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0417 - Die Straße der Gräber

0417 - Die Straße der Gräber

Titel: 0417 - Die Straße der Gräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gebildet. Dort standen sie wie Statuen, starrten auf die Gefesselten und taten noch nichts.
    Bis zu dem Augenblick, als sich einer der vier aufbäumte.
    Vielleicht wollte er das Rad wieder in Bewegung setzen, ich wußte es nicht. Jedenfalls hatten die Horror-Reiter etwas dagegen. Ihre Lanzen schossen vor, ich rechnete damit, daß es vier Tote geben würde, aber die Unheimlichen kippten nur das Rad um.
    Es landete auf der Seite, wippte noch einmal nach und lag dann still. Beruhigt atmete ich aus.
    Auf meinem Gesicht lag der kalte Schweiß. Eine endgültige Entscheidung stand dicht bevor. Ich wußte, daß ich nichtsdagegen unternehmen konnte, denn ich war zwar Zeuge, befand mich aber trotzdem noch in einer Zwischenphase.
    Die Horror-Reiter hatten ihre Pflicht getan. Auch mich überraschten sie mit ihrem plötzlichen Abritt. Sie rissen ihre Pferde herum und sprengten davon.
    Es war ihnen egal, ob jemand im Wege stand. Die schwarzen Tiere, aus deren Nüstern plötzlich Feuerlanzen schossen, schleuderten die Menschen um, die sich nicht schnell genug hatten in Sicherheit bringen können.
    Nebeneinander sprengten sie über die Dorfstraße und waren schon bald in die Dunkelheit der Nacht getaucht.
    Sie hatten ihre Pflicht und Schuldigkeit getan. Was nun folgte, war Sache der Bewohner.
    Ich atmete tief aus. In der letzten Zeit hatte ich unter einer starken Spannung gestanden und war leider nur Zeuge dieses Vorfalls gewesen. Zu gern hätte ich eingegriffen, doch ich durfte dem Schicksal nicht ins Handwerk pfuschen.
    Meine Gedanken kehrten zu den sieben Gräbern zurück. Zu dieser Straße der Kreuze.
    Waren es die letzten Ruhestätten für die sieben bedauernswerten Menschen? Noch wußte ich es nicht genau, aber die Menschen setzten sich plötzlich in Bewegung und schritten auf das Rad zu. Es waren die Soldaten.
    Voran ein Trommler. Ich sah nur die Bewegungen und hörte ansonsten keinen Laut. Wie der Mann ging und wie die anderen ihm folgten, erweckte es den Eindruck, als würde die Szene in einer Exekution enden.
    Wenig später waren die Flammen erloschen, und das Rad lag in der Dunkelheit. Jetzt spendete nur noch der Mond sein kaltes Licht, bis einer der Soldaten einen Befehl gab, zwei andere wegrannten und mit Fackeln zurückkehrten.
    Sie hatten sie bereits angezündet. Das Pech an den oberen Enden der Stäbe gab ein dunkelrotes Feuer. Es produzierte Schatten und Licht gleichermaßen, so daß über die Dorfstraße ein flackerndes Spiel aus Hell und Dunkel tanzte.
    Auch ich wurde von dieser unheimlich wirkenden Szenerie eingefangen. Das hier war schaurig, wirklich finsterstes Mittelalter, und auch der Tod lauerte schon im Hintergrund.
    Schlimm war auch diese Lautlosigkeit, mit der alles ablief. Hätte ich Stimme oder Schreie gehört, mein Gott, ich hätte mich sicherlich wohler gefühlt, so aber mußte ich zusehen, wie die Soldaten die Fesseln der sieben an die Radspeichen gebundenen Menschen mit ihren Waffen zerschnitten.
    Jetzt waren die anderen frei, aber auch erschöpft, denn sie konnten sich aus eigener Kraft nicht aufrichten. Sie fielen von den Speichen, lagen übereinander, und einer der Soldaten zog plötzlich eine lange Peitsche aus seinem Gürtel.
    Als er weit ausholte, sprangen andere zurück, um nicht getroffen zu werden.
    Der Mann schlug zu.
    Das Leder traf nicht nur einen der sieben, fast jeder Körper wurde erwischt. Die Menschen lagen zu dicht beieinander. Und auch ein zweiter schlug so lange zu, bis es die Bedauernswerten aus eigener Kraft schafften, auf die Füße zu gelangen.
    Schwankend blieben sie stehen, sie stützten sich gegenseitig und wurden abermals von den Peitschen getroffen.
    Man trieb sie voran.
    Die Soldaten konnten ihre Aggressionen an ihnen auslassen. Sie bewiesen in der Masse wieder einmal, wie stark sie waren, und die Dorfbewohner folgten ihnen, um sich das grauenhafte Schauspiel nicht entgehen zu lassen. Sogar Kinder waren von ihren Eltern mitgenommen worden.
    Welch eine Welt!
    Getroffen von den Hieben der beiden Peitschen und begleitet von der johlenden Menge, wurden die sieben Menschen durch das Dorf getrieben. Es ging dorthin, wo ich die sieben Gräber gesehen hatte.
    Doch was war das?
    Ich sah keine Kreuze.
    Vor meinen Augen lag die schlammige Straße oder der Platz etwas außerhalb des Dorfes.
    Keine Spur von den bleichen Kreuzen.
    Das sollte verstehen, wer wollte, ich jedenfalls verstand es nicht, aber ich wollte weiter sehen, was passierte.
    Sie hatten ihre Pläne mit den sieben

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