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0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde, und sie wurden abgestoßen.
    Klirrend fielen sie vor Nicole auf den Boden.
    Sie sah Zamorra bewußtlos am Boden liegen.
    Sie sah durch die Tür die Druiden in ihren weißen Overalls, und ihr wurde bewußt, daß sie eine Vampirin war. Die Wächter-Druiden würden nicht lange fragen. Sie würden zuschlagen und Nicole töten. Denn selbst wenn sie den Mund krampfhaft geschlossen hielt, um sich nicht durch die Länge ihrer Augenzähne zu verraten, würden die Druiden das Vampirische in ihr spüren.
    Rasch steckte sie die Zeitringe an ihre Finger.
    Es gab für sie nur noch eine Chance – die sofortige Flucht, zurück in die Gegenwart. Und sie hoffte, daß es funktionierte. Gestern, als sie versuchten, einen kurzen Testsprung zu machen, hatte es zur Bewußtlosigkeit geführt.
    Nicole wuchs förmlich über sich hinaus. Sie konnte sich später nicht erinnern, jemals so schnell gehandelt zu haben wie in diesem Augenblick.
    Sie warf sich über Zamorra, um damit Körperkontakt herzustellen, und noch während sie die ersten Druiden in das Zimmer stürmen sah, drehte sie den Zukunftsring mit dem blauen Stein.
    Und sie rief dazu Merlins Zauberspruch der Macht.
    »Anal’h natrac’h – ut vas bethat – doc’h nyell yenn vvé!«
    Und die Welt um sie herum veränderte sich abrupt. Das letzte, was sie sah, ehe sie zusammen mit Zamorra in den Strudel der Zeit eintauchte, war Sara Moon…
    ***
    Der MÄCHTIGE kam erst auf einer der Wunderwelten wieder zur Ruhe.
    Er nahm wieder feste, körperliche Gestalt an, und er starrte überrascht auf den Schwarzkristall, den er mitgenommen hatte. Jetzt verletzte ihn der Kristall nicht mehr. Die Steuerung durch Zamorra fehlte.
    Der MÄCHTIGE wußte, daß er nach diesem Fiasko ganz neu anfangen mußte. Er konnte nicht in seine alte Identität als Coron zurück. Er mußte sich eine neue Tarnexistenz unter den Druiden aufbauen, und er mußte sich auch eine neue Basis schaffen. Durch das Auftauchen dieser beiden Menschenwesen aus der Zukunft hatte er einen Rückschlag erlitten, wie er ihn sich in dieser Form niemals vorgestellt hatte. Und dazu kam der ungeheure Schock, daß jemand, der sich der Weißen Magie verschrieben hatte, einen Schwarzkristall benutzte und als Waffe gegen den MÄCHTIGEN einsetzte! Das war fast unmöglich!
    Der MÄCHTIGE ahnte nicht, daß es noch einen weiteren Effekt gegeben hatte. In dem Moment, als Zamorra den Schwarzkristall zur Waffe machte, war der gespeicherte Datenkomplex verfälscht worden. Zamorras reine Gedanken hatten die Struktur der Bösartigkeit durcheinander gewirbelt.
    CRAAHN stimmte nicht mehr mit den ursprünglichen Plänen überein.
    Die Tochter Merlins und der Zeitlosen würde zwar noch zum Bösen »kippen«, aber keine bedingungslose Sklavin der MÄCHTIGEN werden, wie sie es eigentlich sollte. Sie würde ihre eigenen Gedanken und ihren eigenen Willen behalten. Damit war Zamorras Aufgabe eigentlich schon erfüllt – er hatte für eine nachträgliche Bestätigung des Zeitablaufes gesorgt, der ohne sein Eingreifen ganz anders abgelaufen wäre. Ein Zeitkreis hatte sich erfüllt – wieder einmal.
    Dafür würde etwas anderes geschehen. Erst durch das veränderte Psychoprogramm CRAAHN würde sich Sara Moons Zeitauge bilden, mit dem sie eine kurze Spanne weit in die Zukunft oder Vergangenheit blicken konnte…
    Aber da war noch ein weiterer Effekt von Zamorras Aktion. Er hatte sich immer gefragt, woher bei seinem ersten Aufenthalt auf dem Silbermond ihn der MÄCHTIGE, der in Gestalt der Hohen Lady auftrat, kannte und warum er in geradezu panischer Angst vor Zamorra geflohen war.
    Jener MÄCHTIGE war Coron gewesen. Als er viel später Zamorra wiedersah, packte ihn der Schock erneut, den er niemals richtig hatte verarbeiten können. Ein weiterer Zeitkreis hatte sich damit geschlossen.
    Aber ein dritter war geöffnet worden.
    Nicole hatte Sara Moon gesehen – die zu dieser Zeit noch gar nicht geboren sein konnte, die aber auch keinen von Merlins Zeitringen besaß, mit dem sie in die Vergangenheit hätte vorstoßen können. Ein neues Rätsel…
    ***
    Als Nicole die Augen wieder öffnete, lag sie mit Zamorra in der kleinen Zentrale der Station der Ewigen. Sie hörte eine Roboterstimme zählen.
    »Fünfundzwanzig – vierundzwanzig – dreiundzwanzig – zweiundzwanzig…«
    Sie richtete sich katzengleich auf. Sie sah Omikron, der von zwei Männern in Schwarz festgehalten wurde. Er trug seinen Helm nicht mehr, und Nicole konnte sein angstverzerrtes Gesicht

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