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0413 - Der Nebel-Vampir

0413 - Der Nebel-Vampir

Titel: 0413 - Der Nebel-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erlaube!«
    »Hat York Sie angerufen?« fragte Zamorra. »Das ging dann aber verflixt schnell.«
    »Die Polizei Ihrer Majestät ist immer schnell, mein Bester«, gab der Beamte zurück. »Damit haben Sie wohl nicht gerechnet?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern und lächelte. »Sie sehen mich überrascht, Constable. Meinen Namen kennen Sie. Wie darf ich Sie anreden, Sir?«
    »Garret.«
    »Nun gut«, sagte Zamorra. »Vielleicht sollten Sie mir doch erlauben, mich von der Stelle zu bewegen, Mister Garret. Ich habe den Verdacht, daß derjenige, der den Wagen hierher gefahren hat… – inwieweit hat man Sie übrigens informiert, Sir?«
    »Ich weiß, daß der Beamte tot ist, der den Wagen fuhr, und daß Sie jetzt da drin gesessen haben. Und ich soll Sie festhalten und dafür sorgen, daß Sie keine Dummheiten machen. Verstanden?«
    »Ja, Sir«, sagte Zamorra. »Trotzdem. Derjenige, der den Wagen vom Tatort hierher brachte, befindet sich meines Erachtens in der Nähe, wahrscheinlich drüben im Haus. In der Wohnung von Mister Cameron. Sie sollten mich dorthin gehen lassen…«
    »Ich sollte Ihnen Handschellen anlegen. Wahrscheinlich sind nämlich Sie derjenige, der Mocart umgebracht und den Wagen hierher gefahren hat. Wär’ nicht das erste Mal, daß ein Killer die Frechheit hat, die Polizei selbst zu informieren…«
    »Finden Sie nicht, daß das absurd ist, Mister Garret?« erkundigte sich Zamorra unruhig. Ihm wurde klar, daß der Constable nicht auf Argumente hören würde. Man hatte ihn telefonisch geweckt und in die Nacht hinaus gehetzt, weil er am schnellsten vor Ort sein konnte, und darüber war er naturgemäß erbost. Sein Zorn richtete sich auf den Mann, dessentwegen er geweckt worden war, und es war schon erstaunlich, daß er sich auf eine Unterhaltung einließ.
    »Was ich finde oder nicht, ist unerheblich. Vorläufig sind Sie ein höchst verdächtiges Subjekt, Zamorra. Und ich werde den Teufel tun, Ihnen mehr Bewegungsfreiheit zuzugestehen, als zum Naseputzen erforderlich ist.«
    Zamorra warf einen Blick zu Camerons Fensterfront im ersten Stock hinauf. Die Rolläden waren heruntergelassen, aber nicht völlig, und hinter den dünnen Ritzen war Bewegung zu sehen. Menschen befanden sich im erleuchteten Zimmer, und…
    Die Art, wie die Schatten sich dort bewegten, konnte Zamorra überhaupt nicht gefallen.
    Nicole war in Gefahr.
    »Schätze, ich werde da oben gebraucht, Sir«, stieß Zamorra hervor und spurtete los.
    ***
    Die Vampirin hatte sich ins Schlafzimmer abschieben lassen. Sie stand hinter der Tür und lauschte.
    Da war Zufriedenheit in ihr darüber, daß Stanley bereit war, ihr zu folgen. Daß er sie zu schützen versuchte, obgleich er doch eigentlich einer Lebensform angehörte, die der ihren spinnefeind sein mußte. Aber seine Liebe zu ihr war stärker als dieses Feindbild. Und vielleicht wirkte auch der Keim schon, den sie in ihn gepflanzt hatte, vielleicht hatte sie schon schwachen hypnotischen Einfluß auf ihn…
    Jedenfalls war er auf ihrer Seite.
    Aber es war nicht sicher, ob er mit dem Feind fertig wurde. Die Vampirin spürte die Bedrohung, die von einem Talisman ausging. Eine Kraftquelle feindlicher Weißer Magie, die tödlich sein konnte.
    Die Frau, die aufgetaucht und eine Kämpferin war, mußte unbedingt getötet werden. Aber Stanley schien nicht von selbst auf die richtige Idee zu kommen. Man mußte ein wenig nachhelfen.
    Es war eine Frage des Überlebens. Die Unsterblichkeit der Vampire war relativ. Die Fremde trug eine furchtbare Waffe bei sich. Deshalb mußte sie ausgelöscht werden, ehe sie die Waffe gegen Juliet und Stanley einsetzen konnte.
    Die Vampirin machte sich bereit, überraschend anzugreifen.
    ***
    Zamorra stürmte auf das Haus zu. Er sah, daß die Haustür noch offen stand. Nicole war so vorausschauend gewesen, sie nicht zu schließen.
    »Stehenbleiben!« schrie Garret. »Bleiben Sie stehen, oder ich schieße!«
    Zamorra unterdrückte eine Verwünschung. Natürlich war Garret so schlau gewesen, seine Dienstpistole mitzunehmen, wenn er schon einen mutmaßlichen Polizistenmörder zu bewachen hatte…
    Aber Zamorra konnte jetzt nicht mehr zurück. Wenn er wirklich stehen blieb, würde Garret ihm Handschellen anlegen. Dann konnte er Nicole erst recht nicht mehr unterstützen. Und auf eine erneute Diskussion würde sich der Constable nicht mehr einlassen. Gegen ihn handgreiflich werden, wollte Zamorra aber auch nicht.
    Sein Instinkt verriet ihm, daß Garret in der nächsten Sekunde in

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