht.
    ***
    »Das gibt nicht viel her«, sagte Zamorra schließlich, als Stanley Cameron seinen Bericht beendet hatte. Jäh vereisten die Gesichtszüge des jungen Witwers. Ehe er etwas sagen konnte, hob Zamorra beschwichtigend die Hand.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch«, sagte er. »Es gibt nicht viel her, was die Identität des Vampirs angeht und seinen Unterschlupf. Da müssen wir andere Register ziehen. Aber wir wissen nun immerhin, was er für Fähigkeiten besitzt. Er kann sich unsichtbar machen, und er kann sich durch feste Materie bewegen.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Professor?« fragte Cameron. Er beruhigte sich allmählich, sein Verstand setzte endlich ein. Es war, als hätte dieses Erzählen ihm geholfen, mit Juliets Tod ein wenig besser fertig zu werden. Hier brauchte er nicht krampfhaft darum ringen, daß man ihm wenigstens halbwegs glaubte, hier schlug ihm keine vernichtende Skepsis entgegen. Er war erleichtert. Aber er war sich nicht darüber im klaren, was er von der ganzen Angelegenheit selbst halten sollte – immer noch nicht. »Glauben Sie etwa wirklich an diese… diese Blutsauger, die in Särgen schlafen und das Tageslicht scheuen? Das gibt es doch nur im Film.«
    »Schön wär’s«, sagte Zamorra. Er spürte unterschwellig in den Worten und in der Stimmlage Camerons, daß der nur zu gern an das Übersinnliche glauben würde, weil es ihm die einzig mögliche Erklärung für den Tod Juliets und ihr Verschwinden bot. Aber er war zwar ein Brite, und die hatten für gewöhnlich traditionsbehaftet und sowohl mit einem gehörigen Spleen als auch mit einem Hausgespenst ausgestattet zu sein, wenn man dem gängigen Klischee glauben sollte. Aber Cameron war in dieser Hinsicht schon moderner geprägt. Er besaß einen nüchternen Verstand, der nur die greifbaren Realitäten sah – und dieser Verstand war durch das Unerklärbare gehörig aus den Fugen geraten und verunsichert.
    »Es muß ein besonderer Typus Vampir sein«, sagte Zamorra, »der sich von den bekannten Arten durch eben seine Fähigkeiten unterscheidet… das macht die Sache etwas schwieriger.«
    »Welche Sache? Was wollen Sie tun?«
    »Wir werden, dank Ihrer informativen Hilfe, dafür sorgen, daß der Vampir keine weiteren Opfer mehr findet. Das bringt Ihnen Ihre Frau zwar nicht mehr zurück, Sir, aber es verhindert weitere Morde. Es spielte sich also auf der Landstraße nach York ab, auf diesem kurvenreichen Gebiet…«
    »Im Nebel…«
    Zamorra nickte. »Dort werden wir also ansetzen müssen. Wir werden diesen Blutsauger schon kriegen.«
    »Kann ich irgendwie behilflich sein?« fragte Cameron.
    Zamorra und Nicole schüttelten gleichzeitig die Köpfe. Cameron kannte sich mit diesen Wesen nicht aus. Er würde ihnen allein durch seine Unwissenheit hoffnungslos unterlegen sein. Sie würden sich auch noch um Cameron kümmern müssen, um ihn vor dem Vampir zu schützen, wenn er mit von der Partie wäre. Und das war nicht im Sinne ihres Tuns. Es bestand die Gefahr, daß der Vampir Cameron unter hypnotische Kontrolle nahm und ihn gegen Zamorra und Nicole einsetzte. Genug klassische Beispiele aus der Vergangenheit gab es

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