Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sehen. Todesangst!
    Und sie konnte in seinen Gedanken erkennen, daß die Station nur noch wenige Sekunden vor der Selbstvernichtung stand.
    »Zerstörung? Warum?« stieß sie hervor.
    »Ich habe zu hoch gespielt und verloren«, stieß der Ewige hervor, der noch gar nicht richtig begriff, daß Zamorra und Nicole tatsächlich noch zurückgekommen waren – nur um mit in den Tod gerissen zu werden.
    »Ein Funkbefehl des ERHABENEN… ein Programm, direkt im Computer verankert… unlöschbar…«
    Seine Gedanken sagten Nicole das, was er nicht so schnell hervorsprudeln konnte. Und sie war immer noch in der Phase der irrsinnig schnellen Reaktionen. Wieso sie so spontan auf die einzig richtige Idee gekommen war, konnte sie später nicht mehr sagen. »Wie lange ist das her, Omikron?« stieß sie hervor.
    »Zweihundert Einheiten«, keuchte der Ewige.
    »Zwölf – elf – zehn – neun…«, zählte die Computerstimme den Untergang herbei. Omikron stöhnte verzweifelt auf.
    Nicole kannte jetzt die Länge der Einheiten, die sich nur geringfügig von der Dauer irdischer Sekunden unterschied. Sie sah das Computerterminal und warf sich förmlich darauf. Und sie drehte den Vergangenheitsring, während sie Körperkontakt fand, und schrie Merlins Machtspruch.
    »Anal’h natrac’h – ut vas bethat – doc’h nyell yenn vvé…«
    Und mit dem Ring wurde sie in die Vergangenheit geschleudert und nahm dabei den Rechner mit, riß ihn aus seinem Verbund mit der Station.
    Der Zeitlogik war der Computer nicht gewachsen. Und noch während Nicole fühlte, daß sie mit einem seltsamen elektronischen Verbund mitten im Nichts materialisierte, benutzte sie den Ring erneut für die Rückkehr. Aber diesmal ohne den Rechner…
    Genau passend tauchte sie wieder auf, stand vor dem fassungslosen Omikron und lächelte ihn an. Die Computerstimme war nicht mehr zu hören.
    »Null«, murmelte Omikron.
    Aber Null kam nicht mehr.
    »Der Computer existiert nicht mehr«, sagte Nicole. »Sie können aufatmen, Omikron. Es ist geschafft, wir leben.«
    Er sah ihre Vampirzähne und erschauerte unwillkürlich. Und Nicole fühlte, wie ganz allmählich in ihr der Durst aufstieg.
    Da wurde ihr noch etwas klar.
    Ohne Coron, den MÄCHTIGEN, würde es keine Rückverwandlung geben.
    Nur Coron wußte, wie Nicole wieder zu einem normalen Menschen gemacht werden konnte. Aber Coron war fort. Er würde unauffindbar sein.
    Hoffnungslosigkeit schlug über ihr zusammen wie eine gigantische Springflut. Zamorra und sie hatten überlebt, waren der Todesfalle Silbermond entkommen – aber um welchen Preis?
    Wie konnte sie mit dieser Belastung weiterleben? Sie war eine Gefahr für jeden Menschen!
    Lieber Gott, dachte sie verzweifelt, laß uns irgend eine Lösung finden.
    Irgend eine… denn die Alternative ist der Tod!
    Aber Nicole wollte nicht sterben!
    Sie sah zu Boden. Dort lag Zamorra, immer noch bewußtlos von dem Schock, den ihm der Schwarzkristall bereitet hatte. Würde Zamorra eine Lösung finden? Gab es überhaupt eine?
    Sie konnte nur hoffen.
    Sie sah Omikron an, der sich jetzt aus den Händen der Männer in Schwarz befreien konnte. Die Todeszeit war abgelaufen, sie sahen keinen Sinn mehr darin, ihn an seinen Bewegungen zu hindern.
    »Ich habe die Zerstörung verhindert«, sagte Nicole spröde. »Omikron, ist Ihnen klar, daß Sie mir Ihr Leben verdanken?«
    Sie erschrak vor sich selbst. War die Veränderung in ihr schon so groß?
    Es war doch nie ihre Art gewesen, andere in dieser brutalen Form moralisch unter Druck zu setzen! Aber gerade hatte sie es getan.
    »Ich weiß es«, sagte Omikron heiser. »Und mir ist klar, daß ich Ihnen mindestens einen großen Gefallen schulde.«
    »Ich werde Sie«, sagte Nicole gegen ihren Willen, »bei Gelegenheit daran erinnern. Jetzt aber – sollten Sie uns nach Hause bringen.«
    »Ja«, sagte Omikron. »Zurück zur Erde…«
    Aber die Station hing im Nichts unbeweglich fest. Ohne den Computer war sie nicht mehr steuerbar…
    ENDE des zweiten Teils
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 405 »Kampf um Merlins Burg«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 250 »Der Höllensohn«, und folgende

Weitere Kostenlose Bücher