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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Unfallstelle. »Vielleicht sitzen doch Menschen darin«, preßte sie hervor. »Ich muß das wissen. Wir könnten sie nicht einfach hier liegen lassen…«
    Sie sprangen aus dem stoppenden Wagen und liefen zum Rover hinüber.
    Aber noch ehe sie ihn erreichten, begann das zerschmetterte Wrack sich aufzulösen. Der Hintergrund schimmerte durch. Als sie an der Unfallstelle ankamen, war sie leer.
    Nicht einmal eine kleine Schraube war zurückgeblieben.
    Die Männer in Schwarz hatten sich nach dem Unfall zurückgezogen…
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Schwierigkeiten«, sagte der Parapsychologe leise. »Die müssen verdammt groß sein, daß sie solche Anstrengungen unternehmen… los, fahren wir weiter.«
    Er trat gegen das eingedrückte Blech des Jaguars. Die Türen klemmten etwas, aber sie ließen sich öffnen und schließen. Die Reparatur würde verdammt teuer werden.
    Aber darum sollte sich die Firma kümmern, die den Wagen in London während ihrer Abwesenheit wartete und in Ordnung hielt…
    ***
    »Fehlschlag«, berichtete der Beobachter. »Es gelang weder, das Fahrzeug mit mechanischen Mitteln zu stoppen, noch den Fahrer unter hypnotische Kontrolle zu bringen. Er widersetzte sich der hypnotischen Kontrollübernahme, indem er vor Wirksamwerden der Suggestivbestrahlung das Fahrzeug rammte und zerstörte. Der zweite Wagen, der das Fahrzeug Zamorras zum Anhalten zwingen wollte, wurde ebenfalls wenig später zerstört.«
    »Fehlschlag«, wiederholte Omikron mißmutig. »Das darf kein drittes Mal passieren. Der ERHABENE reißt mir den Kopf ab.«
    Er straffte sich.
    Wieviel Zeit ihn noch blieb, wußte er nicht. Der ERHABENE hatte nur angeordnet, daß Zamorra schnellstens gefunden und gefangengenommen werden sollte.
    Omikron straffte sich. »Also gut«, murmelte er. »Dritter Versuch, mit noch größerem Aufwand. Viel mehr können wir nicht riskieren, ohne daß es auffällt. – Start!«
    ***
    »Sie scheinen es aufgegeben zu haben«, sagte Nicole.
    Etwas über eine Stunde war vergangen. Sie war relativ schnell gefahren und hatte etwa hundertzwanzig Kilometer überbrückt. Southampton lag hinter ihnen, sie hatten Winchester erreicht und würden nach etwa zehn weiteren Kilometern die Autobahn M3 treffen. Von dort aus war es nur noch ein Katzensprung zum Heathrow Airport. Sie lagen recht gut in der Zeit.
    Aber die Beschädigungen des Jaguar machten sich bemerkbar. Durch die zerdrückten Türen pfiff der Fahrtwind, und ständig klapperte, schepperte oder schrammte etwas. Einmal hatten sie angehalten, und Zamorra hatte ein Blechteil mit viel Muskelkraft und dem Wagenheber als Brechstange so zurechtgebogen, daß es danach ruhiger wurde. Aber das war keine Dauerlösung. Es wurde Zeit, daß der Wagen in die Werkstatt kam.
    »Wenn uns jetzt eine Polizeistreife auf der Autobahn aufgabelt, sind wir erst mal reif«, prophezeite Nicole. »Die müssen doch wer weiß was glauben, wenn sie diesen Schrotthaufen auf Rädern sehen.«
    Zamorra hatte andere Sorgen. Er schaute immer wieder in den Rückspiegel.
    Aber es ließ sich kein Verfolger mehr blicken. Dennoch blieb der Parapsychologe unruhig. Die nächtlichen Straßen waren ihm einfach zu leer. In der Hektik eines Großstadtverkehrs hätten sie bessere Chancen gehabt, wären sicherer gewesen. Da gab es zu viele Zeugen und vor allem andere Verkehrsteilnehmer, die die Verfolger allein durch die Anwesenheit behinderten.
    Aber diese Leere…
    Die Zeit verstrich. Nichts geschah. »Entweder haben sie gemerkt, daß sie so nicht an uns herankommen, oder sie hatten nicht mehr Einheiten im Einsatz«, überlegte Zamorra. »Du mußt damit rechnen, daß sie am Airport auf uns warten. Sie brauchen uns nur eine Falle zu stellen. Wenn sie einigermaßen schlau sind, können sie sich ausrechnen, wohin wir unterwegs sind. Und dann packen sie uns direkt vorm Flugzeug. Ich bin nicht sicher, ob wir uns nicht für ein paar Tage verkriechen sollten.«
    »Sie haben uns in Bridport im Pub aufgespürt«, erinnerte Zamorra.
    »Und das Beaminster-Cottage ist zwar mit einer magischen Abschirmung umgeben, aber irgendwann müssen wir da ja auch mal wieder raus. Egal, was wir machen – es ist so oder so falsch. Also fahren wir zum Flughafen, und mit der Frühmaschine geht’s nach Lyon.«
    Nicole lachte freundlos auf. »Flugzeugentführung«, sagte sie.
    »Mußt du eigentlich jede Illusion zerstören?« murrte Zamorra. Die Ewigen hatten ziemlich viele Möglichkeiten. Sie brauchten das Flugzeug nicht einmal zu

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