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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte
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herausgebracht haben«, sagte ich. »Aber leider auch höllisch gefährlich. Der Hinkende Joe, das ist der Mann, mit dem Sie gesprochen haben, liegt jetzt im Bellevue Hospital. Es wäre mir lieber, wenn Sie nicht gar so findig wären, Susan. Und ich würde mir erheblich weniger Sorgen machen.«
    Sie blickte ein bisschen enttäuscht. Wahrscheinlich hatte sie ein überschäumendes Lob erwartet. Natürlich war ich erstaunt über den Mut des Mädchens, aber ich durfte sie in ihren Eskapaden nicht noch bestärken.
    »Schön«, sagte ich. »Über die Cessna auf dem Miller Field reden wir später. Jetzt sperren Sie die Tür hinter mir ab und lassen niemanden herein, okay?«
    Sie nickte. Der Zimmerkellner kam und stellte die Whiskys auf einem Tablett ab. Ich trank meinen aus, verabschiedete mich und fuhr im Lift nach unten.
    ***
    Ich verließ das Hotel, stieg in meinen Leihwagen und fuhr ihn um die Ecke. Als ich wieder zurückkam, war der Mercury, in dem die beiden Gangster gewartet hatten, leer. Ich fragte den Portier nach den beiden Gentlemen. Er schüttelte den Kopf. Nein, sie hätten die Halle nicht betreten. Allerdings sei er einen Augenblick weg gewesen.
    Ich marschierte schon auf den Lift zu. Als die Türen sich zuschoben, sah ich den Portier nach dem Telefon greifen.
    Der Gang auf dem zweiten Stock war leer, die Tür zu Susans Zimmer verschlossen. Ich musste erst meinen Namen sagen, bevor Susan aufschloss. »Der Portier hat mir Besuch angekündigt, Jerry. Was gibt’s?«
    Von den beiden Burschen hatte sie nichts gesehen. »Gibt es noch einen zweiten Ausgang aus Ihrem Apartment?«, fragte ich.
    Es gab keinen. Ich machte mich auf die Suche. In jedem Hotel gibt es pro Stockwerk mindestens eine Besenkammer. Über die Treppe machte ich mich auf den Weg ins dritte Stockwerk, denn irgendwo mussten die beiden Burschen ja geblieben sein.
    Ich war deshalb nicht überrascht, als ich auf die beiden Gestalten traf. Sie standen hinter dem Treppenabsatz, benahmen sich so leise wie Jäger vor dem Fuchsbau und schnitten fast beschämte Gesichter.
    »Hallo«, sagte ich fröhlich, »schon lange nicht mehr gesehen. Seid ihr zum Pokern hier?«
    Der Kleine fasste sich zuerst.
    »Die Welt ist klein, Cotton. New York noch ein bisschen kleiner und Manhattan winzig. Fast zu winzig für uns drei…«
    »Ich werde euch einen Auswanderungsschein beschaffen!« Ich machte einen Schritt auf den Kleinen zu. Er wich zurück, sah mich einen Augenblick an, als wolle er mich auf sein Frühstücksbrot streichen und ging dann mit kurzen Schritten zum Lift. Sein Kumpan folgte ihm und drehte sich dabei ein paar Mal um.
    Sie drückten auf den Knopf, warteten schweigend und sahen mich feindselig an. Der Lift kam, die Türen glitten mit einem leisen Schnaufen auseinander.
    Ich beobachtete sie mit wachsamen Augen. Der Dicke drehte sich behände um seine Achse und hielt eine Pistole in der fleischigen Faust. Bevor es ein stark gedämpftes Geräusch gab, lag ich bereits an der Wand. Über mir prallte eine Kugel ab. Einen Augenblick später schlossen sich die Türen des Lifts, die Kabine glitt nach unten.
    Ich raste die Treppe hinab, mit dem Lift um die Wette. In der Halle fand ich nur den Portier. Sie hatten mich hereingelegt und den Lift im ersten Stock wieder verlassen. Wahrscheinlich wollte sich der Dicke davon überzeugen, ob er getroffen hatte.
    Ich rannte wieder die Treppe hoch. Im ersten Stock drückte ich auf den Knopf und ließ die Kabine kommen. Die Türen schob ich auseinander und klemmte ein Streichholz unter einen Druckknopf. Dann machte ich mich auf die Suche nach meinen Freunden.
    Ich drückte mich in eine Ecke. Es dauerte zwei oder drei Minuten, dann schob sich die Tür der Besenkammer langsam auf. Der Dünnere, der mit entschieden weniger Gehirn, trat als Erster auf den Gang heraus. Vorsichtig spähte er um sich, doch ich stand im toten Winkel. Noch hatte er mich nicht gesehen. Der Dicke zischte ihm etwas zu und schob ihn vollends heraus.
    Mich sehen und zur Salzsäule erstarren, war eins. Sie standen da wie zwei böse Buben, die man beim Stehlen in Nachbars Garten erwischt hat. Ihre Hände krochen langsam in die Höhe. Die Webley in meiner Rechten ließ ihnen ein solches Verhalten angezeigt erscheinen.
    »Weg mit der Pistole!«, befahl ich dem Dicken. Vorsichtig, sich genau an die Bräuche haltend, griff er mit zwei spitzen Fingern in seih Jackett. Polternd ließ er die Waffe auf den Teppich fallen.
    »Zwei Schritt zurück!« Ich winkte sie mit
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