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0419 - Der Grusel-Star

0419 - Der Grusel-Star

Titel: 0419 - Der Grusel-Star Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bleib du noch unten. Halt noch ein wenig aus, Nikos, okay?«
    »Ja, das mache ich.«
    Suko befand sich in einem niedrigen Raum. Aber er konnte noch stehen. Gegenüber sah er eine Eisentür. An der Wand hingen zwei Kästen, die geschlossen waren. Die Mechanik des großen Pendels war von ihm mit der Hand nicht abzustellen. Er ging davon aus, daß er sich die Kästen näher ansehen mußte.
    Geduckt lief Suko auf sein Ziel zu. Doch der Chinese erreichte die Kästen nicht mehr.
    Plötzlich flog die Tür auf. Sie wurde hart nach außen gerammt und hätte den Chinesen fast erwischt. Suko konnte sich nur mit einem schnellen Sprung zur Seite retten.
    Die beiden Männer stoppte er nicht. Sie gehörten zu Vincent van Akkerens Mannschaft und waren wohl gekommen, um nachzusehen, wie es den Gefangenen ging. Vielleicht wollten sie auch das Pendel abstellen. Jetzt sahen sie Suko und grinsten plötzlich breit, denn sie verließen sich auf ihre beiden gefährlichen Enterhaken, die sie in den rechten Händen hielten…
    ***
    Ein Märchen aus 1001er Nacht empfing mich. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, eine völlig andere Welt zu betreten. Auf dieser Yacht war eben alles möglich.
    Der süßliche Geruch, der mir entgegengeströmt war, stammte nicht vom Blut irgendwelcher geschlachteter Tiere. Es war der Hauch des Vergessens, abgegeben von den brennenden Zigaretten, die man mit der Bezeichnung Marihuana versah.
    Man rauchte, man genoß.
    Und es war der Pascha, der sich besonders wohl fühlte. Vincent van Akkeren hockte oder lag auf einer Menge von gewaltigen Seidenkissen am Rand eines Pools mit rötlich schimmerndem Wasser. Vier Mädchen bedienten ihn. Sie alle waren nur leicht bekleidet, so wie die Kleine, die ich oben auf dem Gang gesehen hatte.
    Hinter van Akkeren befand sich ein Vorhang, der allerdings geschlossen war. Um den Mann zu sehen, mußte ich quer über den Pool schauen. Auch er entdeckte mich und winkte mir jovial zu, als wären wir gute Bekannte.
    Was sollte das schon wieder?
    »Kommen Sie, Sinclair, kommen Sie zu mir.«
    Aus verständlichen Gründen zögerte ich und sah mich zunächst einmal um, ob ich nicht in eine offene Falle rannte. Aber davon war nichts zu sehen.
    Die gesamte Umgebung wirkte schaurig-schön. Schaurig deshalb, weil ich auch hier die offenen Totenköpfe sah, aus deren Stirnen die Flammen schlugen.
    Das rote Feuer gab dieses geheimnisvolle, mit vielen Schatten durchzogene Licht, das eine gewisse Unruhe in den Raum brachte.
    Es schien sich alles zu bewegen. Die Wände, das Wasser, die Menschen, die Teppiche, die Kissen und stark gepolsterten Sitzbänke.
    Eine Welt für sich.
    Aber auch eine schöne Welt?
    Für mich nicht. Ich hatte von van Akkeren schon zuviel über gewisse Grausamkeit gehört, so daß ich vor ihm nur Abscheu empfinden konnte. Zudem fragte ich mich, ob die Mädchen, die ihn bedienten, bei diesen Schreckenstaten mitgemacht hatten. Sie jedenfalls wirkten auf mich kaum wie Menschen, eher wie Puppen, die immer lächelten und dem Pascha jeden Wunsch von den Augen ablasen.
    »Wollen Sie nicht zu mir kommen, Sinclair? Es ist hier nett. Sie können sich mit mir zusammen verwöhnen lassen.«
    »Soll das für Sie der Himmel sein?«
    Er lachte. »Erfaßt, Sinclair, erfaßt. Zumindest so etwas Ähnliches wie der Himmel. Vielleicht eine positive Hölle, ein Liebesnest…«
    »Was haben denn die Menschen gesagt, die von Ihnen getötet wurden, als sie dies hier sahen?«
    »Nichts.« Er lachte laut und schallend. »Weil sie nichts mehr sagen konnten. Sie haben es bis hierher gar nicht geschafft. Die anderen Fallen waren tödlich. Aber Sie sind da, Sinclair, Sie haben die Totenschädel überwinden können. Gratuliere.«
    »Ich werde auch noch mehr überwinden, van Akkeren.«
    »Meinen Sie mich damit?«
    »Wen sonst?«
    Er winkte mit beiden Händen ab und ließ sich dann einen Becher mit Wein reichen. In der linken Hand hielt er die lange Spitze, in die er eine Zigarette gesteckt hatte. »Was bilden Sie sich alles ein, Sinclair? Nein, mich schaffen Sie nicht. Ich bin auf eine gewisse Art und Weise unangreifbar. Ich gebe zu, daß Ihnen vieles gelungen ist. Sie haben mich auch geleimt, indem Sie das Richtschwert der Templer zerstörten, aber noch haben Sie nicht gewonnen. Sie befinden sich nämlich auf meiner Yacht. Und jedes Mitglied der Besatzung ist mir treu ergeben. Die Männer tun alles für mich, wie auch die Schönen hier. Sehen Sie sich die Mädchen an, Sinclair. Sie sind prächtig. Blüten der

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