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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war normal. Aber daß es jetzt von sich aus mitteilte, daß es Schwarze Magie in der Nähe gegeben hatte, war ganz neu!
    Nicht nur, daß das Amulett in letzter Zeit immer häufiger »Wortmeldungen« von sich gab und in Zamorra mehr und mehr den Eindruck erweckte, ein eigenes künstliches Bewußtsein zu entwickeln, entwickelt es jetzt mit dieser Meldung auch noch Eigeninitiative!
    Es wurde wirklich Zeit, daß er sich einmal die Zeit nahm, dieses immer mehr um sich greifende Phänomen zu erforschen. Aber wann fand er schon einmal die nötige Ruhe dazu? Es war doch immer wieder irgend etwas los, und wenn er wirklich einmal eine Pause genießen konnte, hatte er sie sich auch redlich verdient und war nicht interessiert, sich erneut um magische Dinge zu kümmern.
    Er dachte an die schwarzmagische Aura, die nicht mehr festzustellen war. Ombres Aura? War sie nicht mehr zu spüren, weil Ombre sich mit dem Cadillac abgesetzt hatte?
    Unaufgefordert gab das Amulett die nächste Meldung ab. Die schwarzmagische Aura entfernte sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie der gestohlene Wagen!
    Damit war für Zamorra die Sache klar. Ombre, Mörder und Autodieb, wobei letzteres im Verhältnis zu dem Krankenhaus-Inferno fast schon ein Kavaliersdelikt war, bediente sich Schwarzer Magie!
    Und Zamorra war jetzt erst recht nicht mehr gewillt, Ombre entwischen zu lassen. Er sah Jim an. »Können Sie mir auf die Schnelle ein Taxi besorgen?«
    Der Neger nickte. Er winkte einem der Jugendlichen, machte zwei blitzschnelle Handbewegungen, und der Junge huschte davon. Nur eine halbe Minute später stoppte bereits ein Taxi neben Zamorra. Wie der Slum-Boy es so schnell herbeigerufen hatte, blieb sein oder auch Jims Geheimnis.
    Zamorra drückte Jim noch einen Fünf-Dollar-Schein in die Hand, ohne sich über seine Großzügigkeit zu wundern, die er heute an den Tag legte.
    »Für den Jungen, Jim«, sagte er. Der konnte das Geld sicher gut gebrauchen wie jeder, der in diesem Armen-Viertel lebte, das von den beautiful people, den Schönen und Reichen dieser Urlaubsregion, weiträumig gemieden und ignoriert wurde, weil es nicht in die Heile-Welt-Vorstellung paßte. Fragend sah Zamorra Jim an. »Kommen Sie mit?«
    Der Neger schüttelte den Kopf. »Was Sie mit diesem Ombre zu tun haben, geht mich nichts an, und ich will mich nicht weiter hineinziehen lassen. Außerdem muß ich jetzt erst mal meine kleine Schwester beruhigen. Am besten gehen Sie ihr künftig weit aus dem Weg… hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Zamorra!«
    Er verschwand im Haus.
    Zamorra stieg in das Taxi, dessen Fahrer vorsichtshalber schon mal die Uhr eingeschaltet hatte, weil ihm die Verabschiedung zu lange dauerte und Standzeiten ihm keinen Gewinn brachten.
    Zamorra sah großzügig darüber hinweg und legte einen Geldschein auf die Mittelkonsole. »Ich gebe Ihnen Richtungsanweisungen, weil ich erst mal überlegen muß, wo sich mein Ziel befindet, von dem ich nur eine Wegbeschreibung kenne«, sagte er vorsichtig. Der Taxifahrer sah den Geldschein, registrierte den zufriedenstellenden Wert und stellte keine Fagen mehr. Zamorra gab aber seinem Amulett den Gedankenbefehl: der Spur folgen, die die schwarzmagische Aura hinterlassen hat!
    Die Aura war noch nicht restlos verweht. Das Amulett konnte sie ertasten, aber Zamorra ahnte nicht, daß es sich um den Dämonenschatten des Fürsten der Finsternis handelte, den er jetzt verfolgte. Das Amulett ertastete zwar auch noch etwas Artverwandtes, nämlich Cascals Amulett, aber das erleichterte das Verfolgen nur etwas.
    Zamorra konzentrierte sich auf die Richtungsimpulse, die ihm sein Amulett übermittelte, und gab die Anweisungen: rechts, links, geradeaus.
    Die Schattenjagd ging weiter!
    ***
    Yves Cascal fand das Parkhaus auf Anhieb wieder, in dem er den 735i untergestellt hatte. Er fuhr mit dem Cadillac ganz ordentlich hinein und lenkte den Wagen ganz nach oben. Das Parkhaus war gut belegt; die unteren Decks waren bereits gesperrt, weil alle Parktaschen belegt waren. Kein Vergleich mit dem Zustand am vergangenen Spätnachmittag, als ein Großteil der Parkhausbenutzer bereits Feierabend hatte und seinem trauten Heim entgegen staute.
    Selbst im obersten Deck fand Cascal keinen Platz mehr direkt neben »seinem« BMW, sondern mußte den Cadillac auf der anderen Seite der Halle abstellen. Aber vorher war er an dem schwarzen Wagen aus Germany vorbeigefahren, um sich durch Augenschein davon zu vergewissern, daß noch alles in Ordnung war.
    Er hatte

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