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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte
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der Webley in den Gang hinein.
    Als ich mich bückte, hatte das dürre Wiesel plötzlich ein langes dünnes Messer in der Hand. Meine Schuhspitze flog aufwärts und traf ihn genau am Handgelenk. Das Messer klatschte an eine Tür, aber ich hatte das Gleichgewicht verloren und saß jetzt auf dem Teppich. Meine Gegner gehörten nicht zu der Art Leute, die eine solche Chance ungenützt lassen.
    Der Dicke wälzte sich über mich. Seine Fettmassen drohten mich zu erdrücken, sie hielten mich am Boden fest. Aus den Augenwinkeln sah ich den anderen nach seiner Klinge fischen. Die Situation war alles andere als gemütlich.
    Plötzlich fiel ein heller Lichtstreif auf die Szene.
    Die Tür schwang auf, in ihrem Rahmen stand eine Lady im Morgenrock, Lockenwickler im Haar und eine dicke Cremeschicht im Gesicht. Sie hatte das aufprallende Messer wohl für die Einlass fordernden Knöchel eines Besuchers gehalten. Ihr spitzer Schrei stand zitternd in der Luft. Das Wiesel namens Eddy vergaß nach dem Messer zu greifen, das vor seinen Knien lag. Aus der Hocke heraus starrte er die gespenstische Erscheinung an.
    Mir genügte es. Eine Sekunde später stand ich wieder auf den Beinen und ging den Dicken an. Ich deckte ihn mit einem Trommelfeuer von Schlägen ein und er hatte Mühe, seine feisten Gelenke zur Deckung hochzuziehen. Doch der Schrei der Frau war nicht ungehört verhallt. Zwei, drei Türen flogen auf.
    Wenn es um eine Frau geht, lassen sich Amerikas Männer nicht lumpen. Und da ich im Augenblick der aktivere Teil war, bekam ich es zu spüren.
    Es regnete Fausthiebe und nasse Handtücher. Die Einzige, die zur Klärung hätte einiges beitragen können, war die cremegesichtige Lady. Doch sie stand erstarrt in ihrer Tür und brachte kein Wort über die Lippen.
    Eddy und der Dicke nutzten die Verwirrung. Ich sah sie abziehen und wollte ihnen nach, aber drei Männer nahmen mich in die Zange. Es dauerte eine halbe Minute, ehe ich mich gelöst hatte. Als ich endlich auf dem Treppenabsatz ankam, war es zu spät.
    Der Hinterausgang führte in eine kleine Nebenstraße, wo ich meinen Wagen geparkt hatte. Ich raste zur ersten Telefonzelle und bat Mr. High, der City Police Bescheid zu sagen. Ich hatte keine Zeit, mich den Verhören der Cops auszusetzen. Ferner bat ich den Chef, Susan anzurufen und ausrichten zu lassen, sofort ins Büro zu kommen.
    »Ich hoffe, ich höre bald einen ausführlichen Bericht, Jerry. Auch Phil hat noch nichts hören lassen.«
    Natürlich versprach ich es ihm. Er wollte auch eine interne Fahndung nach Eddy und Genosse ankurbeln. Dazu gab ich einem Kollegen im Archiv eine genaue Personenbeschreibung.
    Eine halbe Stunde später war ich wieder im Büro, und nach kurzer Zeit brachte ein Sergeant der City Police Susan herein. Sein Chef hatte ihm die Bitte Mr. Highs aufgetragen. Ich bedankte mich und sagte dem Cop: »In ein paar Tagen habt ihr keine Arbeit mehr mit mir.«
    Jetzt musste ich zunächst dafür sorgen, dass Susan an einen sicheren Platz gebracht wurde. In dem Hotel durfte sie nicht mehr bleiben, und auch bei ihrer Freundin schien sie mir nicht sicher. Deshalb lud ich sie in meinen Wagen und fuhr in ein verschwiegenes Hotel, das ich als zuverlässig kannte. Ich trug ihr Gepäck aufs Zimmer, empfahl mich und riet ihr, mich morgen um zehn Uhr zu Hause anrufen. Den Rest der Nacht verbrachte ich unter meiner Bettdecke. Ein Schlafmittel hatte ich bestimmt nicht nötig.
    ***
    Am nächsten Morgen führte mich mein erster Weg nach Staten Island. Der Miller Airport ist einer der vielen kleineren Flughäfen im Stadtbereich. Ich stoppte die Karre vor einem Hangar.
    Ein gutes Dutzend Maschinen mit einem oder zwei Motoren drängten sich in dem Schuppen. Ein paar Mechaniker liefen herum. Drei oder vier Cessnas standen hier. Ich pirschte mich an einen der Männer in den verschmierten Overalls heran. Es dauerte eine geraume Welle, ehe er mich zur Kenntnis nahm. »Suchen Sie jemand?«
    »Eigentlich nein. Ich habe gehört, Mr. Fold will seine Cessna verkaufen. Ist die Maschine in Ordnung?«
    »Handeln Sie es doch mit Fold selber aus, Mister. Die Cessna steht dort drüben!«
    Er zeigte mit einem Schraubenschlüssel in die angegebene Richtung. Ich ging zu dem Silbervogel hinüber, wanderte einmal andächtig um ihn herum und stellte mich vor die Schnauze.
    Die Tore des Hangars glitten auseinander. Erstaunt sah ich einen Mann in der Pilotenkanzel von Folds Maschine.
    Im gleichen Augenblick blubberte der Propeller vor mir los. Ich
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