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0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone

0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone

Titel: 0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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während des Gesprächs durch den Garten gegangen und befanden uns auf einem der Hauptwege. In der Nähe arbeitete ein Mann in einem blauen Kittel. Mit einer gleichförmig wirkenden Bewegung schaufelte er abgefallenes, braunes Blattwerk in einen Drahtkorb, den er, als er voll war, auf die Ladefläche eines Wagens stellte. Es war mehr eine große Karre, die er ziehen musste.
    Dicht an uns vorbei flog ein Falke. Der Vogel kam mir vor, als würde er wie ein Brett in der Luft liegen. Ich verfolgte seinen Flug so lange, bis er zwischen den Zweigen einer Korkeiche verschwunden war. Das alles sah sehr friedlich aus. Es gab überhaupt keinen Grund für mich, an irgendetwas Anstoß zu nehmen, und doch wollte ich dem Bild nicht so recht trauen.
    Manchmal kann ein äußerer Friede verdammt trügerisch sein!
    Auch wurde ich den Eindruck nicht los, in dieser Umgebung irgendwie festgehalten zu werden. Man hatte uns die Freiheit gelassen, trotzdem war ich nicht frei. Ich konnte das Grundstück nicht ohne Genehmigung des Falken verlassen.
    So etwas stört mich.
    »Hast du auch das Pulverfass-Gefühl?« erkundigte sich Suko.
    »Genau.«
    »Dann gib ja Acht, wer die Lunte ansteckt.«
    Ich gab keine akustische Antwort, sondern schaute zum Haus des Falken hinüber, das sehr schlicht aussah und überhaupt nicht protzig wirkte, wie es dort auf dem Hügel stand. Mehr ein viereckiger Kasten mit viel Holz und breiten Glasfenstern.
    Darüber schwebte ein Vogel. Jedenfalls befand er sich im Anflug, und es schien mir so, als wäre es genau das Tier gewesen, das Yago weggeschickt hatte.
    Der Vogel setzte zur Landung an. Leider nahm uns das Haus die weitere Sicht, und Suko meinte: »Wir werden sicherlich bald zurückgerufen. Ich habe das Gefühl, als wäre da jemand zurückgekehrt.«
    Wir hatten uns nicht getäuscht. Schon sehr bald rannte einer der Diener auf uns zu.
    Nicht Suko oder mich, sondern den Kommissar sprach er an, der sich die Worte anhörte, nickte und sie übersetzte. »Kommen Sie, der Falke erwartet uns.«
    »Wissen Sie, was geschehen ist?«
    »Nein, einen Boten informiert er nicht.«
    Es war nicht weit bis zur Treppe. Auf der obersten Stufe stand schon Shrivers bereit. Er hatte sich breitbeinig aufgebaut. In seinen kantigen Zügen rührte sich nichts. Nur der Wind spielte mit seinen blonden Haaren. »Dürfen wir hinein?« fragte ich.
    »Der Falke erwartet Sie.«
    Wieder öffnete sich automatisch die Tür. »Sie brauchen die Schuhe diesmal nicht zu wechseln«, hörten wir Shrivers noch sagen, da hatten wir bereits die Schwelle überschritten.
    Der Zwerg erwartete uns. Diesmal hatte er sich vor seinem flachen Telefontisch aufgebaut. Er hatte beide Arme ausgestreckt und die Hände zusammengelegt. Auf einer Handfläche hockte der zurückgekehrte Falke. Er schaute in unsere Richtung.
    Yago starrte uns über das Tier hinweg an. »Kommen Sie näher«, sagte er. Seine Stimme hatte sich verändert. Sie klang bissiger, aber auch traurig und monoton.
    Als ich Sukos Blick sah, wusste ich Bescheid. Er dachte das Gleiche wie ich. Zwei Vögel hatte Yago losgeschickt. Einer nur war zurückgekehrt. Wo befand sich der zweite?
    Shrivers überholte uns und baute sich hinter seinem Herrn und Meister auf. Er stand dort wie eine aus dem Felsen gehauene Statue und war ungewöhnlich wachsam. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt, die Hände unter der Kleidung verschwunden. Ich konnte mir vorstellen, dass er die Griffe irgendwelcher Waffen umklammerte, um blitzschnell ziehen zu können.
    Yago atmete heftig. Seine Augen tränten. Der Verlust des zweiten Vogels musste ihn hart getroffen haben.
    Er sprach uns an. Die sehr langsam ausgestoßenen Worte durchbrachen die Stille. »Es ist nur einer zurückgekommen«, erklärte er.
    »Nur ein Vogel, dabei habe ich zwei losgeschickt. Man muss den anderen erwischt und getötet haben.«
    »Sind Sie sicher?« fragte Kommissar Muroto.
    »Ja!« geiferte der Zwerg. »Ich bin mir sicher. Die beiden waren immer zusammen. Nie hätte der eine den anderen im Stich gelassen. Aber heute ist es passiert. Man hat den anderen getötet. Ich spüre und fühle es. Jemand will mich vernichten!«
    »Möglicherweise war es doch ein Unglück«, sagte ich. »Denken Sie daran, welche Gefahren auf einer so langen Strecke lauern. Ich will Ihren Vögeln nicht zu nahe treten, aber es sterben täglich viele.«
    »Halten Sie den Mund!« Er war außer sich. »Dass der Vogel sein Leben verloren hat, geschah nicht grundlos. Und der Grund sind

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