Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
kurvenreichen Landstraßen, war das einfach nicht möglich. Selbst wenn sie schnell genug hätten fahren können, konnte der Helikopter den Weg durch die Luft abkürzen.
    »Verflixt, wenn ich nicht abbremsen müßte«, preßte Nicole hervor.
    »Aber mit diesem Tempo schaffe ich die Kurve der Auffahrt einfach nicht…«
    Da dröhnte etwas auf dem Dach.
    Nicole zuckte heftig zusammen und verriß das Lenkrad. Zamorra stöhnte auf. Der Wagen schlingerte herum, schleuderte, drehte sich…
    Der Motor heulte auf! So laut hatte Zamorra ihn in diesem Wagen noch nie zuvor gehört.
    Die Räder drehten leer durch!
    Und der Jaguar schaukelte, pendelte hin und her, und die Straße blieb unter ihnen zurück…
    »Verdammt!« schrie Zamorra auf. »Wir müssen raus! Sie haben uns am Haken!«
    Das Krachen mußte eine Magnetplatte gewesen sein, die per Stahltrosse aus dem Hubschrauber heruntergelassen worden war, während die Maschine über dem Auto flog. Jetzt hatten sie den Wagen im Griff, zogen ihn hoch empor.
    Nicole lehnte sich zurück. Sie schaltete in den Leerlauf. Das Heulen des Motors, der fast überdreht hatte, sank auf normale Lautstärke zurück.
    »Wir sind schon zu hoch«, sagte sie resignierend. »Zehn, fünfzehn Meter. Das schaffen wir nicht mehr. Und in jeder Sekunde kommen wir noch höher hinauf…«
    »Okay«, seufzte Zamorra. »Diesmal haben sie uns. Verdammt, damit habe ich im Traum nicht gerechnet. So was sieht man doch nur im Film. Was zum Teufel wird aus uns, wenn sie den Magneten jetzt einfach ablösen?«
    »Vermutlich sind wir hinterher ziemlich platt«, stellte Nicole trocken fest.
    Zamorra schloß die Augen. Er war zwar schwindelfrei, und es war draußen dunkel, so daß er ohnehin nicht viel erkennen konnte, aber der schaukelnde Wagen und die draußen tanzende Umgebung waren nicht dazu angetan, sein Wohlbefinden zu steigern. Sie mußten mittlerweile gut vierzig Meter hoch sein. Einen Sturz aus dieser Höhe überlebten sie nicht.
    Diese Runde ging nach Punkten klar an die Verfolger…
    ***
    »Na also«, sagte Omikron erleichtert. »Diesmal haben wir sie endlich.«
    Über den Funkkanal hörte er die Stimme des Beobachters. »Fahrzeug pendelt über dem vorbereiteten Zielbereich. Aktion kann abgeschlossen werden.«
    Omikron konnte den Hubschrauber jetzt auch über den Bildschirm sehen.
    Er sah den weißlackierten, großen Bell-Transporter, über dem der Jaguar an der Magnetplatte schwebte. Solange der Elektromagnet unter Strom stand, hielt er den Wagen fest. So fest, daß er trotz seines Pendelns nicht einmal unter der Magnetplatte verrutschen konnte.
    »Aufpassen. Er darf den Bereich nicht verfehlen«, mahnte Omikron.
    »Einen halben Meter daneben, und alles war umsonst.«
    Und der ERHABENE löscht mich aus…
    Der Beherrscher der Ewigen war gnadenlos. Er duldete keine Versager.
    Längst schon meldeten sich Kritikstimmen. Auch Ewige waren nicht unfehlbar. Und – ihre Zahl schrumpfte beträchtlich. Der Nachwuchs konnte die Verluste bei weitem nicht mehr ausgleichen. Aber wie sollte man ein Universum beherrschen, wenn man nicht mehr zahlreich genug dafür war. Die großen Ziele, vor Zehntausenden vor Jahren formuliert waren in Frage gestellt.
    Aber den ERHABENEN schien das alles nicht zu stören. Er verfolgte offenbar eigene Ziele, die mit den großen Ansprüchen nicht mehr viel zu tun hatten.
    Omikron verfolgte das Flugmanöver des Hubschraubers. Der Pilot verstand etwas von seinem Fach. Er arbeitete ungeheuer präzise.
    »Jetzt«, befahl Omikron.
    In sechzig Metern Höhe über dem Erdboden schaltete jemand den Strom ab, der den Elektromagneten speiste. Der Magnet klinkte den Jaguar aus.
    ***
    Plötzlich stürzte der Wagen.
    Er kippte nach vorn weg. Der schwere Motor zog nach unten. Nicole schrie auf. Zamorras Gedanken überschlugen sich. Fieberhaft suchte er nach einer Chance. Kurz vor dem Aufschlag nach draußen springen?
    Hoffen, in den Ästen der Bäume hängen zu bleiben? Es war alles sinnlos.
    Aus dieser Höhe gab es kein Überleben, weder so noch so.
    Fallgeschwindigkeit zehn Meter pro Sekunde! Nach der sechsten Sekunde spätestens mußte der Aufschlag erfolgen, der von dem Wagen nichts übrig lassen würde als einen Klumpen deformierten Blechs mit explodierendem Tank.
    Aber wo blieb das Gefühl des freien Falls?
    Warum schwenkte der Jaguar wieder in die Waagerechte, knallte mit der Hinterachse auf etwas und blieb dann nachfedernd und schaukelnd stehen?
    Hier stimmte etwas nicht.
    Inzwischen mußte schon

Weitere Kostenlose Bücher