0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone
allein Sie. Haben Sie verstanden? Nur Sie sind der Grund dafür. Und das werden Sie bereuen, ich schwöre es Ihnen.«
Der Mann konnte uns doch nicht für Dinge verantwortlich machen, die wir nicht beeinflusst hatten. Aber er lieferte uns noch eine Erklärung mit.
»Wären Sie nicht erschienen, hätte ich die Vögel nicht loszuschicken brauchen. So aber tragen Sie die Schuld am Tod meines gefiederten Freundes.«
»Es kann aber auch ein Beweis dafür sein, dass der Falke sein Ziel gefunden hat.«
»Was interessiert mich das jetzt, wo mein Herz voller Trauer steckt? Sie sind widerlich, so etwas zu sagen. Ich werde mir sehr genau eine Bestrafung für Sie ausdenken.«
Kommissar Muroto hob die Hand. »Mr. Yago«, sagte er leise. »Ich verstehe Ihren Schmerz, wir alle verstehen ihn, aber glauben Sie mir, wir haben damit nichts zu tun. Die Vögel waren selbstständig. Sie haben Ihren Befehlen gehorcht. Es tut mir unendlich Leid.«
»Lügen Sie nicht, Kommissar!« Er redete noch weiter, ich aber achtete ebensowenig auf seine Worte wie Suko, denn wir beide hatten den Luftzug gespürt. Da hatte jemand die Tür geöffnet.
Ohne uns abgesprochen zu haben, wussten wir genau, was zu tun war. Nach rechts und links sprangen wir weg, wirbelten herum, wollten eingreifen und sahen die sechs Männer, die mit Kendo-Stöcken bewaffnet den großen Raum betreten hatten.
Sie standen da wie eine Mauer. Die Stöcke hielten sie hart umklammert, die Arme abgewinkelt und die unteren Hälften jeweils ausgestreckt. In ihren Gesichtern regte sich nichts.
Wahrscheinlich war dies alles schon vorher abgesprochen worden. Aber so ohne waren wir auch nicht, schließlich trugen Suko und ich noch unsere Waffen.
»John!« Kommissar Murotos Stimme klang gepresst. »Was immer Sie auch vorhaben, tun Sie es nicht. Das Gleiche gilt auch für Suko.«
Wir verstanden und drehten uns langsam um.
Jetzt wusste ich, weshalb sich Shrivers hinter seinen Boss gestellt hatte. Von dort konnte er alles beobachten, und er hatte seine Hände unter der Kleidung hervorgezogen.
Während sich die anderen auf ihre Kendo-Stöcke verließen, zielte er mit zwei schweren Revolvern auf uns. Auch nach jahrelanger Polizei-Tätigkeit habe ich mich noch immer nicht daran gewöhnen können, in die verdammten Mündungen zu schauen. Bei mir bleibt da stets ein unangenehmes Gefühl zurück.
In diesem Fall war es besonders unangenehm, denn ich wusste hinter mir weitere sechs Männer.
Der Zwerg zog seine Arme an. Er war mir noch nie sympathisch gewesen, jetzt aber kam er mir vor wie ein hasserfüllter Gnom, der nur unsere Bestrafung im Sinn hatte.
Er öffnete seinen Mund, der viel zu breit geraten war, aber irgendwie zu dem Schädel passte. Die untere Handfläche nahm er weg, hob den Arm im Halbkreis und gab seine flüsternden, aber unmissverständlichen Befehle. »Schlagt sie, meine Freunde. Schlagt sie zusammen. Beweist mir jetzt, was ihr alles gelernt habt.«
***
Yakup hatte den Wurfstern nicht geworfen!
Diese Erkenntnis schoss wie ein heißer Strahl durch seinen Körper bis in den Kopf hinein und brannte sich dort regelrecht fest. Für diese Tat gab es nur eine Erklärung.
Die grausamen Drei!
Obwohl Yakup sie bisher nicht zu Gesicht bekommen hatte, war er von ihrer Existenz überzeugt. Sie konnten nicht sehen, aber sie beherrschten ihre Waffen meisterhaft, wie dieser Treffer gezeigt hatte.
Der Vogel war tot. Yakup schaute sich den Wurfstern an.
Er sah an seinen Rändern aus wie gebogene und erstarrte Flammenzungen, und er war tief in den Körper eingedrungen.
Sehr vorsichtig zog sich Yakup wieder zurück. Es stand für ihn fest, dass er nicht kampflos an die Krone der Ninja herankommen würde. Aber die grausamen Drei zeigten sich nicht.
Obwohl sie nicht sehen konnten, verzeichneten sie in der Düsternis einen Vorteil. Yakup wurde von ihnen gerochen.
Sie riechen Menschenfleisch, hatte man ihm gesagt. Und sie würden ihn zerreißen, wenn er ihnen in die Hände fiel.
Aber auch sie gaben diesen widerlichen Geruch ab. Wenn sich die Drei in seiner Nähe bewegten, würde ihn der widerliche Geruch von Moder streifen und warnen.
Yakup verließ die unmittelbare Umgebung des toten Vogels und zog sich wieder zwischen die höheren Felsen zurück, wo er eine bessere Deckung fand.
Seinem Gefühl nach war er tiefer in die Schlucht eingedrungen. Er schaute auch wieder in die Höhe und glaubte, an den beiden Rändern der Schlucht eine Bewegung zu sehen.
Yakup wischte über sein
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