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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ernüchtert, blieb aber bei dem Entschluß, daß sie, die keinen Tropfen Alkohol getrunken hatte, fahren sollte. Es war sicherer.
    Er ließ sich auf den Beifahrersitz fallen.
    »Sollten wir nicht dein Einsatzköfferchen nach vorn holen?« fragte Nicole.
    »Vielleicht brauchen wir es noch.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Es ist nichts drin, was den Männern in Schwarz gefährlich werden könnte. Laß uns verschwinden, bevor der Flüchtige mit Verstärkung zurückkehrt.«
    »Nun gut. Langweilen wir uns also in London, statt hier… Ist dir klar, daß wir mitten in der Nacht dort ankommen werden?«
    »Wir können uns vorübergehend im Flughafenhotel einquartieren«, schlug Zamorra vor.
    Nicole startete den Motor. Sie schob den Wählhebel der Automatik nach vorn – und zuckte zusammen.
    Auf dem Armaturenbrett, direkt unter der Frontscheibe, lag ein Zettel.
    Nicole schaltete in den Leerlauf zurück und nahm den Zettel in die Hand. »Wie ist der denn in den abgeschlossenen Wagen gekommen?« fragte sie.
    Zamorra nahm ihn ihr aus der Hand. Im Schein der Innenbeleuchtung betrachtete er ihn. Ein paar Zeilen waren in sauber lesbarer Druckschrift darauf notiert – in bestem französisch.
    Wir benötigen Ihre Unterstützung, Professor Zamorra. Vergrößern Sie nicht unnötig Ihre und unsere Schwierigkeiten.
    Zamorra betrachtete nachdenklich die liegende Acht hinter dem letzten Wort, das Symbol der Unendlichkeit, das die Dynastie benutzte. Der Zettel war also eindeutig eine Botschaft der Ewigen, ergo waren auch die beiden Männer in Schwarz eindeutig im Dienst der Ewigen unterwegs.
    Wenn es bis jetzt noch einen Hauch von Zweifel gegeben hatte, war er nun endgültig ausgeräumt.
    »Welche Schwierigkeiten könnten ausgerechnet die Ewigen haben, daß sie unsere Hilfe brauchen?« fragte Zamorra ratlos.
    »Deine Hilfe«, verbesserte Nicole. »Von mir ist nicht die Rede.«
    »Gut, also meine Hilfe. Fahr zu. Ich möchte von diesem Präsentierteller weg. Wir geben den Wagen in London ab und tauchen unter, bis das Flugzeug kommt. Ich bin nicht interessiert, für die Ewigen die Kastanien aus dem Feuer zu holen – ganz gleich, welcher Art sie sind.«
    »Vielleicht handelt es sich um Ewigk-treue Ewige«, gab Nicole zu bedenken.
    Damit erinnerte sie Zamorra daran, daß die Dynastie gespalten war. Einige hielten immer noch ihrem früheren ERHABENEN die Treue, dem Reporter Ted Ewigk, der unter anderen Namen jetzt in Rom lebte.
    Er hatte versucht, die Ewigen zu positiven Zielen zu bewegen und von ihren Eroberungsplänen abzubringen. Aber durch die Machtergreifung Sara Moons und durch die Intrigen starker Alphas war es gescheitert.
    Es schien ein Rassenmerkmal der Ewigen zu sein, aggressiv und eroberungslustig zu sein.
    Unter Sara Moon gewann die negative, die böse Komponente wieder an Einfluß.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Ted arbeitete nicht mit den Männern in Schwarz zusammen«, sagte er. »Wir wüßten davon. Außerdem würde er sich direkt an uns wenden.«
    Er wandte sich um und sah nach hinten. Sekundenlang hatte er befürchtet, der Bote, der den Zettel auf rätselhafte Weise in dem verschlossenen Jaguar deponiert hatte, säße möglicherweise auf der Rückbank.
    Aber das war nicht der Fall. Alles war leer.
    Nicole fuhr los. Eine seltsame Unruhe begann sich ihrer zu bemächtigen.
    Sie fühlte, daß es nicht gut war, in dieser Nacht unterwegs zu sein.
    Gefahr drohte.
    Aber wäre es besser gewesen, umzukehren und im Beaminster Cottage abzuwarten?
    Es würde die Bedrohung nur verschieben, nicht aufheben.
    Der metallicgrüne Jaguar zischte durch die Nacht nach Osten, Richtung Dorchester, Southampton, London…
    Zamorra schaltete das Radio ein. Eine Nachrichtensendung lief.
    »… wurden wieder eigenartige kreisförmig niedergetretene Stellen im Gras gefunden, die dicht beieinander liegen. Diesmal wurden diese Stellen, über deren Herkunft es keine gesicherten Fakten gibt, in der Nähe der Ortschaft Beaminster entdeckt. Die einander widersprechenden Er- 15 klärungsversuche gehen von nächtlichen Aktionen übermütiger Jugendlicher über waghalsige Spekulationen über Massen liebeskranker Igel bis hin zu Landespuren unbekannter Flugobjekte. Die…«
    »UFOs«, murmelte Zamorra. »Wo UFOs gesichtet werden, tauchen auch zuweilen die Männer in Schwarz auf. Es paßt verdammt gut zusammen. Hat nicht Onstray vorhin ebenfalls etwas von UFOs gefaselt?«
    »Du meinst, es hinge alles zusammen?« fragte Nicole alarmiert.
    »Es würde mich

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