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0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien

0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien

Titel: 0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tasche packte und mit dieser zur Penna Station ging. Dort hatte Morgan die Tasche in ein Schließfach verstaut, abgeschlossen und den Schlüssel eingesteckt. Dann war der verhaßte Feind im Menschengewühl untergetaucht. Aber nur für eine knappe Minute. Dann hatte er, Haskin, die heiße Spur wiederaufgenommen,' war Morgan gefolgt — so lange, bis es sicher war, daß Morgan zu der Snack-Bar ging. Dann ein kurzes Telefongespräch mit Fletcher in der Bar. Der Hinweis, daß Morgan den Schließfachschlüssel bei sich trage. Dann die Tat. Dann die Enttäuschung. Der Schlüssel, den Fletcher seinem Opfer aus der 'Pasche gezogen hatte, paßte nicht zu dem Schloß des Schließfachs. Er konnte gar nicht passen, denn das Schließfach war schon geöffnet worden, war leer. Irgend jemand hatte die Geldtasche bereits geholt.
    Haskin brach der Schweiß aus, als er daran dachte.
    Ohne große Vorsicht war er sofort zu Morgans -Wohnung gefahren, hatte dort einen G-man überwältigen müssen und im übrigen nicht Morgans Tochter angetroffen oder deren Mann, sondern diesen Jesse Fair.
    Haskin hatte ihn kurz behandelt — wie er es nannte. Fair hatte vor seinem Tode ausgeplaudert, daß er und ein gewisser Ferdinand Kramer die Frau, Morgans Tochter, entführt hatten. Haskin war blitzartig klar geworden, daß Morgan aus diesem Grunde das Geld in dem Bahnhofsschließfach verstaut hatte. Es war einfach gewesen, Kramers Adresse aus Fair herauszupressen. Aber sie stimmte nicht. Aus dem Atlantic-Hotel in der Lots Ave war Kramer schon vor Tagen ausgezogep. Und in der Blue-Moon-Bar war jener Kramer auch nicht aufgetaucht, wohl aber der G-man, der offenbar auch eine Nase für die richtige Spur hatte. Und wieder hatte Fletcher einen Fehler gemacht. Er hatte durch einen Spalt der Toilettentür auf den G-man geschossen, ihn aber verfehlt.
    Haskin riß sich aus seinen Gedanken. Jetzt — es war früher Nachmittag — wollten sie es noch einmal probieren, diesen Kramer zu erwischen. Er hatte das Geld. Das stand fest. Morgan mußte ihm den Schließfachschlüssel im Gedränge der Penna Station gegeben haben — in der Minute, während der er, Haskin, den Todfeind aus den Augen Verloren hatte.
    »Wir sind gleich da«, knurrte Fletcher in diesem Augenblick.
    »Fahr nicht bis vor die Tür.«
    Der Buick schob sich an häßlichen grauen Häusern vorbei. An den Straßenrändern häufte sich Abfall. Die rostigen Mülltonnen quollen über.
    Als der Buick eine schadhafte, fensterlose Fabrikmauer erreichte, trat Fletcher auf die Bremse.
    »Hier lassen wir den Wagen stehen, Rod. Durch die Gasse dort, dann noch mal links um die Ecke, und wir stehen vor dem hinteren Eingang der Blue-Moon-Bar. Müßte Zufall sein, wenn uns jemand sieht.«
    Haskin äugte in die Runde. Die Gegend schien ausgestorben zu sein.
    »Gut, aber keine auffällige Eile.«
    »Das sagst du ja nur, weil du zu fett und zu faul bist, mal ’nen Schritt zuzulegen.« Fletcher grinste. Es war kein freundliches Grinsen.
    Sie stiegen aus und schlossen den Wagen ab. Wie eine Welle stürzte die Hitze auf den Fetten. Er riß sich den Kragen auf, schnappte mühsam nach Luft.
    »Verdammt heiß.«
    »Ich sage ja, du bist viel zu fett«, bemerkte Fletcher. »Ohne Kanone wäre mit dir nicht mehr viel los.«
    Haskin erwiderte nichts. Er wußte, daß er seinen Komplicen vorhin empfindlich verletzt hatte, als er ihm gesagt hatte, daß er alt werde. Jetzt nahm Fletcher Rache und hielt ihm seine Fettmassen vor.
    Die beiden Mörder gingen an der Mauer entlang, erreichten die nächste Ecke und sahen eine schmale, schattige Gasse vor sich. Das Kopfsteinpflaster war schief, die Fenster der angrenzenden Häuser hatten keine Gardinen.
    »Die Buden sind leer, Rod.« Fletchers Ton war versöhnlich.
    Sie gingen durch die Gasse, erreichten die Einfahrt, die zur Blue-Moon-Bar gehörte, und blieben dort stehen. Fletcher zog eine Zigarettenschachtel aus der Tasche und fingerte daran herum. Dabei ließ er seinen Blick aufmerksam in die Runde gehen. Er konnte nichts Verdächtiges entdecken. Das einzige Lebewesen in der Nähe war eine junge Frau. Sie stand auf dem Flachdach 'eines nahen Hauses, hängte Wäsche auf und kehrte den beiden Mördern den Rücken zu. Die blassen Beine der Frau waren mit fingerdicken schwärzlichen Krampfadern bedeckt.
    »Die ist ganz dein Typ, nicht wahr?« sagte Haskin böse. Dann verschwanden die Killer in der dunklen Einfahrt.
    Der Hof war schattig.
    Auf drei Seiten begrenzten ihn die Rückfronten alter

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