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0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien

0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien

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erledigt.«
    »Ja, aber wir haben die Leiche versteckt. Der Bulle wird sie nicht sofort finden. Du rufst an. Gibst dich für Flora aus. Wenn du leise sprichst, merkt niemand den Unterschied. Eure Stimmen sind sich ohnehin ähnlich. Sagst, daß du fliehen konntest und dich hier versteckt hast.«
    »Ist das nicht ein bißchen riskant?« fragte die Frau.
    »Kein bißchen. Der Bulle muß weg. Er kennt Johnny, schnüffelt hier zuviel in der Gegend ‘rum, versaut uns unter Umständen noch die Geschäfte.«
    »Na, wenn du meinst.« Linda Kellog machte einen Schritt in Richtung Tür. Dann fiel der Frau noch etwas ein. »Was ist mit Ben Older?«
    »Der hat eins über den Schädel bekommen. Weiß von allen nichts.« Kramer räusperte sich. »Geh jetzt ’raus und halt' dich in der Nähe der Bude auf. Sobald der Bulle aufkreuzt, kommst du zurück. Dänn starten wir den Anruf. Inzwischen«, fügte er mit bösem Grinsen hinzu, »kümmern wir uns um diese beiden Figuren.«
    Die Frau nickte, öffnete die Tür, neben der Haskin lehnte, und verschwand in dem düsteren Gang.
    Haskin nahm die Hände von seinem teigigen Gesicht. Die getroffene, aufgerissene Wange war blutverschmiert. In den Augen des Mörders stand nackte Angst.
    »Hör zu, Kramer«, sagte der Fette schnell. »Das Ganze ist ein Mißverständnis. Wir sind keine Bullen. Wir haben uns nur dafür ausgegeben, um die Frau zu bluffen. Wir haben euch gesucht.«
    Kramer zog die weißblonden Brauen in die Höhe. »Hast wohl Angst, Fettsack? Wirst nicht mehr lange Angst haben«. Er grinste. »Tote haben keine Angst.«
    »Hör dir doch erst mal an, was wir euch zu sagen haben«, stieß Haskin angstvoll hervor. »Wir wollen euch ein Geschäft vorschlagen.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Es stimmt«,- ließ sich Fletcher vernehmen. »Es handelt sich um eine Sache, die wir allein nicht schaffen.«
    Kramer grinste noch immer. »Wer seid ihr denn überhaupt?«
    »Ich bin Rod Haskin«, sagte der Fette hastig. »Das ist mein Kollege Chuck Fletcher. Damit ihr merkt, daß wir’s ehrlich meinen, erzähle ich euch, was wir mit der ganzen Sache zu tun haben. Wir… das heißt, Chuck war’s… aber in meinem Auftrag. Chuck hat Lester Morgan in der Bar erledigt.« Kramer antwortete nicht.
    »Bestimmt. So war’s«, fuhr der Fette eifrig fort. »Chuck hat Morgan erschossen. Leider gibt’s einen Augenzeugen. Aber immerhin…«
    »Warum habt ihr Lester Morgan umgebracht?«
    , »Das ist eine alte Geschichte. Morgan hat mich früher mal verpfiffen. Um ein Haar wäre ich deswegen auf dem Elektrischen Stuhl gelandet. Jetzt habe ich Morgan die Rechnung dafür präsentiert. Habe eine unheimlich lange Zeit im Knast gesessen. Bin noch gar nicht lange wieder,’raus.«
    Kramer lächelte, wandte den- Kopf etwas und blickte Johnny Star an. »Die Geschichte stimmt. Morgan hat mir in Deutschland davon erzählt. Er fühlte sich von dem Burschen verfolgt.«
    Haskin nickte. »Ja, ich war hinter ihm her, seit ich draußen bin.«
    »Und was für ein Geschäft habt ihr uns vorzuschlagen?«
    »Nun, als wir Morgan erledigten, gingen wir genau nach Plan vor. Während Chuck in der Stammkneipe von Morgan die Falle aufbaute, blieb ich Morgan auf den Spuren. Dabei stellte ich erstaunt fest, daß Morgan sein gesamtes Vermögen von der Bank abholte, in einen Koffer packte und den in einem Schließfach der Penna Station verstaute. Den Schlüssel steckte er ein. Als ich das sah, rief ich Chuck sofort in der Bar an und trug ihm auf, Morgan — nachdem er erledigt war — zu durchsuchen und ihm den Schlüssel abzunehmen. Das geschah. Aber Chuck erwischte den falschen Schlüssel. Als wir anschließend in der Penna Station aufkreuzten und das Schließfach untersuchten, stellten wir fest, daß es bereits leer war. Der richtige Schlüssel steckte.«
    Kramer starrte Haskin unverwandt an. »Weiter!«
    »Ich bin dann sofort in Morgans Wohnung. Denn eins war mir klar: Morgan mußte den richtigen 'Schließfachschlüssel im Gewimmel der Penna Station jemandem zugespielt haben. Gemerkt habe ich davon nichts. Möglich ist es trotzdem, denn ich hatte Morgan für eine Minute etwa aus den Augen verloren.«
    Auf Haskins Gesicht stand der Schweiß wie eine dicke Schicht.
    »Weiter!« befahl Kramer.
    »In Morgans Wohnung war einiges los. Ein Bulle, ein FBI-Mann, machte mir auf. Ich konnte den Kerl ausschalten, denn ich hatte meine Kanone schon in der Hand. Außerdem war noch ein Toter in der Wohnung. Ein Mann den ich nicht kännte.

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