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0417 - Attentat auf die INTERSOLAR

Titel: 0417 - Attentat auf die INTERSOLAR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts unversucht, um Einfluß auf den Stoffwechsel seines Körpers zu gewinnen. Sicher gab es eine Möglichkeit, sich auf parapsychischem Wege am Leben zu erhalten. Es gab fast nichts, was sich mit psionischer Energie nicht erreichen ließ, wenn sie nur stark genug war und richtig angewendet wurde.
    Aber daran dachte der Mutant jetzt nicht. Er gab sich völlig dem Genuß des Saugens hin. Wie immer während seiner Mahlzeiten sah er das Bild seiner Mutter vor sich, die sich vor seinem geistigen Auge bewegte und ihm zulächelte.
    Der häßliche Gedanke, daß seine Mutter tot war und konserviert in einem Sarg auf dem Dach des Schreins lag, drang in Corellos Gehirn. Seine Augen flackerten, und er spie den Sauger aus. Der Greifarm führte Sauger und Schlauch zurück; der Boden schloß sich hinter der simplen automatischen Vorrichtung.
    Minutenlang lag Corello da und würgte. Er war so mit seinen Gedanken beschäftigt, daß er weder sah noch spürte, daß ein Besatzungsmitglied in die Kabine gekommen war. In diesem Moment wäre es einfach gewesen, Corello zu töten, denn er dachte an nichts anderes, als an seine verstorbene Mutter.
    Doch die Menschen, die mit Corello an Bord eines Raumschiffes lebten, standen völlig unter der Kontrolle des Mutanten und kamen auch dann nicht auf den Gedanken, ihn zu töten, wenn sich eine Gelegenheit dazu bot.
    Corellos Gefühle wurden so übermächtig, daß der mißgestaltete Körper zu beben begann.
    „Ich muß dich sehen, Mutter", stieß er hervor.
    Als er sich anschickte, den Sarg in den Schrein zu holen und ihn zu öffnen, erreichte ihn ein Gedankenimpuls des Raumfahrers, der vor dem Schrein stand und verständnislos zu ihm hereinblickte.
    Corello zuckte zusammen. Er fühlte sich bei einer intimen Beschäftigung ertappt. Das machte ihn rasend. Der Mann vor dem Schrein wich einen Schritt zurück und stammelte eine unverständliche Meldung.
    Die acht Zentimeter durchmessenden Augen des Mutanten schienen zu glühen.
    „Wer bist du?" fragte er, und der Außenlautsprecher verlieh seiner schrillen Kinderstimme die Kraft, die ihr Besitzer ihr nicht geben konnte.
    „Mamos Topay, TAPUR!" sagte der Ankömmling devot.
    „Topay, du kleine Ratte!" schnaubte Corello. „Bist du dir darüber im klaren, daß ich dich jetzt töten werde?"
    Der Mann sank auf die Knie, aber nicht, weil er einem inneren Impuls folgte (dazu war er viel zu entsetzt), sondern weil Corello ihn durch einen Psi-Befehl dazu zwang.
    „Ja, TAPUR", murmelte Topay. „Wenn du es für richtig hältst."
    „So leicht kommst du nicht davon!" schrie Corello mit sich überschlagender Stimme. „Ich werde dich von deinem Parablock befreien und dich danach töten. Dann kannst du voll auskosten, was es bedeutet, mich zu beleidigen."
    Mamos Topay war unfähig zu antworten. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Er kniete und starrte auf das Monstrum innerhalb des Schreins. Ein letzter Funke Selbstbewußtsein, der noch in einem verborgenen Winkel seines Gehirns existierte, riet ihm zur Flucht.
    „Bevor ich dich töte, wirst du jedoch meiner Mutter huldigen", sagte Corello. „Du wirst sie ansehen und mir dann sagen, wie schön sie ist."
    Der Umstand, daß sich Corello in Gedanken erneut mit seiner Mutter beschäftigte und Topay ein wenig aus der parapsychischen Kontrolle entließ, ließ den Funken in Topays Gehirn zu einer kleinen Flamme werden. Mamos Topay erhob sich und wankte mit unsicheren Schritten in Richtung der Kabinentür.
    Corello, der ihn beobachtete, lächelte hämisch. Als Topay die Tür fast erreicht hatte, benutzte Corello einen Impulsstrahler, um den Raumfahrer zu töten. Corello handhabte die in der Schreinaußenwand eingelassene Waffe mit Geisteskraft. Auch ohne seine Hände bediente er den Strahler so geschickt, daß Topay in dem Augenblick starb, als er sich schon in Sicherheit gewähnt hatte.
    Corello rief zwei seiner Marionetten herbei und ließ Topay von ihnen wegschaffen. Er weidete sich am Entsetzen der beiden Männer, als diese die Leiche erblickten.
    „Jeder, der dich beleidigt, wird auf diese Weise sterben, Mutter", sagte der Mutant, als er wieder allein war.
    Seine Erregung klang allmählich ab, und er konnte sich wieder dem Mann zuwenden, den er dazu ausgewählt hatte, das Solsystem zu zerstören. Das hundert Meter durchmessende Kugelschiff Corellos folgte der INTERSOLAR in einem Abstand von knapp drei Lichtjahren. Trotzdem gelang es Corello immer wieder, die Individualschwingungen Perricone Heubleins

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