0414 - Der Weltraum-Zirkus
das?" fragte Poster schroff. Bevor jemand etwas sagen konnte, beantwortete er seine Frage selbst. „Oh, Sie glauben, dass ich etwas mit der Flucht des seltsamen Tieres zu tun hätte."
„Gideon glaubt das", sagte Mathilda. „Und Hal Garnish ist zum erstenmal mit ihm einer Meinung."
„Ich vielleicht mich muß entschuldigen bei Ihnen", sagte Gideon mit entwaffnender Offenheit. „Aber Sie können sein auch nur besonders schlau."
„Prottor steckt dahinter", mischte sich Mathilda ein. „Er ist zusammen mit Schwarzpelz verschwunden."
Poster sagte: „Ich will mich gern weiterhin an der Suche nach diesem Tier beteiligen. Ich weiß viel über Tiere und werde eventuelle Verstecke schneller finden als andere Nomaden."
„Du bleibst hier!" entschied MG. „Ich lasse dich nicht mehr aus den Augen. Das geschieht zu deiner eigenen Sicherheit. Ich will nicht, dass man dich verdächtigt. Mein zukünftiger Mann soll von allen respektiert werden."
„Aber ich könnte ..." Poster unterbrach sich, weil er einsah, dass es keinen Sinn hatte, gegen Mathildas Befehle zu protestieren. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich den Rest der Nacht in der Zentrale aufzuhalten. Er mußte damit rechnen, dass er mit der Nomadin verheiratet wurde, ohne sich dagegen wehren zu können.
Lloyd und die Spezialisten würden ohne ihn durch den Transmitter fliehen. „Du siehst nicht gerade glücklich aus", bemerkte Mathilda.
„Der Gedanke, dass Sie sich wegen Schwarzpelz Sorgen machen, bedrückt mich", log Poster, obwohl er sich der skeptischen Blicke Burlow Gideons bewußt war. „Ich will, dass Sie glücklich sind."
„Ist er nicht ein Schatz?" fragte Mathilda triumphierend. Gideon rollte wortlos hinaus. Garnish knirschte hörbar mit den Zähnen.
Mathilda griff nach Posters Hand und drückte sie.
„Es gibt nichts, was wir beide gemeinsam nicht schaffen würden", sagte sie.
„Davon bin ich überzeugt", erwiderte Poster und dachte an seine dreiundzwanzig unglücklichen Vorgänger, die wahrscheinlich ähnliche Worte gehört hatten.
Proscowe erhob sich. Er spürte, dass er zitterte. Die Umschaltung hatte mehr Zeit in Anspruch genommen, als er ursprünglich geglaubt hatte. Fearns Transmitter waren veraltete Geräte, die nur zum Überwinden kurzer Entfernungen geeignet waren. Zum Glück war die MATAMAROS nicht weit von dem Zirkusschiff entfernt, so dass nicht die Gefahr bestand, dass Personen, die durch den Transmitter gingen, im Hyperraum hängen blieben.
Die Arbeit hatte äußerste Konzentration erfordert. Proscowe lehnte sich erschöpft gegen die Wand.
„Fertig?" fragte Kilgore, der vor wenigen Augenblicken hereingekommen war und Proscowe zur Eile gedrängt hatte.
„Ja", sagte der Transmittertechniker. „Helfen Sie mir, Lord Zwiebus und den Corello-Agenten in den Transmitter zu bringen."
Kilgore und der zurückgebliebene Spezialist halfen Proscowe.
Als sie Zwiebus in den Transmitter geschoben hatten, entstand vor dem Eingang Lärm. Kilgore zögerte keine Sekunde, sondern rannte auf die Tür zu und riss sie auf.
„Hier drinnen ist er nicht!" schrie er auf den Gang hinaus. „Wir müssen in der Manege suchen."
Proscowe hörte, wie sich die Nomaden wieder entfernten.
„Los!" sagte er zu dem Spezialisten. „Jetzt ist Prottor an der Reihe."
Als sie den Beeinflussten im Transmitter niedergelegt hatten, kehrte Tillis Kilgore zurück.
„Ich bewundere Ihre Kaltblütigkeit", sagte Proscowe anerkennend. Kilgore kicherte leise.
„Ich glaube, wir können es jetzt riskieren", sagte Proscowe und nahm ein paar Schaltungen vor. Der Transmitter flammte auf. Sie warteten ein paar Minuten, dann betraten sie das Gerät. Es war leer.
„Ich hoffe, dass der Neandertaler und Prottor am Ziel angekommen sind", sagte Proscowe. „Jetzt müssen wir noch auf Juvhien und Sillock warten."
Ein Blick auf die Uhr zeigte Kilgore, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten.
„Glauben Sie, dass Sie den Transmitter noch für Fearns Zwecke herrichten können?" fragte er Proscowe.
Der Transmittertechniker antwortete nicht, weil er nicht wußte, wann Sillock und Juvhien durch den Transmitter gehen konnten.
Davon, wann Poster und Lloyd die beiden anderen Corello-Agenten brachten, hing es ab, ob Proscowe Gelegenheit haben würde, den Transmitter wieder in Ordnung zu bringen.
Die Minuten verstrichen, ohne dass etwas geschah. Ab und zu hörten sie draußen Nomaden vorbeigehen, die noch immer nach Lord Zwiebus suchten. Kilgore wußte, dass sie sich nicht von
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