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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
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ließ mich instinktiv zu Boden fallen, wurde aber sofort vom Sog des Propellers erfasst und auf dem spiegelglatten Betonboden nach hinten gewirbelt. Meine tastenden Hände erwischten gerade noch das Spornrad. Die Cessna begann auf den Ausgang zuzurollen.
    Ein Mechaniker rannte auf die Maschine zu und winkte wie ein Besessener.
    Der Mann in der Kanzel schien endlich zu verstehen. Der Propeller wirbelte langsamer, hüpfte noch ein paar Mal um den Drehpunkt und blieb dann endlich stehen.
    »Idiot!«, kreischte mich ein Mann in öligem Overall an. Ich ließ das Spornrad fahren.
    Die Plexiglashaube der Maschine klappte auf. Heraus stieg ein Mann, die Kopfhörer von den Ohren streifend: Todd Carr.
    Er schien wirklich besorgt zu sein. Jedenfalls hatte er entschieden weniger Blut im Gesicht als sonst. Die Sprache schien es ihm auch ein bisschen verschlagen zu haben.
    »Sie, Cotton?« Seine Arroganz schien im Schrecken untergegangen zu sein. Doch im nächsten Augenblick kam das große Staunen über ihn. »Wie kommen Sie hierher?«
    »Mit meinem Wagen«, erklärte ich. Er war ein wenig verdutzt über diese Selbstverständlichkeit. Der Mechaniker ging wieder an seine Arbeit zurück, als er sah, dass wir uns kannten. Carr lehnte sich an die Maschine.
    »Nun im Ernst, Cotton, was suchen Sie hier auf dem Flugplatz?«
    »Es macht mir eben Spaß«, sagte ich, »schon als Junge hätte ich gern eine eigene Maschine gehabt!«
    Sein Gesicht verzog sich unwillig. Natürlich wollte er von mir bestätigt wissen, dass ich hinter ihm her sei. Er brummte etwas von bodenlosem Leichtsinn, aber er wusste genauso gut wie ich, dass er die Maschine nicht auf diese Weise aus der Halle auf das Rollfeld bugsieren durfte.
    »Wo ist eigentlich Mr. Fold?«, fragte ich ihn. Er stutzte einen Augenblick.
    »In seinem Büro natürlich. Ich wollte nur ein paar Runden drehen. Ich bin leidenschaftlicher Flieger.«
    »Dazu haben Sie ja vor ein paar Tagen Gelegenheit genug gehabt, Carr.«
    Meine Bemerkung verwandelte ihn wieder in den alten Todd Carr zurück.
    »Das wissen Sie also auch schon? Ich fürchte nur, Ihre Schnüffelnase wird eines Tages irgendwo hängen bleiben.«
    »Dann weiß ich, wo ich die Krankenhausrechnung hinschicken muss, Carr!«
    Er drehte sich um und stapfte in die Halle zurück. Ein Monteur erzählte mir, dass ein ähnlicher Beinahe-Unfall sich schon vor ein paar Tagen ereignet habe. Damals sei ein Privatdetektiv namens Motter um ein Haar voll einem Propeller zerfetzt worden. Eigenartigerweise von der gleichen Maschine mit dem gleichen Piloten.
    Auf dem Nachhauseweg fuhr ich am Hospital vorbei, in dem Carl lag. Ich machte einen kurzen Besuch, erfuhr aber, dass Carl schlafe.
    In meinem Büro roch es muffig wie in jedem Raum, der nicht regelmäßig benützt wird. Ich riss die Fenster auf, um ein bisschen frische Luft hereinzulassen.
    Susan Angel in ihrem Hotel fiel mir ein. Ich hob den Hörer ab und suchte aus dem Telefonbuch die Nummer heraus. Der Fernschreiber begann zu rattern. Ich warf einen Blick hinüber, um die Nachricht zu entziffern.
    Großbrand in Jacksons Fabrik
    Im Zeitlupentempo legte ich den Hörer wieder auf die Gabel, doch dann beeilte ich mich. Als ich aus der Haustür trat, parkte ein Mechaniker meinen Jaguar vor der Tür. Ich hatte plötzlich das Gefühl, alles sei wieder in bester Ordnung.
    »Geben Sie die Schlüssel her!«, sagte ich und drückte dem Mann einen Geldschein in die Hand. Er starrte erst die Note, dann mich an, sagte Danke schön und nahm die Schlüssel des Leihwagens aus meiner Hand entgegen.
    ***
    In Jacksons Möbelfabrik herrschte ein wirres Durcheinander. Schon von Weitem konnte man den Rauchpilz erkennen, der über dem Gelände stand. Das Pförtnerhäuschen war nicht besetzt. Ich fuhr auf der Werkstraße weiter, bis die ersten Posten der City Police mich stoppten. Ich kutschierte meinen Schlitten an eine Haus wand und stieg aus.
    Der rothaarige Bursche, mit dem ich einmal zusammengearbeitet hatte, lief mir in die Hände.
    »He, was ist hier los?«, fragte ich.
    »Das kannst du doch sehen«, sagte er, »es brennt!«
    »Allerdings. Aber wie ist der Brand entstanden?«
    »Das weiß ich nicht.« Ich marschierte weiter, bis ich vor dem Farbenlager stand. Rote Funkengarben prasselten zum Himmel. Der Dachstuhl war in sich zusammengebrochen, aus den längst zerborstenen Fenstern quollen schwarze, giftig anmutende Rauchwolken. Das Farbenlager war ein kleinerer Anbau, den man unsinnigerweise an das

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