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0418 - Kurier der Galaxis

Titel: 0418 - Kurier der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ziehen.
    Bei der Intelligenz und Verschlagenheit des Imperators wäre es ihm sicher gelungen, sämtliche Verdachtsmomente außer Kraft zu setzen und die Bedenken oder Anschuldigungen gegenstandslos werden zu lassen. Diese Gefahr konnte Rhodan nicht eingehen.
    Deighton und Rhodan hatten also beschlossen, den umständlicheren Weg, aber gerade dadurch sichereren Weg zu gehen.
    Und aus Cascal war ein KhonanTap-Agent geworden.
    Sein Ziel: Das mehr als achtzehntausend Lichtjahre entfernte Ephelegon-System.
    Sein Auftrag: Die fünf Datenpakete zu überbringen und die Reaktionen abzuwarten. Notfalls Flüchtende zu übernehmen.
    Wozu dann aber das Versteck im Warin-Konverter?
    Wieder einmal stand Cascal vor einem Rätsel.
     
    *
     
    Dyroff Hypern wurde von Cascal als „kleiner Mann" bezeichnet, obwohl er einhundertsiebzig Zentimeter groß war, also nur zwanzig Zentimeter kleiner als sein Chef. Cascal durfte dies sagen, ohne daß ihn Dyroffs Pranke aus dem Sessel riß; sie waren Freunde. Dyroff lag halb entspannt in seinem Kontursessel, und vor ihm spielten die Lichter über die umfangreiche Instrumentenausrüstung und die Tastatur. Dyroff vertrat den Kommandanten. Die OVERLUCK fegte im Linearflug dem Ephelegon-System entgegen, dem Hauptsitz der Zentralgalaktischen Union. Achtzehntausend und dreihundertzweiundzwanzig Lichtjahre wurden in schnellstem Flug zurückgelegt.
    An Dyroffs Körper, einem mächtigen Gebilde aus Knochen und Muskeln, an seinen breiten Schultern, war kein einziges Gramm Fett. Sein glänzender Verstand arbeitete ebenso - ohne Schlacken, ohne sinnlose Umwege. Nur, daß die Probleme, mit denen sich Dyroff bisher beschäftigt hatten, meist sinnloser Natur gewesen waren. Er verstand es meisterhaft, aus zahllosen winzigen Fakten und Beobachtungen, aus Gerüchten und Gesichtsausdrücken, kurz: aus den Dingen, die anderen Menschen entgingen, zu kombinieren und rechtzubehalten. Das hatte sich bei dem Einsatz in der Vergangenheit gezeigt, wo Hypern in letzter Sekunde noch einen kleinen Transmitter hatte herbeischaffen lassen. Hypern fuhr über seinen kahlgeschorenen Kopf, der braun wie dünner Kaffee war. Scharfe schwarze Augen musterten, halbverborgen unter den buschigen hellen Brauen, eine Zeitlang die Instrumente, dann verschwanden die Falten in der Stirn.
    Er bemühte sich, vorauszudenken. In der Studentenzeit in Terrania hatten Caseal und er die Bezeichnung „die Trouble-Brothers" gehabt. Sie ergänzten sich hervorragend, aber seit dem Tag, an dem Cascal wieder in Trade City aufgetaucht war, schwieg Cascal zu viel und zu lange. Dies konnte nur einen Grund haben: Cascal war mit den Dingen belastet, die zu groß waren, zuviel Verantwortung erforderten. Es hing selbstverständlich, und das wußte an Bord nur außer Cascal er selbst, Dyroff Hypern, mit Rhodan und dem Imperium der Menschheit zusammen. Welcher Auftrag führte die OVERLUCK nach Rudyn, und welcher hatte sie in Wirklichkeit nach Nosmo gebracht?
    Er wußte es nicht. Noch nicht. Jedenfalls waren die mikromechanischen Geräte im Wert von elf Milliarden Solar nur ein Vorwand. Wenn auch ein hervorragender Vorwand. Was aber trug Cascal mit sich herum? Es schien kostbarer zu sein als Howalgonium.
    Hypern zuckte die Schultern.
    Er würde es erfahren, wenn er Caseal wieder aus einer aussichtslosen Situation heraushauen würde. Er wandte sich an Shaw Alfaro, den großen, hageren Astrogatoren der OVERLUCK.
    „Lies mir doch bitte aus dem Handbuch über Rudyn vor, ich schwebe ungern ein, ohne zu wissen, was unter mir liegt,"
    „Wir haben noch vierundzwanzig Stunden Zeit", sagte Shaw und richtete dunkle Augen unter schlohweißen Brauen auf Hypern. „Warum so eilig?"
    Hypern erwidert ruhig: „Ich möchte darüber nachdenken können."
    Shaw Alfaro zog das dicke Handbuch hervor, schlug die betreffende Seite in dein Datenpaket auf und begann vorzulesen: Die beiden Mädchen und die Männer an den Pulten hörten aufmerksam zu.
     
    7.
     
    Die OVERLUCK ging drei Lichtminuten vor der Bahn des elften Planeten in den Normalraum zurück.
    Joaquin Manuel Cascal saß an seinem Platz, und alle seine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt.
    Jetzt wußte er genau, welches Risiko er einging - aber jetzt war es auch zu spät für Skrupel oder Ausflüchte.
    „Eine normale Sonne des G-Typs", sagte Alfaro halblaut. „Elf Planeten, vierter Planet ist Rudyn."
    „Die Sonne ist auch das einzige Normale an diesem System", knurrte Cascal.
    Er bremste die OVERLUCK auf die Hälfte

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