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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verwaltungsgebäude geklebt hatte.
    Ich stürzte vorwärts. Ein Feuerwehrmann versuchte mich am Ärmel zu halten, doch ich riss mich los. Er musste mich für einen Wahnsinnigen halten. Wer sonst wäre in diese Hölle von Glut und Flammen gestürzt?
    Die Hitze war furchtbar, aber doch noch erträglich, wenigstens, was das Erdgeschoss anbetraf. Langsam arbeitete ich mich die Treppe hoch. Die Luft wurde stickend und beißend. Mein Taschentuch vor dem Gesicht, drang ich weiter vor. Ich musste möglichst nahe an den Brandherd herankommen.
    Die Decke des zweiten Stocks krachte herunter. Mauerstaub und Sand knirschten mir zwischen den Zähnen. Das Treppenhaus hielt noch. Keuchend und nach Atem ringend, kroch ich nach oben. Die Betonfläche des Treppenabsatzes durchzogen große Risse. Dann hielten mich fast unüberwindliche Hindernisse auf. Schuttberge türmten sich vor mir. Ich hob den Kopf:
    Ich bin einiges gewöhnt, aber die ersten zwei Sekunden hielt ich es für eine Halluzination.
    An der noch stehenden Längswand brauste eine Elektrokarre vorbei, dicht beladen mit Farbkanistern. Der Karren stoppte abrupt. Von seiner Plattform wälzte sich ein Mann, kletterte auf den Anhänger und stieß Kanne um Kanne in das lodernde Inferno. Inmitten der Hitze vollbrachte der Kerl ein Werk der Vernichtung.
    Todd Carr erwies sich als ein versierter und erfolgreicher Brandstifter.
    ***
    Wie ein Feuerteufel hetzte Carr herum und stieß die Kanister in die Flammen. Seine weißen Augen, die sich in dem schwarzen Gesicht seltsam ausnahmen, spiegelten eine grässliche Befriedigung.
    Wie sollte ich diesen Rasenden, der außer sich war vor Eifer, bremsen? Langsam kroch ich weiter, immer mehr mit einem unwiderstehlichen Reiz in der Kehle kämpfend. Wie Carr die Hitze aushielt, war mir ein Rätsel. Es gab nur eine Erklärung dafür: Er war so besessen von seiner Aufgabe, dass er einfach nicht darauf achtete. Trockene Hitze ließ mein Unterfangen als Wahnsinn erscheinen.
    In dem erstickenden Qualm arbeitete ich mich ein paar Yards weiter. Keuchend presste ich mich an die Mauer. Jeder Schritt war eine Qual.
    Der Brandstifter schwang sich auf die Plattform des Karrens. Jetzt musste ich eingreifen! Ich riss meine Webley heraus und schoss. Ein Reifen zerplatzte, ein zweiter folgte. Carr sprang herab, sah sich wütend die Bescherung an. Die Ursache schien er nicht zu erkennen.
    Und dann gab mir der Wasserstrahl eine Chance. Wohin er traf, zischte eine Wolke heißen Dampfes empor. Zwischen Carr und mir lagen etwa noch fünf Yards. Dazwischen glühte der Fußboden. Ich musste es mit einem Satz schaffen. Ich nahm einen Anlauf und sprang.
    Ich schaffte es. In dem Schutz des Wasserstrahls glitt ich an Carr heran. Er hatte mich noch nicht bemerkt. Er versuchte, den Elektrokarren auch ohne Luft von der Stelle zu bringen. Doch das Gefährt machte einfach nicht mehr mit. Es holperte über ein paar Steine und blieb dann in einem neuen Schuttberg stecken. Carr brüllte, aber ich verstand kein Wort.
    Carr hatte die Auseinandersetzung mit dem fahruntüchtigen Karren aufgegeben. Er hetzte auf die Tür zu, die in das Verwaltungsgebäude hinüberführen musste. Von dem Brandstifter trennte mich eine Wand von Feuer, Qualm, Rauch und Staub. Der Versuch, sie zu durchbrechen, war sehr gefährlich. Aber ich durfte Carr nicht entkommen lassen.
    Plötzlich drehte sich Carr um. Er sah mich, riss eine Luger aus der Tasche und schoss. Ohne zu zielen, schoss er blindlings in die Gegend. Ich lief geduckt ein paar Schritte weiter. Eine Kugel schlug vor meinen Füßen ein. Jetzt wurde es gefährlich. Ich legte die Webley in die Armbeuge und zielte. Ich wollte Carr nicht ernstlich verletzen. Deshalb war ich so verdutzt, als ich ihn Umfallen sah, nachdem ich auf die Beine gezielt hatte.
    Ohne lange Überlegungen anzustellen, stürzte ich vorwärts. Die Finger in den Verputz gekrallt, drückte ich mich an der Wand entlang weiter. Ich erreichte die Tür zum Verwaltungsgebäude. Gleichzeitig begriff ich, wie Todd Carr es so lange auf dieser Seite hatte aushalten können: Ein kühler Luftstrom strich durch den Eingang herauf. Ich stieß mich von der Wand ab und versuchte ihn zu fassen, um ihn wegzuzerren. Er lag mit dem Gesicht im Schutt, die Arme weit von sich gestreckt. Seine Finger krallten sich zusammen und pressten Staub und Mörtelbrocken in die Handflächen.
    Ein Blick nach oben ließ mich fast zu Eis erstarren. Ein Teil der Mauer, der wie eine Zinne über das stehen gebliebene

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