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0413 - Die Sonnenforscher

Titel: 0413 - Die Sonnenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zwiebus in der Nähe vorbeiging.
    „Hallo, Lord Zwiebus! Willst du uns nicht ein wenig Gesellschaft leisten?"
    Der Neandertaler wandte sich um.
    Sein halb äffisches, halb menschliches Gesicht verzog sich zu einem freundlichen Grinsen. Er trug, wie alle an Bord der SUN DRAGON, eine leichte, aber widerstandsfähige Raumkombination mit zurückgeklapptem Helm und großvolumigem Tornisteraggregatsatz. Das für den Fall, daß die Luft innerhalb des Schiffes sich aus irgendeinem Grund zu stark erhitzte. Im Unterschied zu den anderen Männern an Bord aber empfand Lord Zwiebus seine Kombination als überaus lästig. Ständig zupfte und zerrte er an Ärmeln und Hosenbeinen herum.
    Vor Waringer blieb er stehen, umschloß die Hand des Hyperphysikers mit seiner haarigen Pranke und bewegte Waringers Arm anschließend wie einen Pumpenschwengel auf und ab.
    Floyd Jussow grinste, was ihm allerdings verging, als Professor Waringer, den Neandertaler aufforderte, auch ihn zu begrüßen. Der Astrophysiker erhob sich halb aus seinem Sessel und mußte plötzlich mit großer Verlegenheit kämpfen. Er wußte nicht, wie er Lord Zwiebus anreden sollte. Mit „Sie", das kam ihm gegenüber einem Urmenschen unpassend vor; mit „Du" fand er ebenfalls schlecht, da Zwiebus als Mensch doch eine Persönlichkeit darstellte. So ließ er die direkte Anrede einfach weg.
    „Wie geht es?" fragte er, nachdem Zwiebus seine Hand endlich wieder losgelassen hatte.
    Lord Zwiebus fletschte das Gebiß und entblößte dabei einige furchterregende Reißzähne.
    „Geht schlecht, aber fliegen gut. Sonnendrache gutes Schiff, Medizinmann."
    Er ließ sich in einen Sessel fallen und zog die Beine unter den Leib, wie er es von seinem früheren Leben her gewohnt war.
    „Weshalb nehmen wir ihn eigentlich mit?"
    erkundigte sich Jussow bei dem Hyperphysiker.
    Geoffry Abel Waringer blickte den Neandertaler sinnend an.
    „Lord Zwiebus weiß offenbar bedeutend mehr, als sein Gehirn uns bisher verraten hat, Jussow. Wir hoffen darauf, daß wir den sogenannten Todessatelliten zu sehen bekommen - und daß sein Anblick bei Zwiebus eingefrorene Erinnerungen auftaut, um in Vergleichen zu reden."
    Der Neandertaler wiegte den Kopf hin und her und trommelte mit den Fäusten gegen seine Schläfen.
    „Alle Männer sagen, hier drin viel Wissen. Aber armer Lord Zwiebus kann nicht finden. Er suchen und suchen, dann vielleicht doch finden, was Männer wollen wissen."
    „Hoffentlich schaden diese ständigen Anstrengungen nicht seinem Gehirn", murmelte Floyd Jussow. „Wäre es nicht denkbar, daß seine Erinnerungen durch den Konservierungs-Scheintod verblaßt und teilweise erloschen sind?"
    „Mit großer Wahrscheinlichkeit erhält diese Art der Konservierung die chemischen Erinnerungssubstanzen sogar, weitaus besser als der normale Unterkühlungs-Tiefschlaf", mischte sich Dr.
    Meng-tse ein. Der Kosmopsychologe war unbemerkt herangekommen. Jetzt verneigte er sich und entschuldigte sich für seine Einmischung.
    „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Dr.
    Meng-tse", sagte Waringer mit einladender Geste auf einen freien Sessel. „Nehmen Sie bitte Platz, und halten Sie mit!"
    Professor Floyd Jussow musterte den kleinen Psychologen aufmerksam.
    „Wenn das zutrifft, was Sie soeben sagten, gibt es doch nur eine denkbare Möglichkeit für Lord Zwiebus' Erinnerungsschwierigkeiten", sagte er.
    „Nämlich die, daß seine Gehirnstruktur ihn nur beschränkt zu konkreten und langlebigen Erinnerungen befähigt."
    „Sie haben nur teilweise recht", erwiderte Meng-tse. „Das Gehirn eines Neandertalers ist zwar nicht in der Lage, mehr als die unbedingt lebensnotwendigen Erinnerungen an die Oberfläche seines Bewußtseins zu bringen, aber alles, was er einmal gesehen, gehört und gefühlt hat, müßte sich tief im Unterbewußtsein eingegraben haben, so daß man es mit einem paramechanischen Abhörgerät >abnehmen< und in einen Geisterfilm umsetzen kann."
    „Lord Zwiebus viel wissen", warf der Neandertaler ein. „Aber nicht selber sehen, sondern nur, wenn Geist von Maschine beschwört wird."
    „In seiner Art, finde ich", sagte Waringer, „drückt er das sehr treffend aus." Der Hyperphysiker lächelte. „Manchmal wünschte ich, die Menschen des fünfunddreißigsten Jahrhunderts wären auch so unkompliziert."
    Meng-tse lächelte sarkastisch. „Falls Sie einmal den Wunsch zu geistiger Unkompliziertheit verspüren sollten, Sir, dann empfehle ich Ihnen meine Privatklinik für Gehirnchirurgie in

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