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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Fremden in Jeans und T-Shirt, der am Rande des Geschehens stand, die Arme nur leicht erhoben, und mit allem nichts zu tun zu haben schien. Aber Zamorras Amulett war eine Klasse besser als das von Cascal, und es erkannte, daß die wirkende Magie, die Autos zu seelenlosen Killer-Robotern werden ließ, von diesem Fremden ihren Ausgangspunkt hatte. Aber der war magisch nicht zu erfassen!
    Astardis! schrie es in Zamorra. Sollte das Astardis sein, der Neutrale, der längere Zeit nichts mehr von sich hören gelassen hatte?
    Vom Taxidach aus griff Zamorra ihn mit dem Amulett an und sah, wie dieser Angriff Wirkung zeigte. Das bewies, daß es sich tatsächlich nicht um einen Menschen, sondern um einen Dämon handelte.
    Und der Dämon Astarids ergriff die Flucht! Er sah sich plötzlich einem zweiten Gegner gegenüber, geriet in Panik, weil er nicht gegen zwei Amulett-Träger zugleich kämpfen wollte, und löste seinen Doppelkörper auf!
    Im gleichen Moment ergriff auch Leonardo deMontagnes Schatten die Flucht. Von Astardis im Stich gelassen, wollte der Fürst der Finsternis nicht riskieren, über einen gleich doppelten Amulett-Angriff unerträgliche Schmerzen hinnehmen zu müssen, und holte seinen Schatten zurück, aber nicht, ohne eine seiner Fähigkeiten noch gegen Zamorra einzusetzen.
    Er hatte einmal über längere Zeit dessen Amulett besessen, und er besaß seitdem die Möglichkeit, auch aus der Ferne heraus dieses Amulett vorübergehend einfach abzuschalten.
    Das tat er im Moment der Schattenflucht. Von einem Moment zum anderen stellte das Amulett seine Aktivitäten ein. Als Leonardo deMontagne seinen Fehler bemerkte, war bereits alles vorbei, und er schalt sich einen Narren, dieses Amulett nicht gleich zu Anfang blockiert zu haben und Zamorra damit wehrlos zu machen.
    Aber auch Dämonen sind nicht fehlerfrei.
    Zamorra merkte im ersten Moment nicht einmal, daß sein Amulett lahmgelegt worden war.
    »Ombre!« schrie er, sprang vom Taxidach und hetzte auf den Neger zu.
    Der ergriff die Flucht!
    Er spurtete zu »seinem« BMW, schaffte es, ihn aufzuschließen, zu starten, únd raste mit aufkreischenden Reifen durch die letzte Lücke, die die Schrott-Auto-Masse ihm noch ließ. Zamorra verfehlte den BMW nur knapp. Und als er sich das Kennzeichen einprägen wollte, war der BMW bereits die gewundene Ausfahrt-Rampe abwärts verschwunden.
    Hinterher ! strahlte Zamorra seinem Amulett den Gedankenbefehl zu. Und da merkte er, daß es abgeschaltet worden war.
    Er rannte zum Taxi zurück, warf sich hinein. »Fahren Sie! Schnell! Hinter dem schwarzen BMW her!«
    Aber das klappte nicht. Durch die Schrott-Masse war von dieser Seite kein Durchkommen. Und vorschriftswidrig die Auffahrt-Rampe benutzen konnten sie auch nicht mehr, weil da gerade zwei wendige Feuerwehr-Fahrzeuge heraufraste, die alarmiert worden waren, und alles blockierte.
    Resignierend ließ Zamorra sich gegen die Sitzlehne fallen.
    Tendykes Mörder war entwischt, und es war fraglich, ob eine Verfolgung später noch möglich war. Das Amulett wieder zu aktivieren, kostete sehr viel Zeit, und auch Kraft, und zumindest letztere stand Zamorra nach seinem gestrigen Zusammenbruch noch nicht wieder zur Verfügung.
    Aber dafür hatte er jetzt Zeit, nachzudenken.
    ***
    Cascal raste davon. Panik hatte den erschöpften Schatten erfaßt. Er mußte von hier fort, so schnell wie möglich! Und Zamorra…
    Konnte der ihn denn nicht in Ruhe lassen, dieser Fremde, der auf dem Taxidach gestanden und gesehen hatte, wie der Dämonenschatten Cascal töten wollte?
    Weshalb der Dämonenschatten sich dann jäh zurückgezogen hatte, war Cascal unklar, aber er hatte seine Chance genutzt, sein Amulett wieder an sich gerissen und war mit dem BMW gestartet, ehe Zamorra ihn einholen konnte. Er fuhr die gewundenen Rampen hinab, und dann brauchte er nicht einmal seinen Parkschein, um hinaus zu kommen. Der Parkhauswächter hatte alle Schranken von Hand aufgesteuert, um der von der Automatik alarmierten Feuerwehr über beide Fahrspuren schnellen Zugang zu verschaffen, und sie noch nicht wieder geschlossen.
    Cascal nutzte das aus und drosch den 735i aus dem Parkhaus ins Freie, ohne bezahlt zu haben.
    Dann war er auf der Straße.
    Richtung Highway 1, nur fort von hier! Hinein ins Verkehrsgewühl. Zurück nach Hause, nach Louisiana und Baton Rouge!
    Und Zamorra darf meine Spur nicht noch einmal finden! dachte er immer wieder, ohne zu ahnen, daß sein Amulett diesen Gedanken als Befehl aufgriff und Cascal

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