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042 - Die Unsterblichen

042 - Die Unsterblichen

Titel: 042 - Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Todesangst, die ihn herumwirbeln ließ. Blanke Furcht pulsierte durch seine Adern. Sein Überlebensinstinkt gewann die Oberhand. Ohne sich noch einmal nach Naoki umzusehen rannte er los.
    Neben ihm wühlte eine Salve die Straße auf. Heißer Sand prasselte in seinen Nacken, vermischt mit Brocken des in der Tiefe verborgenen Asphalts. Mig bog in eine enge Seitengasse ab. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm, dass Naoki in der Schänke geblieben war. Er überlegte, ob er noch einmal umkehren sollte, doch für ihre Rettung war es längst zu spät. Links und rechts von ihm woben die Geschosse der kreisenden Gleiter ein tödliches Netz, das sich immer enger um die Gebäude zog. Energieblitze, Stahl-und Brandprojektile fauchten durch die Luft. Jeden Augenblick konnte er zerfetzt werden oder bei lebendigem Leib verbrennen.
    Vergeblich hielt er nach dem Lauf ihrer Harpune Ausschau. Es waren nur Vorderlader, die aus den Schießscharten der Schänke in den Himmel ragten. Glaubte die Barbarin wirklich, dass sie sich vor den Unsterblichen verstecken konnte?
    Mig schüttelte den Gedanken an sie ab. Er musste jetzt an sich selbst denken. Schließlich war Naoki nicht mehr als eine Fremde, mit der er nur ein paar Worte gewechselt hatte. Keuchend rannte er auf das Gatter mit den Bellits zu.
    ***
    »Nun komm schon!«, brüllte ihn Santo an. Trotz des tobenden Infernos wartete der Alte auf seinen jungen Companio. Er stammte aus demselben Dorf wie Mig, und er hatte seinem Vater versprochen, den Jüngsten in einem Stück zurück zu bringen.
    Rodriq und Cortes sausten längst über die Dächer davon. Die schlanken Flügel ihrer Bellits vibrierten schneller, als das menschliche Auge folgen konnte. Die Tiere wussten, dass es um ihr Leben ging. Geschickt wichen sie einem zerfasernden Lichtstrahl aus und gewannen rasch an Höhe. Einem gezielten Feuer der Unsterblichen wären sie wohl nicht entkommen, doch die Gleiter konzentrierten sich auf die Zerstörung des Forts.
    Mig sprang in den Sattel des roten Bellits, den Santo für ihn bereit hielt. Feuerschwinge spreizte die Doppelflügel und stieg senkrecht in die Höhe. Santo und sein Silberkopf blieben dicht neben ihnen.
    Sekundenlang standen die Bellits förmlich in der Luft. Ihre Reiter zügelten sie, um eine Lücke in der Gleiterformation abzuwarten. Als die Gelegenheit günstig war, schlugen sie auf die Hinterteile der Tiere ein.
    Die dressierten Riesenlibellen katapultieren aus dem Stand heraus über die Gebäude hinweg. Auf der Palisade feuerten ihnen einige Trapper hinterher, wohl aus Wut, das sie es den Mechicos nicht gleich tun konnten.
    Heißes Blei sirrte über ihre Köpfe. Mig spürte, wie etwas an seinem Ohrläppchen zupfte. Gleich darauf klebte sein Hals vor Feuchtigkeit. Zweifellos Blut, doch der erwartete Schmerz blieb aus.
    Silberkopf kreischte gequält auf. Sein rechter Flügel gab ein seltsames Pfeifen von sich. Trotz der transparenten Konsistenz wurde darin ein faustgroßes Loch sichtbar. Sein Steigflug verlangsamte sich, doch bis die Trapper ihre Flinten erneut geladen hatten, waren sie längst außer Reichweite.
    »Dummköpfe«, fluchte Mig.
    »Die sollten ihre Munition lieber für die Eisernen sparen.« Seine Stimme ging im Krachen eines Blitzes unter, der neben ihm die Luft durchschnitt.
    Feuerschwinge erhöhte instinktiv die Schlagzahl, doch Mig zügelte ihn. Er wollte Santo nicht zurück lassen.
    »Hau schon ab, Companio!«, brüllte der Alte unter ihm. »Ich komm allein zurecht !«
    Gleich darauf wurde der Mechico eines Besseren belehrt. Ein zweiter Lichtstrahl erfasste sein Reittier. Silberkopfs Hinterteil wuchs an wie ein Maiskorn, das in der Pfanne geröstet wird. In einer dumpfen Explosion wurden Bellit und Reiter in verschiedene Richtungen davon gewirbelt.
    Mig spürte Übelkeit in sich aufsteigen, als er sah, dass Santos Körper plötzlich unterhalb des Bauchnabels endete. Seine Beine klebten noch an Silberkopfs Leib. Die Hitze des Strahls hatte sie zu einer Einheit verschmolzen.
    Einen roten Sprühregen nach sich ziehend, stürzten Mensch und Tier in die Tiefe.
    Mig tastete nach seinem Vorderlader, während er den Fall des Companios verfolgte. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie sich eine Geschossgarbe auf die Taverne zu fraß, in der Naoki Zuflucht gesucht hatte. Die übrigen Gebäude standen längst in Flammen.
    Leichen säumten die Straßen oder verbrannten auf den Dächern.
    Über ihm entschwanden Rodriq und Cortes dem Gefechtsradius der

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