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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nordende.«
    »Wann seid ihr fertig gewesen?«
    Fred Scopa wurde unsicher. »Wieso? Was ist? Viertel nach vier fuhren wir in die Stadt zurück.«
    Ich sah zur Uhr. Es war zwanzig Minuten nach fünf. Ich wies auf die glatte Schwelle aus Granit. Phil und Fred kamen näher, und dann sahen sie es auch.
    Unter der Bronzetür sah ein kleiner halbmondförmiger, blutroter Fleck hervor.
    Ich bückte mich, schob eine Messerklinge dahinter, und dann kam ein frisches Blütenblatt einer roten Rose zum Vorschein.
    »Ich glaube kaum, dass jetzt noch jemand da ist, aber tretet vorsichtshalber lieber beiseite.«
    Drei Sicherungsflügel klickten leise.
    Ich zog ein Taschentuch hervor und drückte dann den massiven Griff am äußersten Ende nach unten. Dann zog ich die Tür auf.
    Sie war erst halb offen, als ich schon eine Mischung von Parfüm und Zigarettenrauch riechen konnte, die aus dem Mausoleum herauskam.
    Es war niemand mehr drinnen. Auf dem glatten Granitboden lag ein zertretener Rosenstrauß, ein paar Blütenblätter davon noch auf der höheren Türschwelle.
    Während Fred und ich auf die Schwelle traten, ging Phil davon.
    An der Angelseite der Tür lehnte ein hölzerner Pfahl, der von innen unter dem Knauf des Türdrückers gestanden hatte und den Zugang versperrte. Es hätte niemanden gewundert, wenn sich der Griff einer alten Bronzetür nicht mehr rührte.
    Später erfuhr ich, dass die Cops die Mausoleen nur flüchtig kontrolliert hatten. Sie fassten an alle Türen, die teils Drücker, teils drehbare Ringe hatten, und sie ließen es dabei, dass sie eben geschlossen waren, wie es sich gehörte. Sie galten als versperrt und nicht mehr zu öffnen.
    Hier war das Schloss geölt worden. Jede Spur davon an der Außenseite hatte man mit Staub oder Asche beseitigt.
    Als Phil mit dem Material zur Spurensicherung zurückkam, hatte ich nur wenig Hoffnung, etwas zu finden. Es stellte sich auch bald heraus, dass die Mühe vergebens war.
    Zwischen der Rückwand des Mausoleums und der Mauer war ein Zwischenraum von etwa einem Yard. Man konnte sehen, dass da herumgetrampelt worden war, es gab aber keine brauchbaren Abdrücke. Zwei runde Löcher im Erdreich zeigten, dass da eine Leiter gestanden hatte.
    Phil legte seine Hände zusammen, und ich stieg nach oben.
    Hinter der Mauer war ein schmaler Feldweg mit Reifenspuren, dahinter kam ein großes Kornfeld. Schon nach fünfzig Yards sprang rechts das Gelände der Friedhofsgärtnerei in das Feld hinein und schirmte so jeden Blick von der Straße nach hier ab. Damit war alles klar.
    ***
    Wir gingen zu unseren Wagen zurück und fuhren den Weg hinauf, bis er den Feldweg erreichte und mit ihm zusammen geradeaus weiterführte. Wir fuhren noch zwei Meilen, dann erreichten wir eine Nebenstraße, die laut Wegweiser nach fünf Meilen die Hauptstraße nach New York erreichte.
    Das hatten sich die Gangster gut ausgesucht.
    Diese Strecke lag außerhalb jeden Verkehrs und war auch für die Polizei uninteressant, nachdem May Hames auf dem Friedhof nicht gefunden wurde und damit also längst weggebracht sein musste.
    Aus diesem Plan ging hervor, dass die Gangster mit einer Überwachung der Hames auch auf dem Friedhof gerechnet hatten. Sie hatten aber auch darauf spekuliert, dass diese Überwachung, dem Ernst der Stätte entsprechend, gelockert sein würde.
    Nun musste ich wissen, wer diesen zweiten Kranz mit der seltsamen Widmung auf der Schleife bestellt hatte. Ich war sicher, dass es auf der ganzen Welt keinen DMCXIII Klub gab. Eine Kranzspende nach der Beisetzung war schon ungewöhnlich. Wie viel mehr musste dann die geheimnisvolle Widmung eine Frau neugierig machen.
    Fred Scopa hatte von dem Mädchen aus dem Blumenladen berichtet, die das Haus, in dem die Hames wohnte, gegen Mittag betreten hatte. Sie hatte niemandem Blumen gebracht, ihr Auftrag war also klar.
    Wir fuhren nach Bridgeport zurück und hielten zuerst bei dem Blumengeschäft.
    Ich klärte die Inhaberin auf, um was es ging. Sie war ganz entsetzt, dass es so etwas in dieser Stadt geben konnte. Den Kranzauftrag hatte sie am Morgen selbst entgegengenommen.
    »Es war ein Eilauftrag, der noch bis zum Mittag ausgeführt werden sollte. Der Kranz kostete zwanzig Dollar, und der Herr legte freiwillige fünf Dollar für die eilige Lieferung drauf. Wir sollten den Kranz auf das Grab legen und Mrs. Hames benachrichtigen, da der Herr keine Zeit hatte, er musste gleich nach Washington weiter.«
    Nun wusste ich, wo wir ihn ganz bestimmt nicht zu suchen

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