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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinem Rücken hin und her.
    Es dauerte keine Minute, bis alle drei unten am Wagen waren.
    Buddy legte die Frau auf Decken in den Kofferraum, James packte die Leiter zusammen und schob sie unter einen der Sitze.
    ***
    Für den Fall, dass sich bei Cops Inn etwas tun sollte, waren Phil und ich im Office geblieben. Wenn es in Bridgeport einen dritten Mann gegeben hatte, dann war damit zu rechnen, dass er uns beide oder zumindest einen von uns gesehen hatte. Wir tauchten in der Gegend also besser erst auf, wenn Resultate zu erwarten waren.
    Es war Freitagabend gegen 9 Uhr.
    Ich kam mit einem Topf Kaffee und einer Rolle Keks aus der Kantine, als ich unten ein urweltartiges Gebrüll hörte. Dann tat es einen Schlag, und jemand kam im Sturm die Treppe herauf.
    Es war ein junger Hüne in einem blauen Ausgehanzug mit einem komischen europäischen Hut, den er jetzt abnahm, während er beinahe feierlich auf mich zukam. Die Wolke von Rum, die ihm vorauseilte, war fast zu sehen.
    Er ließ eine Rede auf mich los, aus der ich zuerst das Wort Mord herauspickte und den Rest zu sortieren versuchte. Es war noch ein Wort dabei, das mich leicht elektrisierte.
    Phil wunderte sich über meinen Besuch und kam heran. Er stellte sich vor, ich mich ebenfalls, und Ole Olsen tat ein Gleiches. Es war wie auf einem Hausball bei Vanderbilts. Phil holte drei Pappbecher und schenkte ein. Wir setzten uns. Der Norweger benutzte den Kaffee zum Mundausspülen, schluckte ihn aber wider Erwarten unter Naserümpfen hinunter.
    Ich telefonierte nach Ben Hook, der in der Funkleitstelle Dienst hatte und sich schnell vertreten ließ. Ben sprach norwegisch und schwedisch, weil seine Eltern aus einem dieser Länder kamen. Die beiden legten gleich los. Zwischendürch nuschelte uns Ben einmal zu: »Hochkarätig betrunken, aber erstaunlich klar.«
    Als wir die Übersetzung hörten, wusste ich, dass ich vorhin die Hauptsache richtig verstanden hatte.
    In der Nähe des Piers war ein Tätowierer ermordet worden. Olsen hatte den Laden betreten und den Mann mit einem Messer in der Brust aufgefunden. Der Steuermann hatte nichts angefasst, die innen steckenden Schlüssel abgezogen und die Tür verschlossen. Dann hatte er einen Cop gesucht und eine große Enttäuschung erlebt. Daher kam er direkt zu uns.
    Die Adresse wusste er nicht, konnte uns aber'dahinführen.
    Ich alarmierte unseren Doc, den dicken Sam Steinberg zur Spurensicherung, einen Kollegen für die Aufnahmen, und Ben Hook musste als Dolmetscher mit. Mit zwei Wagen rauschten wir ab.
    Wir mussten bis zum Pier 18 fahren, und von da aus irrte sich Olsen zweimal, bis wir schließlich das kleine Schaufenster mit den bunten Bildern in der Caroline Street, einer kurzen Nebenstraße beim Pier 21, fanden.
    Der Norweger gab mir die Schlüssel und zeigte, dass er den Türgriff nur mit dem Daumen am äußersten Ende angefasst hatte. Der Junge musste auf langen Fahrten aufmerksam einen Haufen Krimis gelesen haben.
    Der Laden war nur ein kleiner Raum, in dem ein runder Tisch mit Bildermappen stand, um ihn herum vier billige Stühle.
    An den Wänden hingen hinter Glas und Rahmen Farbfotos von Original-Tätowierungen auf Armen, Oberschenkeln und mächtigen Brustkästen. Köpfe waren nicht mit aufgenommen. Von dem nach hinten führenden Flur ging rechts das Arbeitszimmer ab, daneben kam eine Toilette, gegenüber lag ein kleines Schlafzimmer neben der Küche. Bis auf Toilette und Schlafzimmer war in allen Räumen volles Licht eingeschaltet.
    Die Leiche lag im Arbeitszimmer auf dem Fußboden.
    Es war ein kleiner grauhaariger Mann, der auf der linken Seite lag. In seiner Brust steckte ein kräftiges Taschenmesser.
    Ich sah mich um. An einer Längswand stand eine Couch mit einer roten Gummidecke, ein kleiner, fahrbarer Tisch mit Glasplatte, auf der sich ein elektrischer Nadelapparat, Flaschen, Porzellantöpfe und kleine Kunststoffbehälter befanden. Am Boden daneben lag ein umgekippter Drehsessel.
    Ich rührte kein Stück an und zog mich zurück, als George Baker die Fotos machen wollte.
    Nachdem er fertig war, gingen wir wieder hinein. Als der Doc die Leiche auf den Rücken drehte, stieß er einen knurrenden Laut aus und wies auf den Fußboden. Dort war jetzt ein Springmesser mit Holzgriff zu sehen, dessen spitze schmale Klinge Blutflecke aufwies. Es hatte unter der linken Seite des Toten gelegen.
    Ich rief nach George Baker, der davon drei Aufnahmen aus verschiedenen Winkeln machte. Auf einen Wink von mir schoss er auch eine

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