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0416 - Das Duell der Halbstarken

0416 - Das Duell der Halbstarken

Titel: 0416 - Das Duell der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
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nach Ihnen richtet.«
    Er zuckte die Achseln und antwortete mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen:
    »Das mag sein, Mr. Cotton, aber ich kann Ihnen trotzdem nicht erklären, warum der Erpresser diese Tatsache nicht berücksichtigt hat.«
    Das Telefon auf Darrings Schreibtisch läutete. Er nahm den Hörer ab und meldete sich mit einem »Ja«.
    Ich griff nach meinem Hut, der auf der Schreibtischkante lag. Ich hörte, daß Darring noch einmal »Ja« sagte, und der erstaunte Ton, in dem er sprach, fiel mir auf. Ich blickte auf. Im gleichen Augenblick drückte Darring einen Knopf auf der Tastatur seiner Telefonanlage. Er setzte damit den Lautsprecher für die Konferenzschaltung in Betrieb. Ich hörte die Stimme eines Mannes, die sagte:
    »mal auf, mein Freund! Ich wette, du hast deiner Frau verboten, die fünfzigtausend Bucks für den Sohn ’rauszurücken. Du . hast die Bullen alarmiert. Du bist also schuld, wenn Jack stirbt. Denk daran, wenn du an seiner Leiche stehst.«
    Ich erkannte die Stimme. Dieser Mann hatte auch James Royelt angerufen.
    Ich nickte Darring heftig zu. Er verstand, daß er den Anrufer am Apparat halten sollte.
    »Hören Sie!« sagte er hastig. »Das alles ist ein Mißverständnis. Ich…«
    »Du quatschst Unsinn!« unterbrach ihn der Anrufer grob. »Du willst mich nur an der Strippe halten. Glaubst du, ich wüßte nicht, daß ein G-man in deinem Zimmer sitzt?« Er begann brüllend zu lachen, und mitten im Gelächter legte er auf.
    Langsam ließ auch Darring den Hörer auf die Gabel gleiten. Sein Gesicht schien blaß geworden zu sein.
    »Wie auf Bestellung«, murmelte er.
    Ich ging zum Fenster, das auf die 14. Straße hinausblickte.
    Dort unten lief der normale Verkehr. Ich konnte nichts Auffälliges feststellen.
    »Schicken Sie Jack nach Susley«, sagte ich. »Uitser unbekannter Feind scheint tatsächlich über eine gefährliche Organisation zu verfügen.«
    »Ich werde ihn fortschicken«, bestätigte Darring.
    »Sagen Sie mir Bescheid, wann es geschieht.«
    Ich verabschiedete mich von ihm und verließ die Bank.
    Im Hauptquartier traf ich Phil, der von einer Informationsrunde zurückkam.
    »Es hat sich herumgesprochen«, sagte er mit absichtlicher Übertreibung. »Eltern mit einem Jahreseinkommen von einer Million Dollar aufwärts schicken Ihre Sprößlinge aus New York fort. Die Flüge nach Süden, Norden, Westen und nach Europa sind ausgebucht. Ich frage mich, ob nicht das notleidende Verkehrsgewerbe die Erpressung zur Belebung ihres Geschäftes inszeniert hat.«
    »Und im Ernst?«
    »Soweit ich feststellen konnte, haben acht jugendliche Mitglieder des Tradition-Clubs New York verlassen. Darunter befinden sich fünf, deren Eltern zugegeben haben, einen Erpresserbrief erhalten zu haben. In vier Fällen sind die Eltern mitgereist. Die Reiseziele wurden natürlich verschwiegen.«
    »Darrings Mutter erhielt einen Brief, in dem die Ermordung des Jungen angekündigt wurde, weil wir benachrichtigt worden sind.«
    »Wie groß ist diese verteufelte Gang?« fluchte Phil. »Die Round-Tochter steht als erste auf der Liste. Dann folgt der junge McLeygh, und dann erst kommt Heley an die Reihe. Man sollte annehmen, die Gangster hätten genug damit zu tun, ihre beiden ersten Opfer zu überwachen. Sie müssen doch erst einmal bei ihnen feststellen, ob die Polizei eingeschaltet wurde oder nicht. Wieso haben sie es bei Heley sofort herausgefunden?«
    »Keine Ahnung! Jedenfalls fanden sie es heraus. Noch während ich bei Darring saß, rief der gleiche Mann an, der im Rovelt-Fall gesprochen hat. Er wußte sogar, daß ich mich in Darrings Zimmer befand.«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Das ist merkwürdig. Hast du gemerkt, daß dir jemand folgte?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Du bist doch kein Anfänger.«
    Er zündete sich eine Zigarette an. »Morgen werden wir wissen, ob Mr. Round zu zahlen entschlossen ist. Noch befindet sich seine Tochter in New York.«
    Kurz bevor ich das Büro verlassen wollte, rief mich Christoph Darring an.
    »Sie müssen Ihre Bewachung für Jack noch eine Nacht in Gang halten, Mr. Cotton. Jack weigert sich, New York heute schon zu verlassen, weil Lizzy Round einige Bekannte für heute zu einer Party eingeladen hat — selbstverständlich in der Round-Villa.«
    Er lachte leise. »Der alte Round läßt sein Girl nicht einen Schritt mehr auf die Straße. Also muß er für Zerstreuung innerhalb der vier Wände sorgen. Wenn Sie wüßten, wie sehr Harold Round Partys, Gesellschaften und

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